Nach Tumulten bei AfD-Veranstaltung an der Uni Magdeburg: Auch Rektor kritisiert johlende Studenten

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MAGDEBURG. Nach den Tumulten bei einer AfD-Veranstaltung an der Magdeburger Universität hat auch Rektor Jens Strackeljahn die Studenten kritisiert. «Es ist nicht akzeptabel, die Freiheit des Wortes so zu unterbinden, wie es am Donnerstag der Fall war», sagte Strackeljahn der «Magdeburger Volksstimme». Die Veranstaltung sei vom Charakter auch eher eine Demonstration gewesen. Damit gehöre sie nach draußen und nicht in den Hörsaal. «Im Hörsaal hört man sich zu, das wollte ein Teil der Anwesenden aber verhindern. Das Recht des friedlichen Widerstandes und der Meinungsäußerung besteht natürlich uneingeschränkt.»

Bei einer Vorlesung der AfD-nahen Hochschulgruppe Campus Alternative war es am Donnerstagabend zu tumultartigen Szenen gekommen. Mehrere hundert Studenten warteten im Hörsaal. Als die AfD-Anhänger eintraten, entbrannte lautstarker Protest. Später kam es auch zu Rangeleien. Ein Böller flog in Richtung des Podiums.

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Danach hatte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) schon die Studenten kritisiert. Wer der AfD antidemokratische Tendenzen vorwerfe, dürfe ihr nicht dadurch begegnen, dass er sich selbst antidemokratisch verhalte, sagte der Minister. Strackeljahn sagte, eine Universität funktioniere nur, wenn die Freiheit des Wortes garantiert und auch umgesetzt werde. Sie müsse außerdem Raum für den politischen Meinungsbildungsprozess bieten. «Dazu gehört auch, andere Meinungen mal aushalten zu können. Und wer partout nicht zuhören will, braucht auch nicht zu kommen.»

Zu möglichen Sanktionen der Universität gegen die Gewalttäter sagte Strackeljahn, dass man zunächst die Ermittlungen der Polizei abwarten müsse. «Es ist fraglich, ob tatsächlich Studenten an den Tumulten beteiligt waren. Einiges deutet auf Mitglieder der linksextremistischen Antifa hin.» dpa

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