VNL-Vorsitzender Busch zu Heiligenstadts Auftritt im Landtag: „Niedersachsens desolate Unterrichtsversorgung verschleiert“

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HANNOVER. „Die Ministerin hat an den Problemen der niedersächsischen Schulen vorbeigeredet“, stellte der Vorsitzende des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte“ (VNL/VDR) im Anschluss an ihre Rede während einer „Aktuellen Stunde“ im Niedersächsischen Landtag fest. Der Termin war auf Betreiben der FDP-Fraktion angesetzt worden und thematisierte unter der Überschrift „Rot-grüne Bildungspolitik: Stell´ Dir vor, es ist Schulanfang und der Unterricht fällt aus“ die Unterrichtsversorgung zu Beginn des Schuljahres 2016/17“. Heiligenstadt Antworten auf die FDP-Fragen enthielten laut Busch für die Mängel, mit denen sich Kollegien und Schulleitungen seit Beginn des laufenden Schuljahres herumschlagen müssten, keine tragfähigen Lösungen und bedienten bestenfalls Nebenkriegsschauplätze.

In einer Pressemitteilung des Verbands heißt es: „Ärgerlich sei, so Busch wörtlich, dass Heiligenstadt sich über einen Zuwachs von Ganztagsschulen, Gesamtschulen und inklusiven Schulen geäußert, die Angebote für Schülerinnen und Schüler aus Flüchtlingsfamilien gelobt und die Ausweitung von Sozialarbeiterstellen verkündet, darüber aber das Kerngeschäft der Schulen, nämlich die Sicherung des Pflichtunter­richts und die Erfüllung der schulform- und jahrgangsbezogenen Stundentafeln aus den Augen verloren habe. Erschreckend seien die eklatante Unterversorgung der Schulen in nahezu allen MINT-Fächern, der Mangel an ausgebildeten Musiklehrkräften und Lehrerinnen und Lehrer für weitere Fächer, für deren professionelle Erteilung immer weniger Lehrkräfte zur Verfügung stünden. Ein Blick in die Regionalpresse zeige, dass die aufgetretenen Mängel landesweit zu beobachten seien und im Durchschnitt an den rund 3.000 niedersächsischen Schulen jede zehnte Stunde ausfalle.

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Busch forderte Heiligenstadt auf, der unzureichenden Ausstattung der niedersächsischen Schulen mit Lehrerstunden endlich mit wirksamen und nachhaltigen Maßnahmen entgegen-zutreten. Dazu gehörten unter anderem eine gesellschaftliche Aufwertung des Lehrerberufs, angemessene Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt auch eine Bezahlung, die Niedersachsen gegenüber Nachbar-Bundesländern zu konkurrenzfähigen Angeboten befähige, mit denen der akademische Nachwuchs im Lande gehalten werden könne.“

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