Scheeres rechnet vor: Schwindelerregende 4,2 Milliarden Euro für Schulsanierung in Berlin nötig – und: Schüler sollen Lehrer öfter bewerten

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BERLIN. Für die Sanierung der Berliner Schulen sind nach einer Schätzung der Senatsverwaltung für Bildung 4,2 Milliarden Euro nötig. «Einen hohen Bedarf gibt es in allen Bezirken, da gibt es kein runterrechnen», sagte die alte und neue Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) der Berliner Zeitung. Scheeres, für die nach der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus und der Bildung einer rot-rot-grünen Koalition die zweite Legislaturperiode begonnen hat, ist damit eine der dienstältesten Senatorinnen in Berlin (und als KMK-Mitglied ebenfalls mit am längsten dabei).

Nimmt die Lehrkräfte in die Pflicht: Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Foto: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft
Nimmt die Lehrkräfte in die Pflicht: Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Foto: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft

Attraktiver machen will Scheeres den Lehrerberuf. Ein wichtiger Punkt sei die «bessere Bezahlung der Grundschullehrer». Dazu sei sie in Abstimmung mit der Finanzverwaltung und den Gewerkschaften. Denkbar sei ein Anheben der Gehälter 2018, zumindest für jene Lehrer, die nach der neuen Studienordnung studiert haben. Vor der Wahl hatte die GEW auf weitere Streiks verzichtet, weil der Senat eine Angleichung der Bezüge nach der Wahl in Aussicht stellte.

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Streik in Berlin ist abgesagt: GEW einigt sich mit Senat über gemeinsame Erklärung zu Lehrerbezügen – A13 bald auch für Grundschullehrer?

Bei einem anderen Thema bleibt Scheeres allerdings auf Konfrontationskurs zur GEW: „Die Lehrkräfte sollen von den Schülern noch deutlich stärker gespiegelt bekommen, wie diese den Unterricht bewerten. Wir wollen das stärker verbindlich regeln“, so erklärte sie im Interview. „Zudem sollen die Vergleichsarbeiten im Kollegium konsequenter ausgewertet werden.“ Die GEW hatte sich nach dem ersten Vorstoß von Scheeres zu dem Thema im November verärgert gezeigt. „Die Senatorin versucht, ihre Verantwortung auf uns Lehrkräfte abzuwälzen. Sie sollte sich stattdessen Gedanken über die Rahmenbedingungen und eine bessere Personalausstattung machen“, erklärte seinerzeit GEW-Chef Tom Erdmann. Agentur für Bildungsjournalismus / mit Material der dpa

Berlin ist Schlusslicht in der deutschen Bildungslandschaft – Scheeres nimmt die Lehrkräfte in die Verantwortung

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5 Kommentare
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sofawolf
7 Jahre zuvor

Zitat: „„Die Senatorin versucht, ihre Verantwortung auf uns Lehrkräfte abzuwälzen. Sie sollte sich stattdessen Gedanken über die Rahmenbedingungen und eine bessere Personalausstattung machen“, erklärte seinerzeit GEW-Chef Tom Erdmann.“

Sehe ich auch so.

Küstenfuchs
7 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Dem kann man zwar nichht ernsthaft widersprechen, doch meiner Meinung nach gehört auch ein vernünftiges/professionalisiertes Schülerfeedback(verfahren) an die Schulen.

Wir Lehrer sollten da nicht so eine riesige Angst haben. An meiner Schule hat die Schulleitung dies einmal mit einem von einer Gruppe von Kollegen entwickelten Fragebogen ans Herz gelegt. Meiner Meinung und Erfahrung nach bewerten die Schüler fair. Ich komme immer ordentlich weg dabei und wenn es mal Kritikpunkte gibt, dann sind diese manchmal vollumfänglich und manchmal zumindest in Ansätzen auch berechtigt, wenn ich mal so ganz ehrlich zu mir bin.
Ich spreche meist mit der Lerngruppe darüber und versuche, die Mängel abzustellen.

Und wenn mal einer anonym offensichtlichen Unsinn schreibt, kann das auch nicht das Problem sein.

xxx
7 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Es hängt immer wieder von der Art der Rückmeldung ab. Bei einem offenen Gespräch kommt meines Erachtens mehr herum als bei einem Fragebogen, weil letzterer sehr gut konzipiert sein muss, um auch das abzufragen, was er abzufragen glaubt. Eine positive oder negative Haltung zu einem Schulfach beeinflusst die Ergebnisse genauso wie eine positive oder negative Haltung zu dem Lehrer vollkommen unabhängig von der Qualität des Unterrichts.

Felix
7 Jahre zuvor

Ich würde für kein Geld der Welt in Berlin unterrichten und auch nicht mal in die Nähe von Berlin ziehen. Berlin hat einen Bevölkerungszuwachs von 40.000 pro Jahr und wird immer fetter und immer ärmer. „Arm aber sexy“…Ansichtssache.
Berlin ist bereits ein Moloch wo sich kein normaler Bürger mehr hinein traut.Gute Nacht.

xxx
7 Jahre zuvor

Daran sieht man, wie lächerlich wenig die 5 Mrd € aus dem Digitalpaket sind.