Bernd Saur als Vorsitzender des Philologenverbandes Baden-Württemberg bestätigt

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FELLBACH. Im Rahmen der Vertreterversammlung des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW), zu der sich die Delegierten aus allen Regionen des Landes im Congress-Centrum „Schwabenlandhalle“ in Fellbach eingefunden hatten, wurde Bernd Saur (62) aus Ulm mit 94,88 Prozent der abgegebenen Stimmen von den Delegierten erneut zum Vorsitzenden des Philologenverbandes Baden-Württemberg gewählt. Bernd Saur war schon seit 2008 Vorsitzender des Verbandes, ist Fachberater für Englisch am Regierungspräsidium Tübingen und unterrichtet am Albert-Einstein-Gymnasium in Ulm-Wiblingen die Fächer Englisch und Französisch.

Der alte und neue PhV-Vorsitzende Bernd Saur verabschiedete bereits am Vormittag des Vertretertages Klaus Nowotzin aus seiner Funktion als einem der beiden stellvertretenden Vorsitzenden, die er nun insgesamt acht Jahre ausgefüllt hat.

Klaus Nowotzin hat den PhV BW im Bereich der Bildungspolitik viele Jahre mitgeprägt. In seiner Zeit als Referent für Bildungspolitik und als Vorstandsmitglied hat Nowotzin immer wieder Initiativen entwickelt, zu aktuellen Themen Umfragen verwirklicht und gegenüber dem Kultusministerium wesentliche Forderungen des Verbandes vertreten. So wurden in dieser Zeit beispielsweise im Dezember 2012 von Saur als Vorsitzendem und Nowotzin als stellvertretendem Landesvorsitzenden über 8.500 Unterschriften von Gymnasiallehrerinnen und Gymnasiallehrern im Kultusministerium übergeben, die sich für einen eigenständigen gymnasialen Bildungsplan einsetzten, der ja nun auch Verwirklichung gefunden hat.

Unter großem Beifall der Delegierten der PhV-Vertreterversammlung in Fellbach sprach Bernd Saur dem scheidenden Stellvertreter Klaus Nowotzin Dank und Anerkennung aus für seinen großen Einsatz für den Philologenverband Baden-Württemberg in insgesamt 16 Jahren Mitarbeit im Landesvorstand.

Als wiedergewählter Landesvorsitzender formulierte Bernd Saur die Positionen und Forderungen des Philologenverbandes Baden-Württemberg gegenüber der neuen Landesregierung und der Kultusministerin:

  • Zulassung der Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 in Baden-Württemberg
  • Pädagogisches Konzept und Leistungsfähigkeit der Gemeinschaftsschulen auf den Prüfstand, keine eigenen Oberstufen an der Gemeinschaftsschule
  • Gleiche Bedingungen für die Schularten bei Klassenbildung und Klassenteiler, keine Bevorzugung der Gemeinschaftsschulen
  • Umgehende spürbare Entlastung der gymnasialen Lehrkräfte durch Senkung der Deputatsverpflichtung und Wiedergewährung gestrichener Anrechnungsstunden
  • Einstellung der übernommenen Referendare zum 1. August und Verbesserung der Beförderungsmöglichkeiten
  • Rücknahme der achtprozentigen Gehaltsabsenkung für unsere Berufseinsteiger
  • Keine Abkoppelung der verbeamteten Lehrkräfte von der Lohnentwicklung im Tarifbereich, keine weiteren Verschlechterungen bei Pension und Beihilfe.

Saur hob dabei insbesondere die Bedeutung der baden-württembergischen Gymnasien hervor und sagte wörtlich: „Mit einer Übergangsquote von 43 Prozent sind unsere Gymnasien die beliebteste Schulart im Land. Seit Jahrzehnten vermitteln sie begabten und motivierten jungen Menschen eine verlässliche und fundierte Vorbereitung auf ein Hochschulstudium. Das Gymnasium ist eine erfolgreiche und innovative Schulart, deren Unterrichtskultur seit Jahrzehnten eine besonnene, sachgerechte und kontinuierliche Weiterentwicklung erfährt. Und so soll es ohne erzwungene ideologiegesteuerte Veränderungen auch weiterhin bleiben! Das Ländle wäre ärmer ohne seine annähernd 400 traditionsreichen und leistungsfähigen Gymnasien.“

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In die beiden Positionen der stellvertretenden Vorsitzenden im PhV BW wählten die Delegierten der Vertreterversammlung am 1. Juli 2016

  • Karin Kriesell, bereits bisher stellvertretende Vorsitzende im PhV BW, sowie
  • Jörg Sobora, Vorsitzender der Jungen Philologen, neu in dieser Funktion

Karin Kriesell, Schulleiterin am Gymnasium in Haigerloch, schon seit 2008 als Referentin für Chancengleichheit im PhV-Landesvorstand tätig, wurde bereits 2012 zu einer der beiden stellvertretenden Vorsitzenden im Landesverband gewählt.

Jörg Sobora unterrichtet seit 2002 am Pestalozzi-Gymnasium in Biberach (Riß) die Fächer Englisch und Französisch, wo er sich bereits viele Jahre als Schul- und Regionalvertreter des PhV in der Verbandsarbeit engagierte. Seit 2010 ist Sobora Vorsitzender der Jungen Philologen im PhV BW und arbeitet seitdem in dieser Funktion im PhV-Landesvorstand mit. Im Juli 2015 wurde er auch stellvertretender Vorsitzender der BBW-Jugend im Beamtenbund Baden-Württemberg.

Als Gastredner sprach Volker Stich, Vorsitzender des Beamtenbundes Baden-Württemberg, nach der Mittagspause in Fellbach zu den Delegierten der Vertreterversammlung. Stich erläuterte ausführlich die im Raum stehenden Sparpläne der neuen grün-schwarzen Landesregierung, die in ihrer ganzen Bandbreite von Stellenbesetzungssperren über Pensionsabsenkungen und Nullrunden bis hin zur Deckelung von Gehaltserhöhungen reichen.

Der Vorsitzende des Beamtenbunds machte in diesem Zusammenhang seine Erwartungen an die von ihm in nächster Zeit angestrebten Gespräche mit dem Ministerpräsidenten und der neuen Finanzministerin deutlich, wies aber gleichzeitig auf inzwischen angelaufene Musterverfahren gegen die abgesenkte Eingangsbesoldung hin.

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