„Ziele verfehlt“: Der VBE erteilt zum Schuljahresende der NRW-Landesregierung ein schlechtes Zeugnis

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DÜSSELDORF. „Auch wenn sich die Landesregierung im zu Ende gehenden Schuljahr bemüht hat, an dem einen oder anderen Defizit im Schulsystem zu arbeiten, so hat sie die notwendigen Ziele dennoch verfehlt“, kommentiert Udo Beckmann, Vorsitzender des Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW die Situation der Schulpolitik zum Schuljahresende.

Kritisiert die NRW-Landesregierung: VBE-Chef Beckmann (hier auf einer Grünen-Veranstaltung). Foto: Grüne NRW / Flickr (CC BY-SA 2.0)
Kritisiert die NRW-Landesregierung: VBE-Chef Beckmann (hier auf einer Grünen-Veranstaltung). Foto: Grüne NRW / Flickr (CC BY-SA 2.0)

In einer Pressemitteilung des Verbands heißt es: „In vom VBE im letzten Jahr in Auftrag gegebenen repräsentativen Lehrerbefragungen zur Berufszufriedenheit, zum Stand der digitalen Bildung, zur Inklusion und zur Situation der Grundschule konnten Lehrkräfte die Ergebnisse der Schulpolitik in NRW bewerten.

Folgende Ergebnisse wurden erreicht.

Personelle Ausstattung der Inklusion: Note mangelhaft

Nur zwei von drei Befragten haben laut VBE-Umfrage an ihrer Schule die Unterstützung durch einen Sozialpädagogen oder Sonderpädagogen.

Fortbildungsangebot Inklusion: Note knapp ausreichend

Dass die inklusiv unterrichtenden Lehrkräfte an ihrer Schule über keine sonderpä-dagogischen Kenntnisse verfügen, sagen laut VBE-Umfrage 54 Prozent der Lehrer.

Praxisnähe: Note mangelhaft

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Nach der Berufszufriedenheitsstudie des VBE empfinden es 87 Prozent der Be-fragten als besonders belastend, dass Politiker bei ihren Entscheidungen den tat-sächlichen Schulalltag nicht beachten.

Personalversorgung Grundschule: Note mangelhaft

Mehr als jede dritte Grundschule (37,95 Prozent) hat laut VBE-Umfrage nicht die Lehrkräfte, die ihr nach dem von der Landesregierung festgelegten Personal-schlüssel zustehen.

Digitale Bildung: Note mangelhaft

Lehrkräfte stellen fest, die Ausstattung der Schulen ist mittelalterlich, die Fortbildung nicht ausreichend und der technische Support bei bestehender Ausstattung unterliegt dem Zufallsprinzip.

Besetzung von Schulleitungsstellen: Note ungenügend

Allein an den Grundschulen sind 1000 Schulleitungsstellen unbesetzt.“

Beckmann abschließend: „Der VBE empfiehlt dringend, die Hinweise der Lehrkräfte ernst zu nehmen und die Defizite umgehend aufzuarbeiten, damit das Schulsystem angesichts der fehlenden Rahmenbedingungen nicht schlappmacht.“

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