Topmodel Toni Garn fordert mehr Hilfe für Mädchen in Entwicklungsländern

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HAMBURG. 62 Millionen Mädchen gehen weltweit nicht zur Schule. Und nur jedes zweite Mädchen in armen Ländern schließt die Grundschule ab. Dabei wollen viele von ihnen unbedingt eine Schule besuchen.

Das Kinderhilfswerk Plan International hat die Bundesregierung aufgerufen, mehr in die Schulbildung von Mädchen in Entwicklungsländern zu investieren. 1,4 Milliarden Euro habe das Bundesentwicklungsministerium 2014 für Bildung ausgegeben, doch nur 126 Millionen Euro seien in die Grundbildung geflossen, heißt es in dem Mädchenbericht 2016, den Plan gemeinsam mit Topmodell Toni Garrn am Donnerstag in Hamburg vorstellte. «An Millionen Mädchen in Entwicklungsländern, die gar keine Möglichkeit haben, zur Grundschule zu gehen, geht das komplett vorbei», sagte Plan-Geschäftsführerin Maike Röttger. Über die Hälfte der Gelder werde für ausländische Studierende an deutschen Hochschulen ausgegeben.

Schule als großes Ziel - keine Selbstverständlichkeit in vielen Ländern, (Foto: Plan)
Schule als großes Ziel – keine Selbstverständlichkeit für Mädchen in vielen Ländern, (Foto: Plan)

Besonders betroffen seien Mädchen in vielen afrikanischen Ländern, denn in den ärmsten Ländern schließt nur gut die Hälfte aller Mädchen die Grundschule ab und nur jedes vierte Mädchen südlich der Sahara kann eine weiterführende Schule besuchen. «Mädchen in Afrika sind die Leidtragenden dieser falschen Politik. Während die Bildungsförderung für Mädchen im Nahen und Mittleren Osten steigt, geht sie in Afrika südlich der Sahara, eine der ärmsten Regionen der Welt, zurück» erklärte Röttger. «Das ist eine riskante Umverteilung, die zwar die Krise in einer Region entschärfen kann, aber in Afrika eine neue provoziert, die zu neuen Flüchtlingsströmen führen könnte.»

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Toni Garrn betonte, wie wichtig es sei, Barrieren abzubauen, die Mädchen daran hinderten, zur Schule zu gehen: «Ich bin mit Plan International nach Burkina Faso und nach Simbabwe gereist und habe mit Mädchen gesprochen, die sich nichts sehnlicher wünschen, als zur Schule zu gehen», sagte Garrn. Aber leider sei dies oft nicht möglich: 39 000 Mädchen unter 18 Jahren würden weltweit verheiratet – und zwar jeden einzelnen Tag. Dies sei einer der häufigsten Gründe, warum Mädchen die Schule abbrechen müssten. Zum Auftakt einer bundesweiten Beleuchtungsaktion zum Welt-Mädchentag drückte das Modell symbolisch einen Starthebel. Am 11. Oktober werden in rund 20 Städten von Flensburg bis München bekannte Gebäude pink angeleuchtet. dpa

Mehr Informationen zu Plan finden Sie hier

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2 Kommentare
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Ismet
7 Jahre zuvor

Mehr Hilfe für Mädchen? Das ist ziemlich diskriminierend den Jungen gegenüber. Sind Jungs weniger wert als Mädchen oder warum wird nicht geschlechterunabhängig gefördert?

Pälzer
7 Jahre zuvor
Antwortet  Ismet

In den meisten Ländern Afrikas brauchen Mädchen mehr Hilfe. In Europa dagegen werden Jungen diskriminiert, obwohl sie schlechtere Leistungen zeigen und mehr Probleme haben, gibt es vor allem Mädchenförderprogramme.