GEW: Sachsen-Anhalt hat einen steinigen Weg vor sich, um den Unterricht zu sichern

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MAGDEBURG. Die GEW hat Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU) kritisiert, obwohl dieser einen Plan vorgestellt hat, wie er die Unterrichtsversorgung sichern will. „Die angedachten Maßnahmen sind kaum belastbar, einige sogar kontraproduktiv. Vieles bleibt im Unklaren. Aus Sicht der GEW sind konkrete Einstellungszahlen über die nächsten Jahre der entscheidende Faktor für alle weiteren Planungen“, so heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft.

Mit dem gesetzten Ziel von 14.500 vollen Lehrerstellen gebe zwar es einen ersten Lichtblick in einem System, das über Jahre von einem enormen Abbau geprägt war. Die Entwicklungen der letzten Monate zeigten aber, dass dieser Weg ein sehr steiniger werde. „Im letzten Jahr fand trotz der höchsten Einstellungszahlen seit Jahrzehnten noch weniger Unterricht regulär statt. Insgesamt haben mehr Lehrkräfte den Schuldienst verlassen als neue hinzukamen“, erklärte dazu in Magdeburg Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt.

Im Gegensatz zum Bildungsminister sieht sie einen klaren Bezug zu den laufenden Haushaltsberatungen. „Die Regierung und allen voran der Ministerpräsident müssen sich endlich zu konkreten Einstellungszahlen bekennen und dafür auch die notwendigen finanziellen Mittel vorhalten“, sagte Gerth weiter. „Nach unseren Berechnungen muss diese Zahl für die nächsten zehn Jahre bei mindestens 800 liegen.“ Eine Fokussierung auf weniger Abordnungen, veränderte Stundenzuweisungen und die Reduzierung von Anrechnungsstunden würden das System nicht retten und mitunter für neue Verwerfungen sorgen. Dass Minister Tullner die Forderung der GEW nach der Festschreibung der Pflichtstunden der Lehrkräfte übernommen hat, zeuge von einem gewissen Verständnis für die gegenwärtigen Belastungen der Beschäftigten an den Schulen.

Die in der Regierungserklärung vorgestellten Ideen zum Ausbau der Ausbildungskapazitäten an den Hochschulen und Seminaren sowie zur Qualifizierung von Seiteneinsteigern müssten schnell und umfassend umgesetzt werden. „Die Grundlage dazu bildet aber das klare Bekenntnis der Regierung, wieviel Bildung sie für die Schülerinnen und Schüler vorhalten will“, schloss Gerth. N4t

 

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