Rohrbombe explodiert nachts nahe Schulgebäude – tagsüber wären schlimme Folgen zu erwarten gewesen

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HERDECKE. Nach der Explosion einer Rohrbombe im westfälischen Herdecke am Wochenende dauert die genaue Analyse des verwendeten Sprengstoffs durch das Landeskriminalamt an. Es handele sich um ein hochexplosives Gemisch, das auch selbst hergestellt werden könne, sagte Polizeisprecher Dietmar Trust am Montag. Die Zutaten seien allerdings nicht ohne Weiteres zu bekommen. Nach der Tat in der Nacht zum Sonntag habe es Hinweise aus der Bevölkerung gegeben, denen man nun nachgehe. Eine heiße Spur sei bislang aber nicht darunter.

Die Feuerwehr musste den Baum sofort fällen. Foto: Daniel Heesch / Feuerwehr Herdecke
Die Feuerwehr musste den Baum sofort fällen. Foto: Daniel Heesch / Feuerwehr Herdecke

Der Täter hatte die Bombe in einem Baum unweit eines Gymnasiums gezündet. Durch die Druckwelle wurden Glasscheiben, die Fassade sowie eine Tür der Schule beschädigt. Verletzt wurde niemand. Der stark beschädigte Baum wurde aus Sicherheitsgründen noch in der Nacht gefällt. Erst am 9. April war in der Nähe schon einmal ein ähnlicher Sprengsatz in einem Baum gezündet worden. Außerdem waren in der Umgebung seit Februar insgesamt acht Mal Mülltonnen und Papierkörbe in Flammen aufgegangen. In keinem Fall sei jemand verletzt worden, sagte Trust. Die Tatzeiten seien immer so gewählt worden, dass sich keine Menschen in dem Bereich aufgehalten hätten. Die Polizei vermutet, dass alle Taten auf das Konto desselben Täters gehen.

Wie die Polizei am Wochenende mitgeteilt hatte, nahmen mehrere Anwohner kurz nach Mitternacht einen ungewöhnlich lauten Knall aus dem Bereich der Schule wahr. Es wurde festgestellt, dass ein Unbekannter ein Loch in einen etwa 40 Zentimeter umfassenden Ahornbaum gebohrt hatte. Anschließend wurde darin ein Gegenstand aus Metall mit einem zündfähigen Gemisch deponiert und zur Explosion gebracht. Der Sachschaden beträgt nach Schätzungen der Polizei 30.000 Euro. „Personen kamen nicht zu Schaden, wären aber im Aufenthaltsbereich der Explosion vermutlich nicht unerheblich verletzt worden“, heißt es. News4teachers / mit Material der dpa

 

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