Knapp 2000 Schulschwänzer in Mecklenburg-Vorpommern – Opposition: «Dramatischer Anstieg»

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SCHWERIN. Die Zahl der Schulschwänzer ist in Mecklenburg-Vorpommern gestiegen. Im vergangenen Schuljahr fehlten 1972 Schüler länger als fünf Tage unentschuldigt, wie das Bildungsministerium in Schwerin mitteilte. Bei 125.330 Schülern an öffentlichen allgemein bildenden Schulen insgesamt entspreche dies einem Anteil von 1,5 Prozent. Im Schuljahr davor galten 1361 Schüler oder 1,1 Prozent als Schulschwänzer.

Ministerin Birgit Hesse (SPD) sieht nach eigenen Worten keinen Grund zur Beunruhigung. «Wir müssen die Entwicklung genau beobachten», sagte sie. Möglicherweise gingen die Lehrer sensibler als früher mit den Fehltagen um und vermerkten sie im Klassenbuch. Mit einem Sieben-Punkte-Programm wolle das Land die Zahl der Schulschwänzer verringern. Es sehe pädagogische Maßnahmen vor. Spätestens am sechsten unentschuldigten Fehltag soll das Jugendamt eingeschaltet werden.

Die oppositionelle Linke sprach von einem dramatischen Anstieg der Zahlen um fast die Hälfte binnen eines Jahres. Das Bildungsministerium bekomme das Problem nicht in den Griff, sagte die Fraktionsvorsitzende Simone Oldenburg. «Es ist offenbar nicht in der Lage, die immer wieder angekündigten Maßnahmen endlich umzusetzen.» So fehlten noch immer ein landeseinheitlicher Handlungsleitfaden und gezielte Lehrerfortbildungen. «Ungeachtet dessen handelt es sich bei dem Sieben-Punkte-Programm ohnehin um völlig unverbindliche Hinweise, eine Rechtsvorschrift als Grundlage des Handelns gibt es nicht.» dpa

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