Studie ermittelt magere Quoten: Nur jeder achte Bürger lässt sich im Schnitt jährlich fortbilden

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GÜTERSLOH. Wie viele Menschen an Weiterbildungen teilnehmen, hängt in Deutschland stark vom Wohnort ab. Wie eine am Montag veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, gibt es große regionale Unterschiede bei den Teilnahmequoten von zum Beispiel Sprachkursen oder beruflichen Lehrgängen. Während in Darmstadt (Hessen) im Jahr 2013 fast jeder vierte Einwohner älter als 25 Jahre mindestens eine Weiterbildung besuchte, war es im brandenburgischen Prignitz nur jeder 34. Einwohner. Im Bundesschnitt liegt die Weiterbildungsquote bei 12,3 Prozent – kein allzu beeindruckender Wert.

Nicht alle Unterschiede ließen sich durch verschiedene regionale Sozial- und Wirtschaftsstrukturen erklären, teilte die Stiftung mit. Auch spiele beispielsweise die Qualität des Angebotes eine große Rolle. Bei diesen und anderen steuerbaren Faktoren blieben insbesondere Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen hinter ihren Möglichkeiten zurück, mehr Leute zum lebenslangen Lernen zu bewegen.

Die niedrigsten Teilnehmerquoten fanden sich mit 10,4 Prozent in Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland. Baden-Württemberg wies mit 14,8 Prozent die höchste Quote auf, gefolgt von Hessen mit 14,6 Prozent. Aber auch innerhalb der Bundesländer finden sich erhebliche Schwankungen von Kreis zu Kreis. „Weiterbildungschancen in Deutschland sind regional zu ungleich verteilt. Damit wird Chancengerechtigkeit bei beruflichem und sozialem Aufstieg eingeschränkt“, so meinte Jörg Dräger, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung. dpa

Zum Bericht: Als drittes Standbein – Medienkonzern Bertelsmann bündelt Bildungsgeschäft in eigener Sparte

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