Diakonievorsitzender: Schulmaterialzuschuss für arme Familien reicht bei Weitem nicht aus

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STUTTGART. Viele Kinder kommen nicht mit komplettem Material zur Schule. Beispielsweise HARTZ IV-Empfänger können oft die rund 300 Euro nicht aufbringen, die für eine ausreichende Ausstattung zusammen kommen können. Die Diakonie in Baden-Würtemberg will nun arme Familien unterstützen.

Von Federmäppchen bis Schulranzen – weil der Schulstart teuer werden kann, unterstützt die Diakonie Württemberg arme Familien bei den Neuanschaffungen. Bis zu 300 Euro fallen den Angaben zufolge zur Einschulung an. «Der Zuschuss für Familien mit Bezug von Hartz IV oder Sozialhilfe von 100 Euro pro Schuljahr reicht bei Weitem nicht aus», sagte Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg. Der Beitrag aus dem Bildungs- und Teilhabepaket decke höchstens den Kauf von Heften und Schreibmaterialien, nicht aber die Grundausstattung, zu der auch Turnschuhe für den Sportunterricht, Schreibtisch und Computer gehörten. «Kinder aus armen Familien brauchen gutes Schulmaterial, um nicht von Beginn an benachteiligt und diskriminiert zu sein», sagte er.

Es muss gar nicht einmal bunt und poppig sein: Bei der Anschaffung von Schulmaterial kommt schnell einiges an Kosten zusammen. Foto: ora international / flickr  (CC BY-SA 2.0)
Es muss gar nicht einmal bunt und poppig sein: Bei der Anschaffung von Schulmaterial kommt schnell einiges an Kosten zusammen. Foto: ora international / flickr (CC BY-SA 2.0)

Die rund 50 Diakonischen Bezirksstellen haben verschiedene Angebote ins Leben gerufen. Im Landkreis Esslingen etwa übernimmt die Diakonie gegen Vorlage des Kassenbons anteilig Kosten für Anschaffungen wie den ersten Schulranzen oder Nachhilfe. In Göppingen werden für 15 Euro neue Ranzen ausgegeben. In diesem Jahr waren sie bereits im Juni vergriffen. Die Diakonie im Landkreis Ludwigsburg verteilte unter anderem Gutscheine für Schreibtische.

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Ob der Bedarf an Unterstützung insgesamt gestiegen ist, darüber kann die Diakonie Württemberg keine Auskunft geben. Die Bezirksstellen erhalten in diesem Jahr aber vermehrt Anfragen von Flüchtlingsfamilien. (dpa)

• zum Bericht: Viele Schüler kommen ohne ihr Material zur Schule – und etliche Lehrer bezahlen es dann vom eigenen Gehalt

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