Immer mehr Kinder gehen in Niedersachsens Kitas – regional große Unterschiede

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GÖTTINGEN. In Niedersachsen werden immer mehr Kleinkinder in Kitas oder von Tageseltern betreut. Doch die Quote liegt weiter unter der Zielvorgabe. Und: Es gibt erhebliche regionale Unterschiede.

Die Zahl der Kleinkinder in Niedersachsen, die in einer Kita oder von einer Tagesmutter betreut werden, ist im vergangenen Jahrzehnt rapide gestiegen. Am 1. März 2016 wurden 28,4 Prozent aller Jungen und Mädchen unter drei Jahren betreut, 2007 waren es erst 6,9 Prozent, berichtete das Landesamt für Statistik. Die Quote stieg damit zwar deutlich, lag aber trotzdem immer noch klar unter der angestrebten Marke von 35 Prozent.

2007 hatten sich Bund, Länder und Kommunen darauf verständigt, die Betreuungssituation für Kleinkinder zu verbessern. Ziel war es, bis zum Jahr 2013 für 35 Prozent dieser Altersgruppe ein Betreuungsangebot zur Verfügung stehen. In Niedersachsen erreichten dieses Ziel bis 2016 nur wenige Regionen. Dabei klaffen die Werte weit auseinander.

Kinder im Kindergarten / Kita. Foto: flickr/ woodleywonderworks CC BY 2.0

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lagen lediglich die Landkreise Göttingen (36,0) und Lüneburg (37,7 Prozent) sowie die Stadt Oldenburg (37,4) über der Zielvorgabe. Alle anderen Landkreise und kreisfreien Städte lagen zum Teil deutlich darunter.

Die landesweit niedrigste Betreuungsquote hatten der Kreis Wittmund (16,7) und die Städte Wilhelmshaven (18,4) und Salzgitter (19,1). Ähnlich niedrige Quoten hatten der Landkreis Leer (19,3) und die Stadt Delmenhorst (19,5 Prozent).

Auch Kindergartenkinder zwischen drei und sechs Jahren haben einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Landesweit wurden Anfang März vergangenen Jahres 93,2 Prozent dieser Altersgruppe betreut (2007: 83,3 Prozent).

Dabei waren die regionalen Unterschiede vergleichsweise gering. Die in Relation wenigsten betreuten Kinder (84,6 Prozent) gab es im Landkreis Gifhorn, die meisten (99,8 Prozent) im Kreis Harburg.

Ganztagsplätze mit mehr als sieben Stunden Betreuung hat allerdings nur eine Minderheit von 29,1 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen (2007: 9,6 Prozent). Deshalb sei ein Vollzeitjob für beide Eltern der übrigen 71 Prozent Kinder dieser Altersgruppe kaum möglich, so die Einschätzung der Statistiker.

Auch bei der Ganztagsbetreuungsquote gibt es regional riesige Unterschiede: Am höchsten (63,5 Prozent) ist sie in der Stadt Wolfsburg, am niedrigsten in der Grafschaft Bentheim (5,8 Prozent). dpa

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