„Nicht recherchiert, um wen es sich handelt“: Uni Flensburg bläst umstrittene Karikaturen-Ausstellung ab

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FLENSBURG. Kritiker bezeichnen Götz Wiedenroths Zeichnungen als islamophob, fremdenfeindlich und antisemitisch. Dennoch wollte die Flensburger Europa-Universität in diesem Monat Werke des umstrittenen Karikaturisten ausstellen. Jetzt hat die Uni-Leitung die Ausstellung mit dem Titel „Lügenpresse – Fake News“ abgesagt.

Die Europa-Universität Flensburg (EUF) hat eine Ausstellung des umstrittenen Karikaturisten Götz Wiedenroth abgesagt. An der Uni, «die sich in ihrem Leitbild auf „Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Vielfalt“ verpflichtet hat, gibt es keinen Raum für antisemitische, fremden-, frauen- und islamfeindliche Inhalte», teilte die Hochschule am Mittwoch zur Begründung mit. Zuvor hatten mehrere Medien über die Ausstellung und ihre Absage berichtet.

Audimax der Uni-Flensburg. Die geplante einwöchige Karikaturen-Ausstellung hat die Uni nun abgesagt. Der Organisator habe nicht recherchiert, um wen es sich handelt. Foto: N. Simonsen / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)
Audimax der Uni-Flensburg. Die geplante einwöchige Karikaturen-Ausstellung hat die Uni nun abgesagt. Der Organisator habe nicht recherchiert, um wen es sich handelt. Foto: N. Simonsen / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Unter dem Titel «Lügenpresse – Fake News» hatte der Zeichner Werke in einem Ausstellungs- und Begegnungsraum der Uni ausstellen wollen. Der Organisator der ab Mitte Mai für eine Woche geplanten Schau habe nicht gewusst, was einige von Wiedenroths Karikaturen zeigen, sagte eine Uni-Sprecherin. «Er hat nicht recherchiert, um wen es sich handelt.»

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Nach Presseanfragen zu dem Thema habe man sich umgehend entschlossen, die Ausstellung abzusagen. «Die Karikaturen von Götz Wiedenroth machen sich für Positionen stark, die an der EUF keine Heimat haben.»

Der 51-jährige Wiedenroth ist seit mehr als 20 Jahren als Karikaturist in Flensburg tätig und reagierte auf seiner Homepage auf die Absage empört – und veröffentlichte eine Auswahl der verschwörungstheoretisch und radikal wirkenden Zeichnungen, die er den Angaben zufolge gern ausgestellt hätte. (dpa)

• Webseite von Götz Wiedenroth

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E. S.
6 Jahre zuvor

Zitat: “Der Islamgelehrte Kyai Haji Yahya Cholil Staquf ist Generalsekretär der größten Muslim-Vereinigung Indonesiens. Zum islamistischen Terror spricht er Klartext. Der Westen müsse aufhören, Kritik am religiösen Fundament des Extremismus für „islamophob“ zu erklären, sagt er.“

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/islamgelehrter-terrorismus-und-islam-haengen-zusammen-15157757.html

U. B.
6 Jahre zuvor
Antwortet  E. S.

Wie recht dieser Insider, gläubige Muslim und hochranige Vertreter einer großen Muslim-Vereinigung doch hat!!!
Bei uns müsste er um sein Leben fürchten und unter Polizeischutz gestellt werden für seine angeblich islamfeindliche (islamophobe) Meinung, die ihm sogar viele unserer Medien und Politiker zum Vorwurf machen würden.

ABC
6 Jahre zuvor
Antwortet  E. S.

Danke, E. S., für den Link.