Lehrer nahm 100.000 Euro aus Schulkasse – Urteil: eineinhalb Jahre Bewährungsstrafe. Damit wäre der Beamtenstatus futsch

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BENSHEIM. Wegen der Veruntreuung von mehr als 100.000 Euro aus dem Budget seiner Schule hat das Amtsgericht Bensheim einen Lehrer zu einer Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt. Der 51-Jährige hatte die Tat gestanden. Der Lehrer war für die Budgetverwaltung des Ganztagsangebotes an seiner früheren Schule im südhessischen Bensheim verantwortlich. Das Gericht hielt dem Pädagogen zugute, dass er intensiv an der Wiedergutmachung des Schadens arbeite. Die Bewährungsfrist beträgt drei Jahre.

Der Mann hatte zum Prozessauftakt von einer hohen finanziellen Belastung berichtet. Er habe mehrere Häuser besessen und mit hohen Sanierungskosten zu kämpfen gehabt. Seine monatlichen Verpflichtungen hätten etwa 4500 Euro betragen. Er sei wegen Depression in Behandlung und leide unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Das Gericht erklärte, die Erkrankungen hätten keinen Einfluss auf die Urteilsfindung gehabt. Ein Gutachter hatte dem Lehrer volle Schuldfähigkeit attestiert.

Das Amtsgericht geht davon aus, dass er Rechtsmittel einlegt, um seinen Beamtenstatus zu retten. Wird ein Beamter in einem Strafverfahren zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt, endet das Beamtenverhältnis mit Rechtskraft des Urteils. dpa

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