UNESCO sieht langsamen Fortschritt – 263 Millionen Kinder und Jugendliche gehen nicht zur Schule

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Trotz einiger Fortschritte in den vergangenen Jahren gehen einer Unesco-Studie zufolge immer noch weltweit 263 Millionen Kinder und Jugendliche nicht zur Schule. Das sind zwar deutlich weniger als noch etwa im Jahr 2000 – damals waren es rund 375 Million. Aber seit 2007 habe sich dieser Fortschritt erkennbar verlangsamt, erklärten die Autoren. Die jüngsten Daten für die Studie wurden für das Jahr 2014 erhoben.

Allein 142 Millionen Jugendlichen im oberen Sekundarschulalter – also zwischen 15 und 17 Jahren – bleibe der Schulbesuch noch verwehrt, erklärte die UN-Kulturorganisation am Donnerstag. Grund sei unter anderem, dass ihnen oft gar nichts anderes übrig bleibe, als zu arbeiten. In vielen Ländern gibt es für diese Altersgruppe keine Schulpflicht.

Das Logo der UNESCO. Quelle: Wikimedia
Das Logo der UNESCO Quelle:Wikimedia

Besonders hoch ist die Rate in Subsahara-Afrika, also allen Ländern des Kontinents mit Ausnahme der Mittelmeeranrainer. Fast 60 Prozent der Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren besuchen dort laut Unesco keine Schule. Gründe seien Armut, der Wohnort und Geschlechterungerechtigkeiten. Neun Millionen Mädchen zwischen 6 und 11 Jahren bekämen in dieser Weltregion nie die Chance, Lesen und Schreiben in einer Grundschule zu lernen. Weltweit betrifft dieses Problem 15 Millionen Mädchen – und damit immer noch mehr als Jungen (10 Millionen). Mehr als ein Drittel der Kinder im Grundschulalter, die keinen Zugang zu einer Schule haben, leben in Ländern mit bewaffneten Konflikten.

Die Vereinten Nationen hatten im September 2015 ein Bildungsagenda für die gesamte Staatengemeinschaft verabschiedet. Zu den Zielen zählte, bis 2030 eine gerechte, hochwertige Bildung für alle Menschen sicherzustellen. Die Unesco unterstrich im Zusammenhang mit der Studie nochmals dieses Ziel. dpa

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