Kommende Woche: Auftakt der Tarifrunde für die Länder – SLV fordert: „Erfahrungsstufe 6 für mehr Wertschätzung des Lehrerberufs“

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BERLIN. Nächste Woche, am 18. Januar, geht’s los – die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder beginnen. Der Sächsische Lehrerverband (slv) hat sich bereits festgelegt, was er am liebsten im Ergebnis sähe: „Die Einführung einer zusätzlichen Erfahrungsstufe 6 in der Entgelttabelle wird die entscheidende  Forderung der sächsischen Lehrerinnen und Lehrer in der Tarifrunde 2017 sein.“ Die Realisierung der Stufe 6 in der Länder-Gehaltstabelle sei eine realistische Chance, das Einkommen der Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder gerade auch im Lehrkräftebereich aufzuwerten.

Wieviel Geld mehr haben Lehrkräfte im nächsten Jahr in der Tasche? Foto: S. Hofschlaeger / pixelio.de
Wieviel Geld mehr haben Lehrkräfte im nächsten Jahr in der Tasche? Foto: S. Hofschlaeger / pixelio.de

In den – die Lehrkräfte betreffenden – Entgeltgruppen 9 bis 15 der TV-L-Tabelle gibt es bisher nur fünf Entwicklungsstufen. In den Gruppen 1 bis 8 gibt es bereits sechs Stufen, deren letzte nach insgesamt 15 bzw. 16 Dienstjahren erreicht wird. Das hätten die rund 200.000 angestellten Lehrerinnen und Lehrer, die die größte Berufsgruppe unter den Tarifbeschäftigten der Länder bilden, auch gerne.

„Die Durchsetzung unserer Forderung nach der Erfahrungsstufe 6 wäre ein wichtiger Schritt, um für mehr Gerechtigkeit in den Lehrerzimmern zu sorgen. Gleichzeitig bedeutet es eine Aufwertung des Lehrerberufs in Sachsen und eine Wertschätzung der Arbeit der erfahrenen Kolleginnen und Kollegen“, sagt Jens Weichelt, Landesvorsitzender des Sächsischen Lehrerverbandes, wenige Tage vor Beginn der Tarifverhandlungen in Berlin.

Tarifrunde für die Länder 2017: Gewerkschaften wollen 6 Prozent mehr – und: Angleichung des Gehalts der angestellten Lehrer an Beamtenbezüge

Ein weiterer wichtiger Punkt in dieser Tarifrunde wird die Weiterentwicklung des Tarifvertrages zur Eingruppierung von Lehrkräften (Entgeltordnung-Lehrkräfte) sein. Dazu hatte der dbb, Spitzengewerkschaft des Sächsischen Lehrerverbandes, mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) 2015 erstmals in der Tarifgeschichte einen Tarifvertrag geschlossen, auf den nun aufgebaut werden müsse. Bereits im Dezember 2016 fand dazu ein erstes Gespräch zwischen dbb und TdL in Berlin statt. Insbesondere geht es dabei um die Erhöhung der Angleichungszulagen und strukturelle Verbesserungen in der Eingruppierung von 1-Fach-Lehrern und Fachlehrern sowie spezifischer Eingruppierungsregelungen für sächsische Lehrkräfte.

Auftakt am Mittwoch

Der Auftakt zur Tarifrunde findet am Mittwoch, 18. Januar 2017, in Berlin statt. Der dbb fordert für die Einführung der Stufe 6, für die lineare Erhöhung der Tabellenwerte und für eine soziale Komponente eine Einkommenserhöhung von 6 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Damit soll die Lücke in der Bezahlung zu den anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes der Bundesrepublik Deutschland geschlossen werden.

Seit 2005 gibt es getrennte Tarifverhandlungen, für Bund und Kommunen einerseits und für die Länder andererseits. „Nachdem bei den diesjährigen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen mit einer Einkommenserhöhung in zwei Schritten um 2,4 Prozent in 2016 und weiteren 2,35 Prozent in 2017 ein guter Abschluss erzielt wurde, dürfen die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder nicht das Nachsehen haben“, heißt es seitens der Gewerkschaften. Weitere Forderungen des dbb betreffen die Weiterentwicklung der allgemeinen Entgeltordnung des TV-L, insbesondere mit dem Ziel der stufengleichen Höhergruppierung.

Insgesamt sind drei Verhandlungsrunden angesetzt. Nach dem Auftakt am 18.1.2017 in Berlin werden die Tarifverhandlungen am 30./31.01.2017 und 16./17.02.2017 in Potsdam fortgesetzt.

 

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dickebank
7 Jahre zuvor

Bevor @sofawolf wieder äußert, es bedürfte besserer Arbeitsbedingungen, ich bin für mehr Knete oder aber gleiches Gehalt wie bisher und dafür ein um 3 Wochenstunden verringertes Deputat.
Also entweder mehr Geld für die gestiegene Arbeitsbelastung oder gleiches Geld und dafür keine zusätzliche Arbeit außer der reinen Unterrichtsverpflichtung sowie einem Anrechnungsfaktor für Unterricht in Inklusions- und Integrationsklassen von 150%.

Da die Entlastung angesichts des Stellenmarktes nicht kommen wird, muss es mehr Schmerzensgeld geben.

sofawolf
7 Jahre zuvor

🙂 Ja, das ist Ihre bekannte Sichtweise: Geld, Geld, Geld … Na darf ja jeder seine Meinung haben und sich seine geeigneten Interessenvertreter suchen.

Ich habe nichts gegen mehr Geld; nur sehe ich das nicht als das Dringendste an und schon gar nicht als die Lösung des Lehrermangels, wenn bekanntermaßen viele-viele Lehrer doch lieber in Teilzeit gehen und damit auf Geld verzichten.

Bei der Reduzierung der Wochenstunden wäre ich hingegen ganz bei Ihnen. Das ist ja eine Entlastung, wie ich sie immer wieder erbitte. Das mit der reinen Unterrichtverpflichtung finde ich ein bisschen „am Berufsbild Lehrer“ vorbei; da gehört auch etwas außerunterrichtliches Engagement dazu – aber ich stimme zu, dass es vieles gibt, was nicht unsere Aufgabe sein sollte. Das müssten wir dann mal etwas genauer auseinanderklamüsern. 😉

dickebank
7 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Wenn der Arbeitgeber außerunterrichtliches Engagement einfordert, dann soller dieses im Rahmen einer Arbeitsplatzbeschreibung festlegen bezüglich des Umfanges und des Aufgabengebietes. Geht nämlich in anderen tariflichen Arbeitsverhältnissen auch.
Bei Lehrkräften hingegen wird alles, was nicht unmittelbar zur Unterrichtsdurchführung sowie Unterrichtsvor- und Nachbereitung einschließlich Korrekturen gerne als außerunterrichtliches Engagement verpackt. Dazu gehören dann auch gerne alle Aufgaben, die dem Klassenordinariat zu zu rechnen sind. Hier sind es vor allem die mittlerweile überbordenden Dokumentationspflichten.
Wenn Angebot und NAchfrage innerhalb der sozialen Marktwirtschaft zur Preisbildung beitragen, dann muss festgehalten werden, dass ein mangelndes Angebot (an zukünftigen Lehrämtlern) nur dadurch beseitigt werden kann, dass die Preise steigen.
Wenn die Arbeitgeber – die Schulministerien – mit anderen Arbeitgebern in Konkurrenz stehen, dann müssen sie sich dieser Konkurrenz stellen. Wenn es ohnehin schon zu wenige Arbeitskräfte auf diesem Arbeitsmarktsektor gibt, dann bleibt nichts Anderes übrif als die Attraktivität zu steigern. Das bedeutet dann eben höhere Bezüge, mehr Möglichkeiten zum Aufstieg – vor allem innerhalb der Primarstufe und der Sekundarstufe I – , Reduzierung des Arbeitsumfanges, Verbesserung der Arbeitsplatzsituation etc.

Für die sächliche Ausstattung der Lehrerarbeitsplätze sind die Kommunen zuständig, die haben aber kein Interesse daran. Eine Reduzierung des Wochenstundendeputats sowie des außerunterrichtlichen Aufgabenumfanges, liegt in der Zustndigkeit der Länder als Arbeitgeber. Nur denen fehlen jetzt schon geeignete Nchwuchskräfte, was zu immer mehr Dauervertretungen oder Stundenstreichnungen, Einkürzungen der Soll-Stundentafel etc. führt. Da sich hier die Katze in den Schwanz beißt, bleibt nur die Forderung nach deutlich höheren Gehältern.

sofawolf
7 Jahre zuvor

Womöglich haben Sie Recht, @dicke bank, dass es für die Regierenden einfacher wäre, die Lehrergehälter zu erhöhen, um Interessenten für den Lehrerberuf anzulocken (die die Arbeitsbedingungen nicht wirklich kennen), aber genau genommen wäre es doch recht dumm. Gehaltserhöhungen führen nur dazu, dass noch mehr Lehrer in Teilzeit gehen, sich also ihre Entlastung selbst „verschaffen“. Der Lehrermangel verstärkt sich also nur noch.

Ich würde sofort in Teilzeit gehen, wenn ich dann infolge Gehaltserhöhung genauso verdiene wie jetzt in Vollzeit.

sofawolf
7 Jahre zuvor

@ dicke bank,

Zitat: „Da sich hier die Katze in den Schwanz beißt, bleibt nur die Forderung nach deutlich höheren Gehältern.“

nun, dafür gibt es ja die Gewerkschaften und Interessenvertretungen, die die Arbeitgeber zu entsprechen Veränderungen (Entlastungen) drängen könnten. Auch Gehaltserhöhungen kriegen wir ja nicht aus Nettigkeit.

Fasst man zusammen, bleiben zwei Möglichkeiten:

(1) Deutliche Gehaltserhöhungen ohne Entlastungen machen den Lehrerberuf nicht wirklich attraktiver („Schweigegeld“ bzw. „Schmerzensgeld“), weil Lehrer sowieso gut verdienen und mehrheitlich mit ihren Gehältern zufrieden sind (GEW-Studie). Deutliche Gehaltserhöhungen ohne Entlastungen führen nur dazu, dass noch mehr Lehrer in Teilzeit gehen und sich der Lehrermangel dadurch also eher noch verstärkt.

(2) Deutliche Entlastungen der Arbeitsbedingungen (wobei ich viele der von Ihnen genannten unterstütze, wenngleich nicht alle) machen den Lehrerberuf wirklich attraktiver – für jene, die nicht nur des Geldes wegen Lehrer werden wollen. Deutliche Entlastugen der Arbeitsbedingungen werden dazu führen, dass wieder mehr Lehrer in Vollzeit arbeiten. Das hilft zumindest bei der Beseitigung des Lehrermangels und zwar bereits kurzfristig.

Nun müssen nur die Berufsverbände und Gewerkschaften erkennen, dass sie mit reinen Gehaltserhöhungsforderungen eine Minderheit und mit wirklichen Entlastungsforderungen eine Mehrheit der Kollegen vertreten und dass man eben (leider) nicht alles haben kann, da es neben den Lehrern auch noch andere Interessen der Gemeinschaft gibt und niemand einen Goldesel hat (Stichwort Branchenegosimus).

sofawolf
7 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

PS: Gehaltserhöhungen ohne Entlastungen führen nicht nur zu mehr Teilzeit, sondern auch zu mehr Frühpensionierungen, da man es sich ja leisten kann und da es ja keine Entlastung gibt (Stichwort „Burnout“).

ysnp
7 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Gründe von Frühpensionierungen und Stressfaktoren im Lehrerberuf (bezieht sich auf alle Schularten)
http://www.glk.uni-mainz.de/Dateien/Bachelorarbeit_Kraft.pdf
Diese Arbeit listet unterschiedliche Untersuchungen über den Faktor „Frühpensionierung“ deutlich auf und ist empfehlenswert zu lesen, weil sie viele Untersuchungen zusammenfasst.
Es gibt unterschiedliche Faktoren, die als besonders belastend empfunden werden. Wichtig wäre in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass Lehrer bei den veränderten Bedingungen zunehmend Unterstützung wie Coaching oder Supervision brauchen.

sofawolf
7 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

PS2: Ach ja, deutliche Entlastungen machen es auch mehr Lehrern möglich, bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter durchzuhalten (= weniger Ausgebranntsein)!

dickebank
7 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Das Problem liegt aber darin, dass bei den Verhandlungen mit der TdL bisher eine Lehrereingruppierungsordnung nicht verhandelt worden ist bzw. ohne Zustimmung der GEW zustande gekommen ist. Hier waren die im DBB organisierten Beamten nicht hilfreich. Um eine Eingruppierungsordnung sinnvoll ausgestalten zu können, müssen entsprechende Anforderungskataloge her, die Kriterien für die Eingruppierung benennen. Da nicht für die Gruppe der tarifbeschäftigten Lehrkräfte alleine verhandelt wird, müssen die tariflichen Bedingungen einschließlich des Arbeitsumfanges und der formalen Vraussetzungen (Bachelor-/Masterabschluss) für alle Landesbediensteten egal welch Fachverwaltung vergleichbar sein.
Solange die Schulministerien keine Arbeitszeitstudie für Lehrkräfte durchführen lassen und diese zur Grundlage eines entsprechenden Anhanges zum Tarifvertrag machen, wird sich an der Arbeitssituation nichts ändern.

Da die im DBB organisierten Berufsgruppen lediglich an einer Erhöhung des Tarifes Interesse haben, um diese im Anschluss auf die Besoldungsgesetzesänderungen der Länder übertragen zu können, wird sich nicht wirklich etwas tun. Dazu ist der Anteil der Lehkräfte an der Gesamtzahl der Landesbeschäftigten zu gering. Die Interessen der tarifbeschäftigten Lehrkräfte – in NRW immerhin fast ein Fünftel aller lLehrkräfte – gehen dabei vollkommen unter.

dickebank
7 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

PS Hinzukommt der Punkt, dass eine Reduzierung der Arbeitsentlastung zwar der Gesundheit der tarifbeschäftigten Lehrkräfte entgegen käme, nur was nutzt der bessere Gesundheitszustand und somit ein längeres Leben nach der Verrentung, wenn die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung, die ja abhängig sind von Lebensarbeitsdauer und durchschnittlichem Arbeitseinkommen, durch Absenkung des Rentenfaktors nicht mehr zum Überleben ausreichen.

Die einzigen, die also von einer Absenkung des Wochenstundendeputats bei gleichzeitigem Einfrieren der Entgelthöhen hättem, sind also die verbeamteten Kollegn und Kolleginnen. Wer es nicht glauben will, der muss sich nur die Entgelte für Mehrarbeit ansehen. Bei Beamten reduziert sich die Bruttozahlung für abrechnungsfähige Mehrarbeit nur um den individuellen Steuersatz. Bei Tarifbeschäftigten werden von diesen zusätzlichen Entgelten über den individuellen Steuersatz hinaus noch die Beiträge für die gesetzlichen Sozialversicherungskassen abgezogen, so dass netto von dem „Zusatzverdienst“ so gur wie nichts übrig bleibt.

sofawolf
7 Jahre zuvor

@ dicke bank, das lese ich gerade:

„Die Ergebnisse: Etwa die Hälfte aller Teilnehmer erlebte sich – teils hochgradig (23 %) – durch Stress belastet. 39 Prozent fühlen sich ausgebrannt, 38 Prozent gaben an häufig Schlafstörungen zu haben. … Sie klagten in höherem Maß über eine Zunahme von Arbeit, Überstunden und Verantwortung.“

https://www.news4teachers.de/2017/01/depression-ist-ein-risikofaktor-fuers-herz-wie-das-rauchen-und-lehrkraefte-die-sich-nicht-anerkannt-fuehlen-sind-gefaehrdet/

Das wollen Sie, dicke bank, die Berufsverbände und so mancher Politiker mit einer Gehaltserhöhung beseitigen? ES IST DER FALSCHE WEG! Natürlich sind Entlastungen nicht nur nötig, sondern möglich. Sie zu erkämpfen, dafür sind die Berufsverbände doch da! In Sachsen ist doch gerade kürzlich das Stundensoll um eine Stunde gesenkt worden! Gingen weniger Lehrer in Teilzeit, in Frühpensionierung oder blieben dauerkrank zu Hause (burnout), hätten wir womöglich gar keinen Lehrermangel!?!

dickebank
7 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

@sofawolf
in jedem Betrieb sind Vertragsverhandlungen individuell, Die Bedingungen zwischen AG und AN sind frei verhandelbar. Die Länder als AG sind aber nicht bereit mit ihren Tarifbeschäftigten zu verhandeln.

Wer berufsbedingt psychisch belastet ist, hat die Möglichkeit eine Überlastungsanzeige zu schreiben, sich dienstunfähig zu melden, sich vorzeitig in en Vorruhestand versetzen zu lassen. Es wird doch keiner gezwungen als lehrkraft für seinen AG zu schuften. Also Augen auf bei der Berufswahl.

Es gibt auch die Möglichkeit sich bei der Agentur für Arbeit umschulen zu lassen. Neuer Beruf, neues Glück.

sofawolf
7 Jahre zuvor

@ dicke bank,

das finde ich nun wirklich – und ich greife recht selten zu solchen direkten Äußerungen – Quatsch. Verzeihen Sie mir trotzdem!

Unsere Interessenvertreter sind die Gewerkschaften und Berufsverbände. Die verhandeln mit den Arbeitgebern. Das ist vielfach auch in der Privatwirtschaft so, auch wenn dort die indivduelle Verhandlung sicherlich eine größere Rolle spielt und es je nach Branche und Firma anders zugehen kann.

Dass sie nun aus den Belastungen im Lehrerberuf folgern, wer damit nicht klar komme, solle den Beruf wechseln, empfinde ich schon fast als Verhöhnung. Es klingt so, als leiden an Überlastung nur jene, die für den Lehrerberuf nicht geeignet sind. Na, da würde ich Sie gerne mit diesen Aussagen mal in einer offenen Diskussion unter Kollegen erleben. Ich glaube, da sind Ihnen nun einfach die Argumente ausgegangen, warum es im Leben und unter Lehrern nicht immer nur um Geld, Geld, Geld geht. Sie scheinen so ein – mit Verlaub – „Prototyp des Kapitalismus“ zu sein. Ich staune einfach nur, dass es sowas wirklich gibt. 😉

dickebank
7 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Die GEW ist alles – aber sicher nicht meine Interessenvertretung. Sie hat halt das Glück, dass sie für die Tarifbeschäftigten die einzige Gewerkschaft im Bildungsbereich ist. Ansonsten ist die GEW – vor allem dank vieler verbeamteter Lehrkräfte, die Mitglied der GEW sind – so überflüssig wie ein Kropf.
Wäre sie nur halb so ideologisch und dafür so willensstark wie die IG-Metall, dann wäre es etwas Anderes. Nur die GEW hat innerhalb des DGB die Arschkarte, sie ist weder Industrie- noch Dienstleistungsgewerkschaft und hat somit innerhalb der DAchorganisation auch keine Hausmacht.
Da ich lange genug als AT-Angestellter gearbeitet habe, weiß ich wie Gehaltsverhandlungen laufen können. Und dieses Wissen hat sich durchaus in barer Münze bezahlt gemacht, anders könnte ich mir den E11-Job als Nichterfüller auch nicht erlauben.
Dass ich die Option habe mein Geschäftsfeld jederzeit wieder zu ändern und in meinen alten Beruf zurück zu gehen, lässt mich Diskussionen mit Kollegen ganz leicht durchstehen.