Nach Droh-Mails gegen Schulen: Polizeigewerkschaft fordert härtere Strafen für Verfasser von Drohbriefen

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OSNABRÜCK. Nach bundesweiten Drohungen gegen Schulen hat die Polizeigewerkschaft DPolG härtere Strafen gegen die Verfasser von Drohbriefen gefordert. Am Montag hatten mehrere Schulen unter anderem in Sachsen, Bayern und Niedersachsen Gewaltdrohungen per E-Mail erhalten.

Die Polizei hat in jüngster Zeit viel mit Drohungen gegen Schulen zu tun. Foto: Marco / flickr (CC BY 2.0)
Die Polizei hat in jüngster Zeit viel mit Drohungen gegen Schulen zu tun. Foto: Marco / flickr (CC BY 2.0)

Nach Informationen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) haben die Drohungen möglicherweise einen terroristischen Hintergrund. So soll der unbekannte Verfasser der E-Mails behauptet haben, Rache für den Tod des mutmaßlichen IS-Terroristen Dschaber al-Bakr nehmen zu wollen. Die E-Mail war in fehlerhaftem Deutsch verfasst. Der Absender habe behauptet, sein „Kumpel“ sei „ISIS-Kämpfer“ und habe ihn bezahlt, „damit ich sprengen kann“. Er wolle Rache für den Tod von Al-Bakr nehmen. Der Anschlag werde am Montag um 10 Uhr erfolgen, soll es nach Informationen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ in der Droh-Mail heißen, deren Inhalt der Redaktion in Auszügen bekannt ist. Die Polizei gab mittlerweile Entwarnung.

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In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte Gewerkschaftschef Rainer Wendt anschließend: „Es müsste härtere Strafen geben. Die Polizei müsste sich nicht nur den Einsatz, sondern zusätzlich auch noch ihre Ermittlungsarbeit bezahlen lassen.“ Die Kosten der Einsatzkräfte würden sich schnell auf mehrere tausend Euro belaufen. In der Realität sehe es aber so aus, dass viele Gerichtsverfahren gegen die Täter gegen eine kleine Geldbuße von ein paar hundert Euro eingestellt würden. Wendt kritisierte: „Es wird viel zu lasch bestraft.“ Die Gerichte nutzten den möglichen Strafrahmen nicht aus.

Da die Polizei grundsätzlich jede Drohung ernst nehmen und ihr nachgehen müsse, koste das die Beamten viel Zeit. „Die Täter müssen erkennen, dass Drohbriefe kein Spaß sind.“ Die Täter seien in der Regel männlich und lebten in einem schwierigen Umfeld, hätten etwa Probleme in der Schule, im Beruf oder in der Familie, sagte Wendt. Der Gewerkschaftschef meinte: „Das sind verkrachte Existenzen, die einfach nichts anderes zu tun haben und den Hass über ihre Erfolglosigkeit auf andere projizieren.“

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