MAGDEBURG. Pädagogische Mitarbeiter betreuen in Sachsen einzelne Schüler im Unterricht. Zuletzt hatte ihre Zahl jedoch stark abgenommen, was zu heftigen Protesten von Eltern und Gewerkschaften geführt hatte. Nun will die Landesregierung erstmals seit zehn Jahren wieder neue pädagogische Mitarbeiter einstellen und greift dazu auf den noch gar nicht beschlossenen Haushalt 2017/2018 zu.
Erstmals seit zehn Jahren können wieder neue pädagogische Mitarbeiter für die Schulen eingestellt werden. Fünfzig sollten zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Arbeit aufnehmen, teilten die Koalitionsfraktionen von CDU, SPD und Grünen mit. Sie sollen an Schulen für geistig Behinderte und Förderschulen mit Ausgleichsklassen eingesetzt werden, in denen Kinder mit emotionalem und sozialem Förderbedarf lernen.
Pädagogische Mitarbeiter betreuen einzelne Schüler und unterstützen den Unterricht. Ihre Zahl nahm in den vergangenen Jahren immer weiter ab. Hinzu kam, dass im August gut 50 von ihnen als Lehrkräfte eingestellt wurden.
Zuletzt hatte es lautstarken Protest von Eltern, Schülern und Pädagogen gegeben, unter anderem vor dem Landtag in Magdeburg. Die Lösung brachte nun eine Ausnahmegenehmigung des Finanzministeriums. Es muss auf den Haushalt 2017/18 vorgegriffen werden, der den Landtag noch nicht passiert hat.
Bildungsminister Marco Tullner (CDU) sagte: «Mit den Neueinstellungen kann die derzeitige Situation entspannt werden und bestehende Bedarfe, die bisher mit Abordnungen von anderen Schulen gedeckt werden mussten, behoben werden.» Er fügte hinzu: «Die Maßnahme kann nur ein erster Schritt sein. Eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem künftigen Einsatz der pädagogischen Mitarbeiter ist und bleibt nicht nur angesichts der Altersstruktur alternativlos.» Tullner zeigte sich zuversichtlich, dass gemeinsam mit den Koalitionsfraktionen eine Neukonzeptionierung gelingt.
Die Ausschreibungen werden laut einem Ministeriumssprecher derzeit vorbereitet. Ziel sei, die neuen pädagogischen Mitarbeiter zum 1. Januar 2017 einzustellen. (dpa)