Bayerische Realschulverbände fordern bessere Rahmenbedingungen – und zwar schon zum kommenden Schuljahr

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DONAUSTAUF. Am vergangenen Wochenende haben sich die Realschulverbände zu einer gemeinsamen Tagung in Donaustauf bei Regensburg getroffen. Das übergeordnete Thema war die Analyse der Situation an den bayerischen Realschulen und deren Lehrerversorgung, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.

Darin heißt es: „Bereits 2014 hatten die Realschulverbände einen Stufenplan vorgelegt, der in den sechs Haushaltsjahren 2015/16 bis 2019/20 umgesetzt werden und so zu akzeptablen Rahmenbedingungen führen sollte. Die Realschulverbände stellten fest, dass es zum Wohle der Realschülerinnen und Realschüler noch viel Optimierungsbedarf gibt und der aktuelle Zustand nicht zufriedenstellend ist.

Die Realschulverbände wiederholten mit Nachdruck die gemeinsamen Forderungen der vergangenen Jahre:

1.        Das Ende der Stundenkürzungen an der Bayerischen Realschule.

2.        Den Auf- und Ausbau einer integrierten Lehrerreserve, um die individuelle Förderung der Schüler zu verbessern, die enorme Belastung der Lehrkräfte durch Mehrarbeit zu reduzieren und neue Herausforderungen zu bewältigen.

3.        Den vollen Abbau der übergroßen Klassen und eine weitere deutliche Reduzierung des Klassendurchschnittswertes auf höchstens 24 Schüler, wie in anderen Schularten längst erfüllt.

4.      Den weiteren professionellen Ausbau der Führungsstrukturen und Schulverwaltungen, um den steigenden Anforderungen an eine moderne Schule und den Herausforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden.

5.        Das Ganztagsschulangebot muss in der Qualität und finanziellen Ausstattung deutlich verbessert werden. Dazu bedarf es des Einsatzes von Lehrkräften im Ganztagsschulbetrieb, sowohl in gebundener als auch in offener Form.

6.        Die „demografische Rendite“ von ca. 900 Vollzeitstellen in den kommenden vier Jahren muss, bezogen auf die Schulart Realschule, in vollem Umfang in dieser Schulart bleiben.

7.        Die Schaffung eines Einstellungskorridors für bestens ausgebildete Nachwuchslehrkräfte.

Die Vorsitzenden der Verbände Andrea Nüßlein, LEV-RS, Bernhard Buchhorn, VBR, und Jürgen Böhm, brlv, wiederholten ihre Forderung nach mindestens einer zusätzlichen Lehrerstelle pro Realschule: ‚In Summe bedeutet dies, dass im Schuljahr 2016/17 mindestens 237 zusätzliche Stellen an den bayerischen Realschulen neu besetzt werden müssen. Bayern kann es sich nicht leisten, die Qualität des Unterrichts zu gefährden, da Lehrkräfte und Schulleitungen bereits jetzt über ihre Belastungsgrenzen hinaus beansprucht werden. Genauso wenig kann hingenommen werden, dass hervorragend ausgebildete Lehrkräfte der Realschule, dem Freistaat oder sogar dem Lehramt den Rücken zukehren.‘

Der Bayerische Realschullehrerverband macht sich bereits seit Jahren für die Einstellung von Realschullehrern stark – so auch mit der aktuellen Kampagne #Zukunftsgestalter. Mittels realistischer Anstellungsperspektiven für in der Ausbildung befindliche Lehrkräfte sowie eines Einstellungskorridors sollen diese Engpässe behoben werden, so die Realschulverbände. Die Vorsitzenden aller drei Verbände unterstrichen, dass ein deutliches Signal aus der Politik erwartet wird, um mit optimalen Voraussetzungen für die Schülerinnen und Schüler in das Schuljahr 2016/17 starten zu können.“

 

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