Lehrermangel in Sachsen: 6.000 Protest-Postkarten an Kultusministerin Kurth übergeben

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DRESDEN. Der Sächsische Lehrerverband hat gestern im Sächsischen Landtag 6.000 Postkarten an Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) übergeben. Mit der durch den Sächsischen Lehrerverband initiierten Postkartenaktion für Sofortmaßnahmen gegen den Lehrermangel und gegen eine Erhöhung des Stundenmaßes sowie gegen eine Reduzierung der Altersermäßigungen hat der Sächsische Lehrerverband (SLV) seine Forderungen noch einmal bekräftigt. Die Kultusministerin hatte zuvor bereits angekündigt, 1.200 neue Lehrer einzustellen.

Unter Druck: Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth. (Foto: Sächsisches Kutlusministerium)
Unter Druck: Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth. (Foto: Sächsisches Kutlusministerium)

In einer Pressemitteilung des Verbands heißt es: „Nachdem die Kultusministerin bereits am 24.05.2016 mitteilte, dass ausgebildete Gymnasiallehrer, die an Oberschulen unterrichten, in Zukunft direkt in die Entgeltgruppe EG 13 eingeordnet werden, fordert der Sächsische Lehrerverband weiterhin, dass auch in der Besoldungsordnung des Freistaates Sachsen das Eingangsamt an Mittelschulen/Oberschulen als Besoldungsgruppe A 13 ausgebracht wird, damit alle Lehrkräfte an dieser Schulart von Anfang an in die Entgeltgruppe EG 13 eingruppiert werden. Hierzu ist der Sächsische Lehrerverband heute in einen intensiven Dialog mit der Kultusministerin getreten.

‚Der Freistaat Sachsen muss mit attraktiven Arbeitsbedingungen um Lehrernachwuchs werben. Dazu zählen auch Höhergruppierungsmöglichkeiten in allen Schularten. Wir fordern unter anderem die Studienratslaufbahn für Gymnasial- und Berufsschullehrer sowie eine verbesserte Eingruppierung von Grundschullehrern‘, sagte Jens Weichelt.

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Des Weiteren fordert der SLV die Ausweitung der Feststellungsverfahren auf weitere Gruppen von Lehrkräften (Ein-Fach-Lehrer, Polytechniklehrer, Fachlehrer, …) und die Eingruppierung der Pädagogischen Unterrichtshilfen in EG 10. Außerdem müssen die Personalreferate der Sächsischen Bildungsagentur bevollmächtigt werden, zur Personalgewinnung in bestimmten Regionen, Brennpunktschulen, Schularten und Fächern ein höheres Einstiegsgehalt (höhere Erfahrungsstufe) anbieten zu können.

Keinesfalls darf eine Erhöhung des Regelstundenmaßes oder eine Reduzierung der Altersermäßigungen die Lösung gegen den Lehrermangel sein! Solch unpopuläre Maßnahmen würden den Standortnachteil für Sachsen weiter verschärfen, denn dies würde klar zu Lasten der Lehrerinnen und Lehrer und vor allem auch der Schülerinnen und Schüler gehen. Die große Sorge der Eltern, dass ihre Kinder zukünftig nicht mehr mit einer hochwertigen Ausbildung in Sachsen rechnen können, teilt der Sächsische Lehrerverband mit.“

Zum Bericht: Lehrer-Aktionen zeigen Wirkung: Sachsen will 1200 neue Lehrer einstellen

 

 

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