„Lehrerberuf attraktiver machen, Ausbildungsoffensive starten“: GEW, Philologen und VBE fordern schnelle Reaktionen auf die neue Schülerprognose

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BERLIN. Die Lehrerverbände in Deutschland zeigen sich besorgt, dass sich der Lehrermangel in den nächsten Jahren gravierend verschärfen wird – angesichts eines bevorstehenden Schülerbooms, den die Bertelsmann Stiftung in einer heute veröffentlichten Studie. „Es wird immer schwieriger, die steigende Zahl von Schülerinnen und Schülern mit qualifizierten Lehrkräften zu versorgen“, sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. „Es muss jetzt schnell gehandelt werden. Es ist spät, doch niemals zu spät, die Probleme anzugehen.“ Der Philologenverband sowie der VBE forderten ebenfalls große Anstrengungen angesichts einer sich zuspitzenden Situation.

Mit Blick auf die Studie „Demografische Rendite adé“ der Bertelsmann-Stiftung fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) eine gemeinsame Kraftanstrengung zur Sicherung des Lehrkräfte-Nachwuchses. „Die heute veröffentlichte Studie zeigt eindringlich, was Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer und Personalräte an vielen Orten in Deutschland tagtäglich erfahren“, sagt GEW-Chefin Tepe und betont: „Ohne mehr Geld für Bildung – für mehr Lehrkräfte, weiteres pädagogisches Fachpersonal sowie Sanierung und Ausbau von Schulgebäuden – wird das nicht funktionieren.“

Besonders an Grundschulen sei das Problem gravierend. „Wenn die Arbeit mit kleinen Kindern weniger honoriert wird als die Arbeit mit den älteren, wird dieser Mangel nicht zu beheben sein“, kritisiert Tepe. Die Bildungsgewerkschaft fordert deshalb, die Lehrkräfte an allen Schularten gleich gut zu bezahlen. Derzeit verdienen Grundschullehrkräfte 400 bis 600 Euro weniger als die meisten Lehrkräfte an weiterführenden Schulen.

Ein Schüler-Boom kommt – und die Politik ist nicht vorbereitet. Es droht ein dramatischer Engpass an Lehrern

Tepe warnt davor, den Lehrkräftemangel allein auf die Zuwanderung zu schieben. „Die Kinder von Einwanderern – Arbeitsmigrantinnen und -migranten wie Geflüchteten – sind nur ein Baustein in einer komplexen Situation. Dass in diesen Jahren überdurchschnittlich viele Lehrkräfte altersbedingt ausscheiden, war den Verantwortlichen lange bekannt. Trotzdem waren die Länder nicht bereit, rechtzeitig mehr Geld für die Ausbildung von Lehrkräften in die Hand zu nehmen. Insbesondere die gravierenden Probleme an den Schulen im Osten sind eine Katastrophe mit Ansage“, so die GEW-Vorsitzende.

Die Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung sagt für das Jahr 2025 rund eine Million mehr Schülerinnen und Schüler voraus als die letzte KMK-Prognose aus dem Jahr 2013. Allein an den Grundschulen würden 25.000 zusätzliche Lehrkräfte benötigt. Dabei seien dringend nötige pädagogische Verbesserungen wie der Ausbau eines qualitativ hochwertigen Ganztagsangebots oder eine bessere personelle Ausstattung für Inklusion noch gar nicht berücksichtigt, so Tepe. Die Erhebung basiere allein auf der steigenden Schülerzahl.

10.000 Lehrkräfte mehr allein fürs Gymnasium

Dringenden Handlungsbedarf attestiert der Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, der Politik. Allein für den Bereich der Gymnasien schätzt Meidinger den Mehrbedarf an Gymnasiallehrern, der zusätzlich zum jährlichen Ersatzbedarf bis 2030 notwendig ist, auf über 10.000 Lehrkräfte. „Es ist allerhöchste Zeit, dass die Politik auf diese aktualisierten Schülerzahlenprognosen reagiert. Die Konsequenz kann nur heißen, alle auf den bisherigen Annahmen basierenden Streichungen von Lehrerstellen in einzelnen Bundesländern sofort zu stoppen und durch zusätzliche Investitionen in den Bildungsbereich dafür zu sorgen, dass steigende Schülerzahlen nicht wieder wie in den 80-er und 90-er Jahren zu Verschlechterungen bei der Bildungsqualität, etwa steigenden Klassengrößen, führen“, betonte der Verbandsvorsitzende.

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Neben den Bundesländern, die für die Einstellung von Lehrkräften zuständig sind, sieht Meidinger jetzt auch verstärkt die Kommunen in der Pflicht: „Vor allem in den Ballungsgebieten, wo der Schüleranstieg am stärksten ist, aber nicht nur dort, müssen zeitnah milliardenschwere Neubauprogramme von Schulhäusern aufgelegt werden!“

Der Philologen-Chef appelliert an die Politik, die aktualisierten Prognosen für die Schülerzahlentwicklung nicht als Last und Bedrohung, sondern als große Chance zu sehen: „Wir sollten uns über die Tatsache, dass es in Deutschland deutlich mehr junge Menschen, Schülerinnen und Schüler geben wird, zunächst einmal freuen, weil darin auch bessere Zukunftschancen für unsere Gesellschaft stecken. Die Politik hat aber jetzt auch eine große Verantwortung, der sie gerecht werden muss. Ich kann nur davor warnen, die gleichen Fehler wie vor 30 Jahren nochmals zu machen und zu versuchen, durch Sparmaßnahmen ´Schülerberge zu untertunneln’. Wer so etwas ins Kalkül zieht, setzt die Zukunftschancen unserer Jugendlichen aufs Spiel!“

„Lehrermangel zu lange schöngeredet“

In die gleiche Kerbe schlägt der VBE. „Die Situation des Lehrermangels wurde von der Politik viel zu lange schöngeredet, Pensionierungswellen nicht ausreichend ausgeglichen und nun zeigt sich auch noch, dass die KMK mit falschen Zahlen rechnet“, erklärt VBE-Vorsitzender Udo Beckmann. Er betont: „Schule verändert sich. Inklusion und Integration stellen Herausforderungen für das pädagogische Personal dar. Jedes Kind soll individuell entsprechend seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten gefördert werden. Auch der Ganztagsbetrieb macht zusätzliches pädagogisches Personal unabdingbar. Zugleich wachsen die Erziehungsaufgaben an. Dies zu bewältigen, kann nur in kleineren Lerngruppen, mit der Unterstützung durch multiprofessionelle Teams und in Inklusionsklassen mit einer weitestgehenden Doppelbesetzung gelingen. Da die Politik die Inklusion aber jahrelang als Sparprogramm erachtet hat, steht sie nun mit Fragezeichen im Gesicht da und verkündet, Klassen nicht kleiner machen zu können, da Personal fehlt. Das sind hausgemachte Probleme, die auf dem Rücken von Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften ausgetragen werden!“

Der VBE-Chef fordert die Politik auf, zur Bekämpfung des Lehrermangels an zwei Stellen anzusetzen: „Erstens braucht es eine Lehrerausbildungsoffensive. Wer sich heute über steigende Geburtsraten freut, muss in sechs Jahren mehr Lehrkräfte ausgebildet haben. Dafür muss das Ausbildungskontingent massiv erhöht werden. Gleichzeitig sollte sich jedes einzelne Bundesland endlich verpflichten, mindestens entsprechend des eigenen Bedarfes auszubilden. Zweitens muss der Lehrerberuf attraktiver gestaltet werden. Dazu gehört nicht nur eine entsprechende Bezahlung, sondern auch die Bereitstellung von Gelingensbedingungen, um Schule in die Lage zu versetzen, das, was die Gesellschaft von ihr fordert, einlösen zu können. Nur so werden junge Menschen zu einem Pädagogik-Studium motiviert.“ bibo / Agentur für Bildungsjournalismus

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Wolfgang Kuert
6 Jahre zuvor

Aus tichyseinblick.de, 12.07.2017

SETZEN! SECHS!
Personalplanung der deutschen Kultusminister völlig ungenügend

VON JOSEF KRAUS

Kein Unternehmen in der freien Wirtschaft, die konjunkturellen Zyklen unterliegt, hat so stabile Planzahlen, wie man sie in den Kultusministerien hat. Aber die Schulminister machen Flickschusterei, wo planvoll vorausschauendes Handeln gefragt ist.

Die Bertelsmann Stiftung hat mal wieder zugeschlagen. Manche nennen sie nicht zu Unrecht Deutschlands oberste Statistik- und Bildungsgouvernante aus Gütersloh. Denn tatsächlich vergeht kaum eine Woche, in der die Bertelsmänner nicht irgendeine mehr oder weniger weltbewegende, oft auch mehr oder weniger seichte und tendenziöse Studie auflegen. Nun haben die Gütersloher vorgerechnet, dass deutschlandweit bis 2025 rund 24.000 Lehrer an Grundschulen und bis 2030 rund 27.000 Lehrer für die Jahrgangsstufen 5 bis 10 fehlen werden.

Nun, für solche Berechnungen braucht man weder eine Bertelsmann Stiftung noch einen Taschenrechner. Denn das Problem mit dem Lehrernachwuchs ist eigentlich seit Jahrzehnten bekannt. Und es ist noch viel differenzierter, es gründet noch viel tiefer, als es Bertelsmann nun vorrechnet. Dass keine Abhilfe gegen den da und dort immer wieder auftretenden Lehrermangel geschaffen wurde, ist nicht der Bertelsmann Stiftung anzukreiden, die dieses Thema jetzt erstmals aufgreift. Nein, schuld an einer völlig unzulänglichen Personalplanung sind 16 deutsche Schulminister, die immer wieder so tun, als komme ein Lehrermangel plötzlich wie ein Schicksal über uns.

Geschöntes neues Abitur

Die Damen und Herren Minister haben es nämlich nicht geschafft oder nicht schaffen wollen, ihre Personalpolitik langfristig zu planen; über den Tellerrand einer vier- oder fünfjährigen Legislaturperiode haben sie kaum hinausgesehen. Dabei wäre es doch ziemlich einfach: Fünf Prämissen bestimmen den Lehrerbedarf. Auf deren Basis könnte man eine relativ solide und auch differenzierte Lehrerbedarfsprognose erstellen – sogar differenziert nach Bundesländern, Lehrerämtern und Unterrichtsfächern.

Die erste Prämisse ist die Altersstruktur der aktiven Lehrerschaft. Diese ist jedem Schulminister für sein Land sehr exakt bekannt. Beispielsweise wusste man bereits im Jahr 2000, dass von den deutschlandweit fast 800.000 Lehrern bis zum Jahr 2015 rund 350.000 in den Ruhestand eintreten. Die zweite Bedingung für den Lehrerbedarf sind die Schülerzahlen. Auch sie sind zumindest für die weiterführenden Schulen auf lange Sicht präzise abschätzbar. Die Gymnasiasten, Realschüler, Hauptschüler und Gesamtschüler des Jahres 2027/2028 sind heute schon geboren. Die Schüler des Jahres 2033/34, die dann eine berufliche Schule besuchten werden, sind ebenfalls schon geboren. Weitere drei Prämissen des Lehrerbedarfes sind politisch relativ gut prognostizierbar, weil es politische Setzungen sind. Denn die Politik entscheidet, wie hoch die wöchentlichen Pflichtstunden-Maße der Lehrer sein sollen, wie viele Unterrichtstunden pro Woche eine bestimmte Jahrgangsstufe erhalten und wie groß die durchschnittliche Klassengröße sein soll. Kein Unternehmen in der freien Wirtschaft, die konjunkturellen Zyklen unterliegt, hat so stabile Planzahlen, wie man sie in den Kultusministerien hat.

Freilich haben sich die 16 deutschen Länder einer differenzierten Bedarfsprognose entzogen und in den vergangenen Jahren mit Tricks über die Runden gerettet. Die Verlängerung der Unterrichtsverpflichtung von Lehrern um eine Unterrichtsstunde pro Woche, die Erhöhung der durchschnittlichen Defacto-Klassenstärke um einen Schüler sowie die Kürzung der Wochenstundenzahl je Klasse um eine Unterrichtsstunde hat jeweils drei bis vier Prozent des Lehrerbedarfs retuschiert. Durch diese drei Maßnahmen wurde in mehreren deutschen Ländern in der Summe ein Lehrerbedarf von zirka zehn Prozent verschleiert beziehungsweise wegadministriert.

Zudem haben die Kultusminister es versäumt, deutlich zu machen, in welchen deutschen Ländern, in welchen Lehrämtern und in welchen Fächern Bedarf und wo es ein Überangebot an Bewerbern gibt. Man hat sich eher damit begnügt, pauschal vor dem Lehrerberuf zu warnen oder pauschal dafür zu werben. Die Folge war, dass es zu dem in der Volkswirtschaft bekannten Phänomen des Schweinezyklus kam. Haben die Kultusminister für den Lehrerberuf geworben, gab es sechs bis acht Jahre später ein Überangebot an – schließlich arbeitslosen – Lehrern. Das wiederum sprach sich herum, so dass immer weniger junge Leute Lehrer werden wollten usw.
Es kommt hinzu, dass seit der Übergabe der besoldungsrechtlichen Kompetenzen vom Bund an die deutschen Länder manche Länder meinten, jetzt im Lehrerbereich sparen zu können. Die Folge war, dass etwa Berlin oder Sachsen-Anhalt keine oder zu wenige Bewerber bekamen. Eigentlich ja ein sinnvolles Marktgeschehen! Aber die Leidtragenden sind die betroffenen Schüler, denen der Unterricht gekürzt, deren Klassen vergrößert werden oder die mit Aushilfslehrern vorlieb nehmen mussten.

Also, liebe Kultusminister, nun seid ihr am Zug. Packt die Sache endlich differenzierter als an bislang, vor allem auch differenzierter als die Bertelsmänner. Ihr seid es euren Schülern und euren potentiellen Lehrern schuldig. Hört auch endlich auf zu meinen, mit einem – nun ja obendrein gestoppten Rückgang der Schülerzahlen – könne man eine „demographische Rendite“ einfahren – sprich: sparen. Das ist Quatsch, denn erstens kann ein Geburtenrückgang – zumal einer wie in Deutschland – gesamtgesellschaftlich nie eine Rendite abwerfen. Und zweitens bräuchten die Schulen eigentlich eher eine mindestens 105prozentige Lehrerstundenversorgung, damit endlich kein Unterricht mehr ausfallen muss und damit man an Ort und Stelle Förderkurse für besondere bedürftige Schüler – schwache und Spitzenschüler – einrichten kann.

Inxs
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wolfgang Kuert

Unfasslich, dass die misstände in den Kultusministerien wiedermal zu einem Streit zwischen Gymnasiallehrern und Grundschullehrern führt. Ich würde mich zur Zeit mehr darüber freuen, wenn mehr Kollegen eingestellt werden, um Klassen zu verkleinern, Inklusion wirklich zu ermöglichen, Förderunterricht und Hausaufgabenhilfe für die schwächsten Kinder anzubieten. Damit würde sich auch mein Stress verringern, ich könnte ruhiger Unterrichten und das wäre mir zur Zeit wichtiger als mehr Gehalt. Der Streit ist überflüssig, der Gymnasiallehrer ist nicht besser oder schlechter als der Grundschullehrer nur weil er ein fachliches Studium durchluafen hat. An der Uni meines Mannes waren die, die Maschinenbau abgebrochen haben häufig die, die dann auf Lehramt umgeschwenkt haben.
Statt dass Lehrer mal in der Öffentlichkeit zusammen stehen und dadurch Geschlossenheit demonstrieren, machen sie sich noch gegenseitig nieder. Kein Wunder dass, das Ansehen der Lehrer in der Öffentlichkeit leidet, wenn wir so übereinander herfallen.
Die Belastungen in den unterschiedlichen Schulstufen sind vielfältig und von außen nicht wirklich einzusehem, gesteht doch zu, dass jeder gute Lehrer immer mehr leistet als das was von ihm erwartet wird.
Ich würde mich freuen, wenn wir nicht mehr wie die Lemminge jeder neuen Idee auf dem Jahrmarkt der Bildungsforschumg aufspringen, sondern wieder Ruhe und Konzentration auf den wirklichen Kern lenken, den Unterricht!
Und in meiner Schule ist durchaus zu merken, dass es mit der Rechtschreibung seit einigen Jahren berab geht. Dafür gibt es viele Faktoren, zu denen m.E. auch ein falsch verstandenes Bild von Lesen durch Schreiben gehört. Dazu gehört aber auch, dass die Kinder weniger mitbringen, dass die Medien starken Einfluss auf die Tagesgestaltung der Kinder nehmen und das die Rechtscjreibreform nicht zum Ziel geführt hat.
Der Lehrermangel ist entstamden durch eine Sparpolitik im Bildungssektor, die ständig am der Schraube gedreht hat und versucht hat noch den letzten Tropfen aus dem System zu pressen. Es liegt auch daran, dass nur noch Zahlen und Statistiken zählen und nicht mehr Menschen. Es liegt daran, das Inklusion schöecht vorbereitet und schnell durchgeführt wurde und wir auf Grund von Zuwanderung plötzlich vor einer zusätzlichen Menge Schüler stehen….
Ihr glaubt gar nicht wie es mich ärgert, dass es seit Jahren bergab geht. Doch statt dass Eltern und Lehrer gemeinsa, gegen diese Politik vorgehen, zerfleischen sie sich in gegensetitigen Vorwürfen….
Ich habe mir meine Schulart ausgesucht, weil ich genau mit dieser Altersgruppe arbeiten wollte. Ja, ich würde mich über mehr Geld freuen, doch maßgeblich für meine Berufszufriedenheit ist es nicht.
Lasst uns wieder unseren Job machen und am Unterricht und mit den Kinden arbeiten, statt uns ständig mit neuen zum Teil hirnrissigen Aufgaben zu überhäufen.
Was hat die Evalustion gebracht? Hier und da sicher einen Blick auf Verbesserungswürdiges, doch sobald es darum ging, dass man für Veränderungen auch Geld in die Hand nehmen müaste wurde abgeblockt.
Wie wichtig der Weg durch die Schule ist und wie schlimm es ist, wenn nicht gut gearbeitet wird, sieht man an den Elternreaktionen. Und wer Kinder hat, der weiß, dass nicht alle Kritik an unserem System Schule falsch ist.

GriasDi
6 Jahre zuvor

Wer jahrelang daran arbeitet, den Beruf so unattraktiv wie möglich zu machen, braucht sich nicht zu wundern, wenn es Lehrermangel gibt.

GriasDi
6 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Beispiel:
http://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-digitalisierung-der-schulen-endet-mit-elektroschrott-1.3576142

und so ist es mit allem in der Schule.
Ein Artikel hier bringt es auf den Punkt, obwohl dieser in eine ganz andere Richtung geht.
„Bildung darf nichts kosten“

sofawolf
6 Jahre zuvor

Es ist ganz klar, durch höhere Gehälter lässt sich der Lehrermangel nicht beseitigen, er steigt sogar noch – weil immer mehr Lehrer versuchen werden, in Teilzeit zu gehen, sich frühpensionieren zu lassen oder (wenn es ihnen verwehrt wird) einfach dauerkrank werden.

Der Lehrermangel lässt sich nur beseitigen durch

1. ausreichende Ausbildungskapazitäten (sollen ja in Zeiten des Lehrerüberschusses abgebaut worden sein)

2. eine sichere Einstellungsperspektive (die gab es ja jahrelang nicht)

3. attraktivere Arbeitsbedingungen (sprich deutliche Entlastungen).

Wer das nicht sieht oder etwas anderes suggeriert (wie im Artikel oben die GEW), betreibt eine Politik an den wirklichen Problemen vorbei; verschlimmert den Lehrermangel und verhindert seine Beseitigung zu Lasten unserer Kinder und der vorhandenen Kollegen/innen!

Emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Ich weiß ja mittlerweile, dass Sie beratungsresistent sind, aber Ihre Argumente werden immer abstruser!

Da sorgen wir also mal dafür, dass die Lehrergehälter möglichst niedrig bleiben, damit es sich ja keiner leisten kann in Teilzeitkräfte zu gehen, unter Gehaltseinbußen in Frühpension zu gehen oder es gar zu wagen krank zu werden…..

Ich frage mich ernsthaft, ob Sie noch in der Realität leben ….

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Was sollen diese Anfeindungen ?

Sophia St.
6 Jahre zuvor
Antwortet  Axel von Lintig

Das frage ich mich auch.
Apropos „beratungsresistent“, dazu möchte ich den Rat bzw. die Bitte aufgreifen, die Pälzer bereits vor ein paar Tagen an Sie richtete:
„@ Emil: bitte hören Sie auf mit solchen Hasskommentaren.“

mississippi
6 Jahre zuvor
Antwortet  Sophia St.

Ich kann emil gut verstehen. Ich versuche, hier immer nicht zu reagieren, obwohl ich mich auch über sofawolf Kommentare gegenüber Grundschullehrern ärgere, weil er mich jedesmal angreift. So lieb, wie Sie tun, ist er auch nicht.

Emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  Sophia St.

Sehr, sehr gerne und garantiert unmittelbar, sobald die unsägliche und unsachliche Hetze gegen Grundschullehrr aufhört….

Wie man es in den Wald hineinruft…….

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Axel von Lintig

Ja, ich finde auch nicht schön, dass sofawolf unentwegt alle Grundschullehrkräfte anfeindet und ihnen vorwirft, mit ihrer Forderung nach A12 würden sie zu Lasten der Kinder und anderer KollegInnen agieren.

Ebenso könnte man behaupten, Lehrkräfte der SekII nehmen mit ihrem A13 Gehalt billigend in Kauf, dass keine unterstützenden Kräfte eingestellt werden, dass KollegInnen der anderen Schulformen Inklusion und Migration allein lösen müssen, dass Klassen nicht verkleinert und Stundendeputate nicht reduziert werden können.

Sophia St.
6 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Wenn Sie das so sagen, ist das ja auch in Ordnung.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

*Die Grundschullehrkräfte fordern natürlich A13.

mississippi
6 Jahre zuvor
Antwortet  Axel von Lintig

Das frage ich mich auch, aber nicht bei emil.

mississippi
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Sollte unter AvL stehen.

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Wo feinde ich Sie persönlich an, wenn es um Methoden geht, welche in Fachkreisen und in der Öffentlichkeit in der Kritik stehen ?
Als Betroffener brauche ich mir nicht alles gefallen lassen und schon gar nicht eine unterlassene Hilfeleistung mit einer gezielten Irreführung meiner Kinder.

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

zur Teilzeit: Wenn es Lehrermangel gibt, werden die Möglichkeiten zur Teilzeit eingeschränkt, wie in Bayern und in anderen Bundesländern schon geschehen. Die Teilzeit aus „arbeitsmarktpolitschen“Gründen, die sogar propagiert wurde, um jungen Lehrern in Zeiten des Lehrerüberschusses eine Einstellungschance zu geben, wurde bei uns jetzt ziemlich reduziert.
Wenn man aus familiären Gründen Teilzeit braucht, wird einem das keiner verwehren können.

Wer frühpensioniert wird, der ist dauerkrank oder kann nicht mehr. Das sind Leute, die nicht einfach aus Jux und Tollerei aufhören wollen, sondern die ihre Gründe haben. Das geht nicht so einfach. Das muss amtsärztlich bescheinigt werden. Wer in Frühpension geht, der muss einige Einbußen hinnehmen, weil die effektive Lebensarbeitszeit zählt. Im Umkreis kenne ich eine Lehrkraft, die versucht so lange wie möglich aus finanziellen Gründen durchzuhalten.
Dazu muss man sehen, dass wir uns so langsam den Jahrgängen nähern, die bis 66 arbeiten müssen und irgendwann sind wir bei denen, die bis 67 arbeiten müssen. Das sind dann 2 Jahre mehr bei deutlich gestiegenen Anforderungen und Stressbelastungen. Der Antragsruhestand wäre dann das noch vor kurzem normale Pensionalter mit 65.

Eine Reduzierung der Stressbelastung wäre schön, doch das würde nur effektiv geschehen, wenn mehr Lehrer eingestellt werden und damit die Klassen kleiner werden. Am effektivsten stressmindernd wirkt nämlich eine deutliche Reduzierung der Klassenstärke mit gleichzeitiger Unterstützung von anderem Personal, je nachdem, wo die Probleme in einer Klasse liegen. Da wir aber einen langfristigen Lehrermangel in den bekannten Schularten haben, wird da logischerweise in Bezug auf Klassenstärke nichts geschehen, schon aus pragmatischen Gründen nicht, weil der Nachwuchs fehlt. Wo man einstellen könnte, soweit man das Personal hat, wären diese Unterstützungsteams wie Sozialarbeiter usw. Die nehmen Stress weg, können aber natürlich nicht die Belastung der Klassenstärke reduzieren.

Eine sichere Einstellungsperspektive haben ja jetzt wieder alle die, die auf entsprechenden Schularten studieren und die Examen bestehen.

Wie oben geschildert, kann man keine attraktive Arbeitsbedingung schaffen, wenn Lehrer fehlen und damit die Klassen groß bleiben oder sie sogar größer werden. Ebenso wird einem die Möglichkeit genommen, durch Reduzierung des Deputats den Stress auszugleichen, wenn Bestimmungen dagegen stehen oder auch finanzielle Gründe.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Zwei Seiten ein und derselben Medaille.

Zum einen hat es Gründe, warum Lehrkräfte mit Lehrbefähigung für die SekI+II lieber an GY als an BK oder GeS bzw. SekS unterrichten. Wer eine Planstelle an einer der anderen Schulformen als dem GY erhält stellt meist nach der Mindestfrist einen Versetzungsantrag.
Die Überzeugungstäter nehme ich hier ausdrücklich aus.
Alle anderen Lehrkräfte – hier in NRW – erhalten als Beamte des gehobenen Dienstes A12. Die formalen Anforderungen an sie sind aber nicht geringer als die an Studienräte. Von dieser Seite ist die Forderung nach A13 als Eingangsamt für alle gerechtfertigt.

Die zweite Seite der Medaille ist die Forderung nach attraktiveren Arbeitsbedingungen. Dass die Schülerklientel heterogener und damit im täglichen Umgang belastender geworden ist, leugnet wohl niemand, der täglich vor Kreide steht. Die Arbeitsbelastungen vor allem für Klassnleitungen sind durch gestiegenen Verwaltungsaufwand (Dokumentationspflichten, Beratungsgespräche, Disziplinarmaßnahmen, Zusammenarbeit mit außerunterrichtlichen Partnern etc.) sehr zeitaufwendig. Kleinere Klassen Zwischen 16 und 20 SuS wären wünschenswert. Eine signifikante Veränderung der Situation lässt sich allerdings erst bei einer Schülerzahl unterhalb von 16 erreichen. Dies bedeutete aber eine Halbierung der bestehenden Klassen. Diese Maßnahme wird niemand finanzieren wollen. Folglich bleibt alles andere Kosmetik.

btw Der TV-L sieht keine Altersteilzeit für tarifbeschäftigte Lehrkräfte vor, also Rente mit 67 oder gewaltige Einbußen bei den rentenzahlungen. Eine Erhöhung der Entgelte gem. TV-L auf eine Höhe, dass die Rentenansprüche den Pensionsansprüchen gleichkommen, wird es ohnehin nicht geben. Folglich bleibt für die Finanzierung der „E13/A13 für alle“ nur die Kürzung der Ruhestandsbezüge über. Wird Zeit, dass das kommt.

Reb
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Dem stimme ich 100% zu. Der einzige Grund dafür, dass ich in Teilzeit arbeite liegt an der viel zu hohen Arbeitsbelastung. Nur so kann ich gesund bleiben.

mississippi
6 Jahre zuvor

@AvL: Sie sprechen sich hier für eine einzige Leselernmethode aus, lehnen Reformpädagogik ab, sind nur für Zensurennoten und Frontalunterricht. Dabei vergessen Sie, dass jedes Kind anders ist. Zum Glück dürfen viele Kinder eine Methodenvielfalt erleben. Es gibt auch Eltern, die sich bewusst für Schulen ohne Noten entscheiden und Wert darauf legen, dass ihr Kind in seinen persönlichen Stärken gefördert wird. Ohne Frontalunterricht und anschließender Zensur. Wussten Sie, dass die Erfinder von google und wikipedia solche Schulen besucht haben? Was mich stört ist, dass Sie nur einen einzigen Weg des Lernens anerkennen und für richtig halten. Nur weil etwas bei Ihrer Tochter schief gelaufen ist, sollten Sie das bei allem Verständnis nicht auf die Allgemeinheit übertragen und den Weg, den Sie gewählt haben als den einzig möglichen betrachten.

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

mississippi

Sie haben nicht verstanden, worauf ich beim Erstunterricht in Grundschulen hinaus will.
Mir geht es darum, dass die Schüler in den ersten zwei Schuljahren durch sehr intensive Unterstützung und Instruktion mit Feedback durch den Lehrer, mit Fehlerkorrekturen und direkter Anleitung zum eigenständigen Lesen und Schreiben gelangen. Das beinhaltet die Vermittlung der Hauptgrapheme in abgestufter Häufigkeit, dem eigenständigen , automatisierten Lesen und Schreiben mit Silbenanalytischer Methodik, sowie der Vermittlung der Mathematischen Grundkenntnisse nach Montessori.
Das entspricht der Methodik, welche wir 60er durch sehr engagierte 68er Lehrer erfahren durften.
Uns in den protestantischen Gegenden in denen wir aufwuchsen gab es keine schlagenden Lehrer.
Derartiges durften unsere Reformpädagogen um Brügelmann erfahren.
Wir wurden dadurch in die Lage versetzt uns selbstständig ohne vorprogrammierte Fehler durch eigenständiges eigen initiatives , Lernen mit Fehlerverstärkung durch den Lehrer ( Smilies etc. ), welche die weitere Lernentwicklung (siehe theoretische Grundlage des Intra-Act-Plus-Konzept) behindern,weiter zu entwickeln.
Wir haben hier seit Bernd von Humbolt ein allgemeinbildendes Schulsystem für alle Mitglieder der Gesellschaft, in dem jeder die gleichen Chancen haben sollte, unabhängig von seiner Herkunft.
Vergessen Sie Bill Gates etc, denn die wurden durch ihre Eltern maximal gefördert, was anderen , intelligenteren Schülern nicht möglich war.

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  Axel von Lintig

gemeint war Friedrich Wilhelm von Humboldt

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Wenn es um die Reformpädagogik eines Herrn Reichen geht, der eine gezielt und strukturierte Vermittlung des Schreiben und Lesen Lernens ablehnte ,oder des Nicht-Lehrers Hans Brügelmann ,der ähnliche Ansätze wie ersterer vertritt, oder Herrn Peter Petersen geht, einen vehementen Verfechter der nationalsozialistischen Rassenideologie, dann lehne ich Reformpädagogik ab.

Conny
6 Jahre zuvor

Hatte letzte Woche abends ein befreundetes Ehepaar zu Gast, er unterrichtet am Gymnasium, sie an der Grundschule, beide Vollzeit. Sie ließen keinen Zweifel daran und waren sich völlig einig, dass Vor- und Nachbereitung am Gymnasium massiv mehr zeitlichen Aufwand erfordern. Ich würde das nicht aushalten, sagte die Freundin. Ein einzelnes Beispiel,- sicher – aber kein Einzelfall.

mississippi
6 Jahre zuvor

@ Conny: Mein Nachbar ist Mathe – und Sportlehrer am Gymnasium. Da sieht es anders aus.

Bernhard Färber
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Die beiden AZ-Untersuchungen in Niedersachsen (beide, GEW und Ministerium) stützen auf jeden Fall die Ansicht, dass die Arbeitszeitbelastung von Gymnasiallehrkräften wesentlich höher ist.
Klar, man könnte beim Stundendeputat auch nach Fächern und unterrichteten Klassenstufen differenzieren, so wie es in Österreich geschieht, aber das bedeutete in Deutschland Krieg in den Lehrerzimmern.
Stirnrunzeln kriege ich immer, wenn das Bedarfsargument (Bessere Bezahlung, weil wir z.B. gerade an den GS zu wenig Lehrkräfte haben) ins Feld geführt wird. Wer das konsequent durchdenkt, muss auch Mathe-, Physik- und Informatiklehrern mehr zahlen. Ist das sinnvoll, ist das gerecht?

Dass der höhere fachliche Anspruch eines Gymnasiallehramtsstudiums gar nichts mehr zählen soll, … – ich weiß nicht.
Das führt letztlich dazu, dass jeder, egal nach welchem Studium, das Gleiche kriegen soll. Die Einheitsakademikerbezahlung, im Staat möglich, in der Wirtschaft unvorstellbar.

mississippi
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernhard Färber

Wer sagt denn, dass der fachliche Anspruch eines Gymnasiallehramtsstudiums höher ist? Neben den Schulfächern beinhaltet das Grundschullehrerstudium eben mehr Pädagogik und Psychologie, Erstunterricht usw. Den Sonderschullehrern wird das ja auch nicht abgesprochen.

Conny
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Dann schauen Sie sich mal an, wieviel bei den Pädagogik- und Psychologieprüfungen im GS-Lehramt durchfallen und wieviel im Staatsexamen Mathematik oder auch Deutsch für Lehramt Gymnasium. Vor kurzem wurde auch untersucht, wie sich die Abiturdurchschnittsnoten von Studierenden für GS-Lehramt und Lehramt Gymnasium unterscheiden. Dreimal bitte raten, was dabei rauskam!

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  Conny

Das habe ich darüber im Internet gefunden. Extra aufgeführt wurde Grundschulpädagogik bei den niedrigen Durchfallquoten.

Zitat:
„Der Vergleich umfasst alle Fächer mit mindestens tausend Abschlussprüfungen im Jahr 2014. Besonders niedrig waren die Durchfallquoten vor allem bei Medizinern und Lehramtsstudenten, am höchsten bei den Studenten in technischen Fachrichtungen. “
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/abschlusspruefung-die-studienfaecher-mit-den-hoechsten-durchfallquoten-a-1054508.html

Eine Durchfallquote finde ich allerdings nicht sehr aussagekräftig. Die Prüfungen können ja zu schwer im Verhältnis zu dem, was vermittelt wurde, angesetzt worden sein oder die Bewertung zu streng gewesen sein. Ich weiß das auch von meinen Prüfungen, wo je nach Fach immer einmal wieder unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe zugrunde lagen und man sich über das ein oder andere wunderte. Was für das eine Fach galt, musste nicht unbedingt für das andere Fach Gültigkeit haben.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Conny

Dazu kommt noch die abbrecherquote, die bein technischen Studiengängen sehr hoch ist. Der abischnitt spielt aufgrund der dort häufigen inselbegabung in Mathematik und dem oft fehlenden nc kaum eine Rolle.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernhard Färber

Die Studien weisen aber eine annähernd gleich hohe Stundenbelastung für GS-LuL aus bei noch höherer Belastung.

Und dem angeblich höherem fachlichen Anspruch eines Gymnasiallehramtsstudiums steht ein ebenso angeblich höherer Anspruch hinsichtlich Pädagogik und Psychologie gegenüber, der sich inzwischen zusätzlich in den Fachbereich der Sonderpädagogik sämtlicher Schwerpunkte erweitert – vormals von LuL mit A13 ausgeführt übernehmen die GS-LuL fast alle Aufgaben zusätzlich zu ihren ursprünglichen.

Der Spezialisierung auf die Abiturvorbereitung, die wöchentlich nur in wenigen Stunden pro LuL erfolgen dürfte, steht die Spezialisierung auf den Erstunterricht entgegen, wöchentlich mit ca. 20 von 28 Stunden.

Davon abgesehen haben wir keine freie Wirtschaft bei Lehrkräften, sondern Streikverbot.

Und die mangelnde Lehrkräfteversorgung fällt früher oder später auf die LuL am Gymnasium zurück: entweder durch Abordnung, da es da ja gerade ein Überangebot gibt, oder durch ein Absinken des Niveaus, da Klassenzusammenlegungen in den GS drohen – Unterrichtsausfall gibt es an GS nicht, die Kinder sind zu beaufsichtigen – dann kommen die Kinder mit weniger Kenntnissen und die Gym-LuL werden sich in Elementarpädagogik einarbeiten, oder die Kinder kommen nicht mehr ans Gym, dann sind wieder Philologen für die GS frei.

Diejenigen, die Lehramt studieren, wählen überwiegend einen Studiengang, der zu A13 führt. Bleibt es so, haben wir irgendwann A13 an den Grundschulen durch die Hintertür, mit LuL die auf SekII spezialisiert sind, dann aber den Erstunterricht übernehmen müssen, weil es keine ausgebildeten GS-Lehrkräfte gibt.

sofawolf
6 Jahre zuvor

Das ist interessant. Hier kann man viele Pro- und Contra-Argumente zur gleichen Bezahlung aller Lehrämter finden. Wenn man da mal so runterscrollt, hört die Liste der Pro-Argumente rasch auf. Es hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun, wenn offensichtlich und nachgewiesenermaßen Ungleiches gleich behandelt wird. Den hier so eifrig Diskutierenden, die bekanntlich (laut GEW-Studie) nicht die Mehrheit abbilden, geht es nur ums eigene Portmonee. Das ist der einzige ehrliche Grund, der dahinter steckt!

Zitat 1:

„Die These, die geringere Bezahlung von Grundschullehrern gegenüber Gymnasiallehrern beruhe auf dem Umstand, dass über 90 % der Grundschullehrer Frauen sind, wird durch den Fakt, dass dieser Unterschied in der Bezahlung bereits bestand, als über 90 % der Grundschullehrer Männer waren, hart widerlegt. “

https://www.openpetition.de/petition/argumente/a13-fuer-alle-lehrkraefte

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Das Zitat ist ein klassisches „in your face“

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Außerdem ist das Argument sachlich falsch, zumindest für die alte BRD, für die DDR weiß ich es nicht. Es gab noch nie eine Zeit, in der es 90 Prozent Grundschullehrer gab. Als ich eingeschult wurde, hieß die Schule noch „Volksschule“, endete mit der 8. Klasse und die Lehrkräfte waren geschlechtsspezifisch durchgemischt. Ich hatte in der Grundschule als KlassenlehrerInnen 3 Lehrerinnen und einen Lehrer. Als ich selbst an einer Grund- und Hauptschule anfing – das war Anfang der 80iger – war der Anteil der Lehrer und Lehrerinnen ungefähr gleich, etwas mehr weibliche Kolleginnen hatten eine Klassenführung im Grundschulbereich.

sofawolf
6 Jahre zuvor

Zitat 2:

„Es ist schlichtweg unfair allen Lehrkräften das gleiche zu bezahlen, ohne dann die Wochenstunden anzupassen. Was wir viel eher brauchen sind gerechte Arbeitszeitmodelle (ähnlich wie in Hamburg), bei dem Lehrer mit Mehraufwand (Korrekturfächer, Organisation von Klassenfahrten, Klassenlehrer etc) entlastet werden und andere Lehrer ohne diesen Mehraufwand (z.B Sportlehrer an welcher Schulform auch immer) mit mehr Wochenstunden belastet werden. Einfach gleiches Gehalt für alle zu fordern macht die Besoldung nicht gerechter! “

https://www.openpetition.de/petition/argumente/a13-fuer-alle-lehrkraefte

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Das ist schwierig, weil Sport zwar keine Korrekturen hat, aber Unterricht selbst sehr belastend ist (Lärm, Gefahren, Aufsicht usw). Ist experimentalunterricht eine mehrbelastung? Summa summarum dürfte sich das alles die waage halten, von exoten wie deutsch englisch auf der einen und religion musik auf der anderen seite mal abgesehen. Letztere haben aber ewig viele kurse. Erstere sind selbst schuld bei der Wahl.

mississippi
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

@xxx: Ich gönne jedem Lehrer sein Gehalt, egal welche Schule, welches Fach, welche Position. Nur nicht vergessen: Der Grundschulsport ist bestimmt mindestens genauso belastend (Lärm , Gefahren, Aufsicht usw.). 🙂

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

…. und ständig Streits klären (versuchen) und Befindlichkeiten „pädagogisch“ begegnen, die im „normalen“ Unterricht nicht so extrem aufkommen. Da zeigen manche Kinder Seiten im Sozialverhalten, die man so gar nicht in diesem Ausmaß kennt. Und wehe, man lässt einmal länger die Umkleidekabine aus den Augen.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Genau das meinte ich ja mit der nahezu unmöglichen aufrechenbarkeit. Egal an welcher schulform und stufe.

sofawolf
6 Jahre zuvor

Zitat 3:

„Vielleicht sollte man auch mal schauen, was andere Berufsgruppen im öffentlichen Dienst verdienen. Der händeringend gesuchte Ingenieur oder Naturwissenschaftler wird oftmals mit A9 – A12 abgespeist, da die Stellen entsprechend tarifiert sind, verbeamtet wird dort auch kaum. Auf kommunaler Ebene ist A13 üblicherweise eine Führungsposition mit personeller + fachlicher Verantwortung. Vergleicht man das Einkommen einer A13-Stelle mit der freien Wirtschaft, so müsste man dort etwa 80.000€ verdienen, um finanziell gleichgestellt zu sein, eine A12-Stelle liegt da nicht deutlich drunter. “

https://www.openpetition.de/petition/argumente/a13-fuer-alle-lehrkraefte

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Ein Akademiker in der freirn Wirtschaft hat schnell 80000 pro jahr. Ein Abteilungsleiter noch schneller mehrere 100000. Für ein schulleitergehalt würde in der freien Wirtschaft niemand eine ähnliche Verantwortung übernehmen.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Der oftmals gesuchte Ing wird im ÖD mit einem Bachelor-Abschluss als Anwärter in den Vorbereitungsdienst übernommen. Das gleiche gilt für Dipl.-Ing (FH). Dipl.-Ing. /TH/TU) wurden schon immer in den höheren Dienst nach bestandenem 2. StEx eingruppiert.

Auch in der kommunalen Verwaltung erhält keine Führungskraft A13. Führungskräfte sind da nämlich die Fachgebietsl-/Geschäftsbereicheiter sowie die Beigeordneten und der Kämmerer. Die mittlere Führungseben beginnt bei den Fachdienstleitern, die oftmals innerhalb des Fachdienstes aufgestiegen sind und bei größeren Fachdiensten die Besoldungsstufe A13 (städtischer Oberamtsrat) erreichen, wenn sie eine Qualifikation als verwaltungsfachwirt oder Finanzfachwirt aufweisen können. Die fachwirtausbildung oder Technikerausbildung ist ein beruflicher und kein akademischer (Hochschul-)Abschluss.
In Deutschland gibt es keine vergleichbaren Lehrerausbildungen. Lehrkräfte haben grundsätzlich einen Mastergrad oder vergelichbaren Hochschulabschluss (Erstes Staatsexamen, Diplom, M.A. etc.) Der Einstieg ins Lehramt mit einem Bachelor-Grad ist laufbahntechnisch unmöglich.

sofawolf
6 Jahre zuvor

Zitat 5:

„Ich glaube es gehört heute leider bei vielen Frauen schon zum „guten Ton“ sich auf Grund Ihres Geschlechts diskrimiert zu werden. Warum verschweigen Sie dass in A12 die Lehrer bis zu 56.500 Euro im Jahr verdienen? Es ist davon auszugehen dass sehr viele Menschen dies für sehr gut ausreichend ansehen und man deshalb Fakten weg gelassen hat. Ich unterschreibe diese Petition auf keinen Fall. “

https://www.openpetition.de/petition/argumente/a13-fuer-alle-lehrkraefte

sofawolf
6 Jahre zuvor

Zitat 4:

„Ihr habt mit der Gier regelrecht um Ablehnung, Spott und Hohn gebettelt und müsst jetzt hilflos zusehen wie heftig der Widerstand ist. Diese Petition ist wirklich so mies gemacht, ohne Fakten und Zahlen, ohne Belege und Nachweise da konnte nichts anderes dabei raus kommen. Es geschieht euch Recht dass ihr jetzt euer Fett weg bekommt. Die Menschen haben es satt das sich dauernd jemand anderes an ihrem hart verdienten Geld bedienen will. Zu Recht ! “

https://www.openpetition.de/petition/argumente/a13-fuer-alle-lehrkraefte

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Die Petition kannte ich nicht. Neben diesen eher unsachlichen Kommentaren in der „Debatte“ fand ich unter dem Link unter „Kommentare der Unterzeichner“ vielfältige lesenswerte Ansichten/ Begründungen für die Petition.

Laura
6 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Ich finde nicht, dass die Kommentare in der Debatte unsachlich sind. Wahrscheinlich hält jeder, der seinen Standpunkt bestätigt sieht, einen Kommentar für sachlich. Wenn nicht, ist er für ihn unsachlich.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  Laura

Zufälligerweise findet ysnp mit Sicherheit die Kommentare unsachlich, die nicht seine Meinung wiedergeben, während er jene für lesenswert hält, die seiner Meinung entsprechen („Begründungen für die Petition“). Menschlich verständlich und fast schon ein wenig niedlich, aber wen soll denn so ein Urteil überzeugen?!? 😉

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  Laura

@ ysnp

Interessant ist auch, wenn jemand (vermeintlich oder tatsächlich) einen unsachlichen Kommentar abgibt, dessen Inhalt ysnp nicht gefällt, dann geißelt ysnp die Unsachlichkeit dieses Kommentars (wie oben). Wenn hingegen der unsachliche Kommentar inhaltlich ysnp aber gefällt, dann unterstützt er (sie?) das und applaudiert. D.h. im Zentrum steht auch der „moralischen Entrüstung“ nur lediglich das eigene Interesse. Was nützt oder schadet M-I-R ?! Und danach richten sich die Bewertungen aus (wie in unserer Gehaltsdebatte).

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  Laura

Ich hatte noch die letzten Kommentare im Kopf. Und vor allem das Zitat 4 vor Augen. Ich habe mir die Kommentare nochmals genau angeschaut. Stimmt, die meisten sind sachlich geschrieben.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Sind Ihre anderen Meinungsäußerungen auch solche Schnellschüsse, die Sie bei besser Informiertheit wieder ändern würden?

Na, dann ist vielleicht vieles andere auch nicht so ernst gemeint gewesen? Das lässt ja hoffen … 🙂

sofawolf
6 Jahre zuvor

Man sieht sehr deutlich, finde ich, wie die Gehaltsforderungen in weiten Kreisen der Bevölkerung ankommen. Das ist sehr schade, denn wir bräuchten eigentlich die Unterstützung der Bevölkerung, um die Entlastungen, die wir brauchen, durchzusetzen.

Hier schaden leiden einige wenige einem ganzen Berufsbild. Das ist sehr bedauerlich. 🙁

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Ja. bedauerlich, wie Sie Ihren Lehrerkolleginnen andauernd in den Rücken fallen und absolut einseitig diskutieren.
Die GEW-Studie aus Niedersachen zu Arbeitszeit und Belastung ignorieren Sie ja und behaupten immer wieder, die Gewerkschaft würde allein „A13 für alle“ stützen.

Und um es auf Ihre einseitige Diskussion zu versuchen: Ebenso könnte ich fordern, dass die SekII-Lehrkräfte, die ja so wenige Stunden erteilen, ihr Deputat in jedem Bundesland auf das der GS-Lehrkräfte erhöhen. Dann können ja die SekII-Kräfte, die am Gym dann übrig sind, in den anderen Schulen, die keine Lehrkräfte mehr finden, aushelfen, bis es wieder Bedarf am Gym gibt.

Will ich aber gar nicht.
Ich bin der Meinung, dass Lehrkräften an der Grundschule ebenso wie anderen Lehrkräften A13 zusteht.
Zudem bin ich der Meinung, dass es eine erheblich bessere Unterstützug der Lehrkräfte an allen Schulen braucht und an der Stelle sollte man weiter überlegen, solange der Lehrkräfte-Mangel so gravierend ist, dass über die Lehrer an sich keine Entlastungen mehr zu erwirken sind.
Langfristig wird man zudem die Einstellungsoptionen wie die Berufsbedingungen aller Lehrkräfte so optimieren, dass weiterhin Menschen bereit sind, diesen Beruf zu ergreifen.
Lehrkräften der Grundschule Geldgier zu unterstellen, obwohl sie bei höherer Belastung entschieden weniger verdienen, hilft da überhaupt nicht weiter. Und Lehrkräfte gegeneinander auszuspielen auch nicht. Mit diesem Stil spielen Sie denen in die Tasche, die Lehrkräfte generell eher beschimpfen und als faul darstellen.

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ Zitat (Palim):

„Ja. bedauerlich, wie Sie Ihren Lehrerkolleginnen andauernd in den Rücken fallen und absolut einseitig diskutieren […]
Ich bin der Meinung, dass Lehrkräften an der Grundschule ebenso wie anderen Lehrkräften A13 zusteht.“

Dass sie das so sehen, ist ja nun hinlänglich bekannt. Es ist hier ein Hand voll Leute, die immer wieder das Gleiche diskutieren und wer weiß, wie viele „echte Personen“ wirklich hinter den ca. 5 verschiedenen Pseudonymen stecken. Ihre Wahrnehmung scheint mir ebenfalls sehr einseitig, denn Sie werfen mir vor, die GEW-Studie aus Niedersachsen zu ignorieren, obwohl ich bereits einige Male selbst auf die GEW-Studie aus Niedersachsen verwiesen habe. Sie bescheinigt den Gym-Lehrern einen höheren Arbeitsaufwand und das bei bereits geringerem Stundensoll. Der Unterschied würde also bei gleichem Stundensoll noch höher ausfallen.

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/GEW-Studie-Gymnasiallehrer-arbeiten-zu-viel,lehrerbefragung102.html

Dass Sie mein beharrliches Werben für Entlastungen statt Gehaltserhöhungen für unsolidarisch erklären, kann nur daran liegen, dass für Sie eben nur Geld zählt. Ich hingegen will keinem Grundschullehrer etwas wegnehmen, denn nie habe ich gesagt, sie sollen weniger verdienen, auch wenn Sie und andere mir das gelegentlich polemisch vorgeworfen haben. Ich möchte verbesserte Arbeitsbedingungen für uns alle. Warum ich damit den Kollegen an den Grundschulen in den Rücken falle, verstehen wohl nur Sie selbst. Sie wiederum wollen nur mehr Geld, wodurch sich nichts verbessert, und nur für sich. Es interessiert Sie nicht, dass Kollegen ohne Lehramtsausbildung und Kollegen mit DDR-Ausbildung das nicht bekommen (gleicher Lohn für gleiche Arbeit) und dass nur die Grundschullehrer etwas davon haben. Man kann in etlichen Kommentaren meine Wertschätzung für die Arbeit an den Grundschulen nachlesen. Das will ich nicht alles wiederholen. Sie argumentieren nach der Art „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!“. Wer Ihnen nicht zustimmt mit Ihrer einseitigen Gehaltserhöhungsdebatte, ist ein Feind der Grundschullehrer. Das ist eine sehr primitive Argumentation. Das Bild der (Grundschul)-Lehrer machen Sie und Ihresgleichen schlecht. Das konnte man hier schon einige Male lesen, als Außenstehende eher für meine Position Verständnis äußerten als für die der „Mehr-Geld-Fraktion“, die sich zwar anmaßt, damit für alle Grundschullehrer zu sprechen, aber in Wahrheit eine Minderheit darstellt.

Es hatte nie und hat immer noch nicht Recht, wer am lautesten schreit. 😉

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Wenn ich die Unterstellungen lösche, bleibt von Ihrem Text nicht viel übrig.

Wenn Sie für Verbesserungen sind und an der Entlohnung nichts verändern möchten, würde das ja auch bedeuten, dass KollegInnen ohne Lehramtsausbildung bzw. mit DDR-Ausbildung auch bei ihren Gehältern blieben (wozu ich mich übrigens bisher nicht geäußert habe).

Ihre „Wertschätzung“ der Grundschullehrkräfte konnten wir alle mehrfach lesen, stimmt, und ja, man wiederholt Ihre darauf bezogenen Sätze besser nicht.

Im übrigen bestehe ich nicht auf „einseitiger Gehaltserhöhung“, sondern habe hier mehrfach geäußert (siehe oben), dass es dringend notwendig ist, auf andere Weise Lehrkräfte zu entlasten.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Lehrkräfte mit DDR-Ausbildung sind doch ein Auslaufmodell. Wie hoch ist denn deren prozentualer Anteil an allen Kollegen und Kolleginnen, die nicht mit A13 in der Eingangsbesoldung den „Arsxx vergoldet“ bekommen, um dann zusätzlich noch ein geringeres Wochenstundendeputat zugesprochen zu bekommen?

Unter diesem Aspekt und der tickenden biologischen Uhr, ist dieses Problem – das @sofawolf so belastet – zu vernachlässigen.

Alle anderen lehrkräfte – egal mit welcher Lehrbefähigung – haben im Regelfall einen Hochschulabschluss, der dem master vergleichbar ist, und ein zweites Staatsexamen zum Nachweis von Eignung und Befähigung. (Wobei ich mir im letzten Punkt bei @sofawolf nicht sicher bin, der könnte auch von einem Dienstverhältnis ins neue übernommen worden sein.)

Ignaz Wrobel
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Es sprach der Zyniker und sein Kommentar verhallte.

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Vielleicht gehört Sofawolf zu einer Gruppe von Lehrern mit einer anderen Sozialisation, aber um so deutlicher wird in hier abgelaufenen Debatten sein realistischer Bezug zum direkten Zugang zu Schülern .
Sie können sich in überheblicher Manier über diese Lehrergeneration lustig machen, aber es entspricht auch der Tatsache, dass bei direkten Leistungsvergleichen zwischen Schülern beider System nach der Wiedervereinigung, Schüler aus dem Ostteil Deutschland wesentlich besser abschnitten als die aus dem Westen.
Durch die Übernahme der vorherrschenden reformpädagogischen Methoden haben sich die Ergebnisse und die Schulsysteme angeglichen.
Lesen Sie einfach mal im Internet bei http://www.grundschulservice.de Jansen nach elterbriefe

Stefan B.
6 Jahre zuvor
Antwortet  Axel von Lintig

Ihr Kommentar entspricht meiner Meinung.
Auch auf mich macht sofawolf in den „hier abgelaufenen Debatten“ den Eindruck, dass er einen „realistischen Bezug zum direkten Zugang zu Schülern“ und zum Schulalltag hat.
Dagegen wirken die Kommentare der Kontrahenten auf mich etwas abgehoben und tatsächlich nach „überheblicher Manier“.

Emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  Axel von Lintig

Das Schöne an der ganzen Diskussion ist ja:
A13 für Grundschullehrer kommt auf jeden Fall, weil es der gültigen Verfassung entspricht. Es ist lediglich noch eine Frage der Zeit!

In diesem Sinne: Ein Gruß an alle Grundschullehrer!!!

mississippi
6 Jahre zuvor

@ Stefan B.: Ich kann sofawolfs Ausführungen nicht folgen. Einerseits sagt er richtig, dass Grundschullehrer ein wichtiges Fundament legen (sollen), spricht sogar unentwegt von Überlastung, aber andererseits meint er, dass Grundschullehrer nicht einmal ein Abitur bräuchten und somit natürlich auch kein Studium. Angesichts der vielfältiger gewordenen Aufgaben frage ich mich, wie das funktionieren soll.

@ Emil: Danke, Gruß zurück.

Stefan B.
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Mir fällt es nicht schwer, seinen Ausführungen zu folgen.

1. Mein Studium hat mich so gut wie gar nicht auf die „vielfältiger gewordenen Aufgaben“ vorbereitet. Die kamen sintflutartig im Laufe der Berufsjahre und mussten dann einfach bewältigt werden. Fortbildungskurse brachten wenig und waren meist „abgehoben“.

2. In Zeiten, wo wir kaum wissen, woher mit den Lehrern, kann ich mir nicht vorstellen, dass für eine Übergangszeit das Modell „Grundschullehrer nach Voraussetzungen wie in der DDR“ so schlecht sein soll, wenn es für Entlastung sorgt. Immerhin haben die Grundschüler in der DDR auch Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt. Und das noch nicht einmal schlecht.

Wegen Lehrermangels hatte in meiner Grundschulzeit auch eine Klassenlehrerin, damals genannt „Hausfrauenlehrerin“, die keine vollwertige Ausbildung hatte. Sie war großartig, wurde von uns Kindern heiß und innig geliebt, genoss viel positiven Respekt und hat uns sehr gründlich die Kulturtechniken beigebracht nebst allem anderem, was damals gefordert wurde.
Was sofawolf sagt, funktioniert eben tatsächlich. Und wer das nicht versteht, wird es trotz endloser Erklärungen nie verstehen (wollen).

Im Übrigen gibt es auch Lehrer, die trotz Studium und gutem Abschluss hinten und vorne mit der Schulpraxis nicht klarkommen. Gerade im Lehrerberuf kommt es meiner Meinung nach enorm auf die Persönlichkeit an. Ich halte sie für wichtiger als alles andere.

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan B.

Inzwischen ist mir klar, warum aus der „östlichen“ Sichtweise die Gehaltsforderungen so schwer zu verstehen sind.
Der Unterstufenlehrer der DDR hatte andere Zugangsvoraussetzungen und andere Aufgabengebiete, da er verzahnt mit dem Elementarbereich eingesetzt werden konnte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Unterstufenlehrer
In der alten BRD war immer das Abitur Voraussetzung für das Studium, zumindest so lange ich das kenne, und da wurde man als „Volksschullehrer“, später umbenannt in „Grund- und Hauptschullehrer“ ausgebildet. Bald wurde das Studium an die Unis verlagert (Ausnahme Ba-Wü, allerdings wurden an den dortigen PHs ebenso Realschullehrer ausgebildet, was auch etwas über das Niveau aussagt) und dann – aus zwingender Notwendigkeit eine Spezialisierung in Grund- und Hauptschule weiterentwickelt (mit der Hintertür, dass beide Lehrämter gegenseitig eingesetzt werden können).

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Nachbesserung: Nicht Verzahnung mit dem Elementarbereich, sondern Einsatz als Erzieher im Schulhort. (Die Systeme waren wirklich sehr unterschiedlich.)
Interessant finde ich ebenso die Bemerkung in dem Artikel, dass die politische Bildung der Lehrer im Sinn des Marxismus – Leninismus einen großen Teil des Studiums ausmachte.
Im Vergleich dazu hatte ich zu meiner Studienzeit von dieser Richtung im Grundlagenstudium Philosophie, Soziologie, päd. Psychologie; eines von diesen hat man dann zusätzlich aufbauend als eines der Prüfungsfächer weiterstudiert.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan B.

Ich hatte eine „Hausfrauenlehrerin“ in Textiles Gestalten.
Sie war unbeliebt und fern ab der Realität. Es gab schon damals Proteste der Eltern.

Die Forderung nach „Wir wollen wieder Hausfrauenlehrerinnen“ ist gleichzusetzen mit der Behauptung „Malen und Spielen kann doch jeder“.

Was in den 70er oder 80er Jahren eine Notmaßnahme war und sicherlich nicht überall hervorragend lief, sollte heute mit ganz anderen Anforderungen nicht gewünscht werden.
Wenn ungelernte Kräfte den Unterricht erteilen, werden die verbleibenden GS-Lehrkräfte die außerunterrichtlichen Aufgaben untereinander aufteilen müssen: also noch eine Fachkonferenz mehr, noch einige Förderschulmeldungen mehr …

mississippi
6 Jahre zuvor

Ich wurde im Gymnasium in der Unterstufe teilweise von „Lehrern aus der Lehrerfabrik“ unterrichtet, wie es damals bei uns hieß. Hat doch funktioniert. Beispiel Biologieunterricht: Die Kuh – Buch S. 113, Anna lies…kurze Besprechung. In Stillarbeit mussten wir die Texte zusammenfassen. In der nächsten Stunde wurden vorne am Lehrerpult drei Schülerinnen ausgefragt, bekamen ihre Note. Zwei Jahre lang das Gleiche. Wenn ich Ihrer Argumentation folge, brauchen Gymnasiallehrer also auch kein Abitur und Studium. Diesen Unterricht kann jeder.

mississippi
6 Jahre zuvor

@ Stefan B.: Sind Sie also auch Grundschullehrer? Denn Sie sagen Ihr Studium hat Sie nicht vorbereitet. Oder sind andere Lehrämtler schlecht vorbereitet und brauchen evtl. ein anderes Studium?

Stefan B.
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Ja, ich gehöre zu den verschwindend wenigen männlichen Grundschullehrkräften.

mississippi
6 Jahre zuvor

Eigentlich will ich hier gar nicht immer die ewig gleiche Diskussion führen, aber ich muss noch kurz loswerden, dass andere Studiengänge auch nicht unbedingt besser auf das Berufsleben vorbereiten.
Trotzdem fühlte ich mich gut vorbereitet, vor allem auch durch das Referendariat, das in BY 2 Jahre dauert an 2 Tagen pro Woche.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Referendariat ist ein gutes Stichwort. Alle Lehrkräfte, die ein Lehramt für Primarstufe und Sekundarstufe I haben rechtlich gesehen kein Referendariat absolviert. Sie haben den Vorbereitungsdienst als Anwärter (Anwärterzeit) absolviert. Der eigentliche Witz dabei ist, dass die Anwärter (Stduienseminar I PB 2004 bis 2006) genau die selben Inhalte im Hauptseminar durchgekaut haben wie die Referendare im direkt benachbarten Studienseminar II.
Ich verfüge über Lehramt GHR(HRGe) – also dem Schwerpunkt aug Klassen 5-10 an HS, RS und GeS. Ich könnte aber auch an einer GS eingesetzt werden, da die lehrbefähigung von Klasse 1 bis 10 in meinen Fächern gilt. Bei einer Abordnung an eine GS müsste ich auch weiterhin (wie die meisten GS-Lehrkräfte in NRW) die A12 erhalten. Bei einer länderübergreifenden Versetzung an eine GS würde ich die A12 auch weiterhin behalten (Besitzstand), während die anderen Primarstufenkräfte ggf. nur bei A11 eingruppiert sind.
Na, die würden sich über den Neuzugang freuen …

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ missis.,

wenn Sie nicht neidisch wären auf die Lehrämter, die mehr verdienen, dann könnten Sie ja zugestehen, dass sie (z.B. die Gymnasiallehrer) tatsächlich einen höheren Arbeitsaufwand haben und ihnen DESHALB ihren höheren Verdienst auch gönnen. Aber gerade das tun Sie ja nicht, sondern reden diesen höheren Arbeitsaufwand – nachgewiesen in obiger GEW-Studie – klein oder bemühen irgendwelche anderen Argumente, um ihn nicht anerkennen zu müssen. Mal wird dann von gleicher Ausbildung geredet, die aber nur formal gleich ist und nicht inhaltlich; dann wieder vom gleichen Lohn für gleiche Arbeit, obwohl an Erfahrungsstufen gerne festgehalten wird, weil man davon ja auch einen Vorteil hat; während wiederum für NICHT-Gleich-Ausbgebildete das Argument des gleichen Lohns für gleiche Arbeit doch nicht gilt. Eben so, wie man es gerade braucht. Übrig bleibt am Ende doch nur eine „Gerechtigkeit“, die sich am eigenen Vorteil orientiert, egal was da drumherum schwadroniert wird – während Ungerechtigkeit, die einem nicht schadet, sondern nützt, gerne hingenommen wird.

Es ist ganz klar, es geht nur ums Geld!
Siehe Zitat 4 oben, ach ich zitieres es einfach nochmal, man verliert ja so rasch den Überblick in unseren Endlosdebatten: 🙂
—————
Zitat 4:

„Ihr habt mit der Gier regelrecht um Ablehnung, Spott und Hohn gebettelt und müsst jetzt hilflos zusehen wie heftig der Widerstand ist. Diese Petition ist wirklich so mies gemacht, ohne Fakten und Zahlen, ohne Belege und Nachweise da konnte nichts anderes dabei raus kommen. Es geschieht euch Recht dass ihr jetzt euer Fett weg bekommt. Die Menschen haben es satt das sich dauernd jemand anderes an ihrem hart verdienten Geld bedienen will. Zu Recht ! “

https://www.openpetition.de/petition/argumente/a13-fuer-alle-lehrkraefte

sofawolf
6 Jahre zuvor

Wo die „Politik“ der „Geldgierigen“ (ich nenne sie jetzt zugespitzt so, denn die Gegenseite spart ja auch nicht mit Komplimenten) 🙂 enden wird, zeigt sich bereits jetzt. Der Staat spart das Geld an anderer Stelle. So können eben nicht mehr Lehrerstellen geschaffen werden, denn die sind ja enorm teuer. Es werden daher wie in Bayern Frühpensionierungen nicht genehmigt; wie in BaWü Teilzeitmöglichkeiten eingeschränkt; Klassengrößen wie in Berlin erhöht oder andere Möglichkeiten ersonnen, um mit den vorhandenen Lehrern die Lücken zu stopfen. Bald wird mit Sicherheit das Stundensoll heraufgesetzt werden, weil es gar nicht anders geht und alles andere viel zu teuer ist.

Am Ende führt die Politik der GEW und ihrer „Helfershelfer“ hier dann zu noch stärkenen Belastungen und zu Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen und in der Folge zu einem noch höheren Lehrermangel, weil der Beruf so eben nicht attraktiver wird und nicht weniger hinschmeißen oder aussteigen („Burnout“). Doch das interessiert die kleine „Mehr-Geld-Clique“ hier nicht allzu viel, denn die sind eh bald in Rente und haben nur noch ein Ziel (@ dicke bank gibt es ja ganz offenherzig zu), ein möglichst hohes Gehalt, damit auch die Rente möglichst hoch ausfällt.

Nach „uns“ (euch !) die Sintflut !

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Sie (die Genannten) sind jene, die ihren Grundschulkollegen in den Rücken fallen, denn die brauchen nicht mehr Geld, die brauchen Maßnahmen gegen Folgendes:

Zitat:

„Die gewandelten Anforderungen an Schule, Unterricht und Lehrer spiegeln sich in der empirischen Schul- und Lehrerforschung wider. Danach wurden als Hauptbelastungsfaktoren für Lehrer im Beruf festgestellt:

– die Zunahme der Aufgaben, insbesondere der Erziehungsaufgaben außerhalb der Stoffvermittlung,
– die Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten und Disziplinlosigkeiten bei Schülern,
– große Klassen,
– große Leistungsunterschiede zwischen den Schülern,
– sinkende Lernmotivation bei Schülerinnen und Schülern.

Nur so und nicht mit 200 Euro mehr im Monat kann dem entgegengewirkt werden, was hier zu lesen ist: „40 Prozent der Grundschullehrer sind müde und erschöpft“. Die brauchen alles andere als eine Gehaltsdebatte, denn mit ihren Gehälter sind die allermeisten zufrieden (laut GEW-Studie)!

http://www.presse-kostenlos.de/soziales-und-mensch/item_22327.htm

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

@sofawolf
Die Stressbelastung ist unbestritten. Die Zusammenhänge, die Sie zum Gehaltsthema herstellen, ist Ihre Sichtweise.
Keiner von den Grundschullehrern will sich mit einem höheren Gehalt eine gleichbleibende Stressbelastung erkaufen. Davon war nie die Rede.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Wenn die Verknüpfung aber im Sinne von @sofawolf aber gerechtfetrigt wäre, dann müsste dies aber dazu führen, dass Entgelte für Studienräte sinken müssten, da bedingt durch die reltive Homogenität ihres Schülerklienteles die stressbedingten Anforderungen eher geringer sind als die von „Lehrern“.

Da @sofawolf ja so große Befürchtungen um seinen Besitzstand hat, die lehrkräfte der Primarstufe und der sekundarstufe I wollen ja gar nicht Beamte des höheren Dienstes werden, sie wollen lediglich in das Verzahnungsamt zwischen gehobenem und höherem Dienst aufsteigen. Es wird keine Grundschullehrkraft, auch wenn sie A13 im Eingangsamt erhält, damit automatisch Beamtin des höheren Dienstes.

Hier in NRW wäre dadurch – würde die Landesregierung die Eingruppierung ändern – die Ratszulage nicht angetastet.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Ja, ganz sicher waren wir 4 dafür verantwortlich, dass das Bundesland BW auf die Idee gekommen ist, Lehrerstellen zu streichen.

Tatsache ist, dass SIE hoch und trocken sitzen, wir aber diejenigen sind, die an Grund- und Hauptschulen die Klassen mit extremer Heterogenität täglich vor Augen haben und nicht nur vom Hörensagen oder den Hausaufgaben des Kindes die Lage in unseren Schulen beurteilen.

Die Belastungen wurden in der GEW-Studie als besonders hoch bei Grundschullehrkräften ermittelt. Dies liegt eben mit daran, dass in den letzten 15-20 Jahren unendlich viele Aufgaben in die GS gegeben wurden.

Aber weil SIE sich so gut auskenne, erklären SIE jetzt sicherlich auch, wo denn die Lehrkräfte herkommen sollen, die die tausenden unbesetzten Stellen füllen sollen, die für Entlastungen eingestellt werden, zumal im Grundschulbereich jetzt schon niemand mehr zu finden ist.

Und SIE erklären uns auch, aus welchem Grund immer weniger Menschen das Lehramt an Grundschulen auswählen und studieren. Der Hauptgrund bleibt, dass auch junge Menschen nicht verstehen, warum sie für weniger Geld eine extrem hohe Belastung aushalten sollen und zeitlich annährend so viel arbeiten wie Gym-Lehrkräfte. Was wären denn IHRE Vorschläge, womit man junge Menschen für das Grundschullehramt überzeugen könnte?

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Nicht nur das Lehramt an Grundschulen. Es gibt auch einen erheblichen Mangel an ausgebildeten Lehrkräften für die SekI. An einer GeS, die ich gut kenne, werden bei Ausschreibungen häufig Stellen für die SekI ind Stellen für die ekII umgewandelt, um überhaupt eine Chance zu haben, die Stelle besetzen zu können. In meiner Region (OWL) können keine Vertretungslehrerstellen besetzt werden, da der Markt leergefegt ist. Warum soll auch jemand eine Vertretungslehrerstelle annehmen, wenn die offenen Planstellen wegen fehlender Bewerber kaum zu besetzen sind.

BTW OWL ist übrigend sie Region in der die bertelsman-Stiftung beheimatet ist. – Und nein, es ist keine der wirtschaftlich abgehängten Regionen in NRW. Es gibt keine deutsche Geschäftsbank, die in Bielefeld keine Regionalniederlassung hätte. OWL ist nämlich die region der „hidden champions“.

ein Vater
6 Jahre zuvor

Von Lehrern hört man immer wieder, dass sie ihren Beruf als Berufung empfänden und ihn deswegen gewählt hätten. Wenn beamtete Grundschulllehrer(innen) am Hungertuch nagten, wäre verständlich, dass sie trotz Berufung für eine bessere Bezahlung kämpften.
Offenbar geht es aber nur um Vergleiche mit Gymnasiallehrern und entsprechende Forderungen.

Unter den Eltern gibt es kaum jemanden, der die Lehrer insgesamt um ihren Beruf beneidet, weil inzwischen jeder mitgekriegt hat, mit welchen fast unbewältigbaren Problemen sie täglich zu kämpfen haben. Forderungen nach mehr Lehrern, kleineren Klassen, mehr Hilfspersonal und mehr elterlicher Erziehungsarbeit stoßen auf offene Ohren und viel Verständnis. Da könnten Lehrer und Eltern am gleichen Strang ziehen und gemeinsam einiges bewirken. Politiker nehmen den Elternwillen sehr ernst, wahrscheinlich ernster als den der Lehrer.
Wenn Grunschullehrkräfte aber so deutlich zeigen, worum es ihnen vor allem geht, hört das Verständnis auf. Bei mir ist das jedenfalls der Fall.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  ein Vater

Es geht um die formale Anerkennung des Hochschulabschlusses und des zweiten Staatsexamens, dass bei allen lehrkräften eben die gleiche regelstudienzeit, den Gleichen hochschulabschluss und den gleichen vorbereitungsdienst voraussetzt mit den üblichen Bedingungen für Master-Absolventen von Hochschulen bei der einstellung in den öffentlichen Dienst der Bundesländer.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  ein Vater

Wenn eine Lehrkraft sich zum Beruf berufen fühlt und über Gebühr dafür arbeitet, sich für die Schülerschaft einsetzt und den Beruf ernst nimmt, ist es falsch, wenn sie für eine Bezahlung eintritt, die ihrem Studienabschluss entspricht?
Warum schließt eine Berufung, das Brennen für eine Aufgabe und der Einsatz für alle möglichen Kinder, die gleichzeitige Übernahme der Aufgabe einer Förderschullehrkraft und vieles andere mehr aus, dass diese Menschen sich für ihren eigenen Beruf, den Nachwuchs, die Arbeitsbedingungen einsetzen … und AUCH für ein Gehalt, das den üblichen Bedingungen entspricht?
Oder es dürfen nur diejenigen für ein angemessenes Gehalt eintreten, die am Hungertuch nagen? Wie viele Menschen müssten dann eine Stange Geld abgeben, weil gerade das nicht der Fall ist und sie – umgekehrt zum Menschen mit 3 Minijobs, weitere Posten mit weiterer Entlohnung annehmen und natürlich jedes Mal die Höhe aushandeln?
Meine Arbeit ist deshalb nicht weniger engagiert.
Es ist weder so, dass ich mich auf Grund von A12 eher zurücklehen (siehe Arbeitszeitstudie), noch ist es so, dass ich mich nur auf die Erhöhung des Gehaltes konzentriere und die Erziehungspartnerschaft mit Eltern vernachlässige oder keine Forderungen nach kleineren Klassen und mehr Hilfspersonal stellen würde.

„Wenn Grunschullehrkräfte aber so deutlich zeigen, worum es ihnen vor allem geht, hört das Verständnis auf. “
Sofawolf ist derjenige, der diejenigen, die sich „A13 für alle“ anschließen, permanent auf die Gehaltsdebatte reduziert.
Dass es um 2 verschiedene Sachen geht, wurde sofawolf mehrfach erläutert, aber ignoriert.

Dass andere Konzepte bei Lehrermangel eingesetzt werden müssen, wird beantwortet mit Erzieherausbildung für Grundschullehrkräfte, die allerdings auch 5 Jahre dauert – also keine schnelle Lösung bringt, und Erzieher sind auch bundesweit gesucht. Dabei geht es sofawolf auch nicht um eine Akademisierung der Erzieherausbildung, sondern darum, daran zu erinnern, dass in der DDR eine andere Ausbildung üblich war. Vergessen wird dabei, dass zu der Zeit viele andere Inhalte und Anforderungen nicht gegeben waren – nicht im Osten und nicht im Westen.

Dass es Entlastungen braucht, bestreitet keiner. Aber die Grundschullehrkräfte, die die Belastung schultern, haben die Schulpolitik der letzten Jahre nicht zu verantworten, sondern haben z.T. vor Jahren schon gemahnt und gewarnt, dass wir auf einen Lehrermangel zusteuern. Das kommt ja nicht plötzlich.
Sie haben auch schon gemahnt,
als Förderstunden reduziert wurden – zu Lasten aller Kinder,
als Vertretungsreserven gestrichen wurden – zu Lasten aller Kinder,
als die Stundentafeln angepasst wurden – zu Lasten aller Kinder,
als die Inklusion mit völlig unzureichender Ausstattung in die Grundschulen gegeben wurden – zu Lasten aller Kinder, …
und sie haben auch gemahnt, als die Gymnasiallehrkräfte 1 Stunde mehr arbeiten sollten … ganz solidarisch.
Da hatten die GS-Lehrkräfte ihr Arbeitszeitkonto schon längst erfüllt und in Nds. über 10 Jahre eine Stunde mehr gearbeitet.

Am Ende wird durch die von sofawolf andauernd aufgestellte Behauptung, Lehrkräfte, die A13 fordern, würden nur ans eigene Portemonnaie denken, absolut verzerrt.

Im übrigen sind die Kassen nicht leer, sondern in mehreren Ländern werden viele Stellen ausgeschrieben – denn Geld ist da – sie können aber nicht besetzt werden.
Davon abgesehen sollten auch die Bildungsausgaben insgesamt angesehen werden und wer einen Großteil der Bevölkerung nicht immer weiter abhängen will, mit allen Konsequenzen daraus, wird mehr Unterstützung in die Schulen bringen müssen, vielleicht braucht es da auch neue Wege.

Wer als Vater für seine Kinder gut ausgebildete Lehrkräfte wünscht, die sich berufen fühlen, die sich engagieren und die Sorgen, Nöte und Bedürfnisse der Kinder wie der Eltern ernst nehmen, sollte sich genau dafür einsetzen.

Wenn es egal ist, wer in Zukunft den Unterricht in den ersten Klassenstufen erteilt, der wird Lehrkräfte mit Kurzausbildung bekommen, die die Kinder aufbewahren und beschäftigen.
Wer weiter verbreitet, es ginge um Inhalte, die eigentlich jeder vermitteln kann, hat m.E. den Beruf der Lehrkraft nicht verstanden oder schlichtweg keinen Einblick in das, was Lehrkräfte zu Beginn der Schulzeit leisten, und muss sich nicht wundern, wenn in Zukunft eben irgendjemand irgendwelche Inhalte vermittelt oder auch nicht.

ein Vater
6 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Ob eine „Kurzausbildung“ zwingend dafür sorgt, dass die Kinder nur noch aufbewahrt und beschäftigt werden, bezweifle ich.
Aufbewahrung und Beschäftigung hängen primär von den Arbeitsbedingungen ab (Inklusion, zu große Klassen, Zunahme von Erziehungsdefiziten usw.) und dem politischen Willen, was Schule heute an Aufgaben erfüllen soll. Dabei wird Aufbewahrung und Beschäftigung, bis die Eltern von der Arbeit heimkommen, zu einer immer wichtigeren Aufgabe.

Alle Eltern wünschen sich Lehrer, wie Sie sie beschreiben, „die sich engagieren und die Sorgen, Nöte und Bedürfnisse der Kinder wie der Eltern ernst nehmen.“
Das aber ist eine Sache der Persönlichkeit und nicht des Studiums oder der Bezahlung.

Darüber hinaus wünschen sich Eltern Grundschullehrert, die den Kindern solide Grundlagen im Lesen, Schreiben und Rechnen vermitteln. Ob es dazu ein Studium braucht statt schulpraktischer Lehrgänge, bezweifle ich ebenfalls. Nicht umsonst wird hier von „Kulturtechniken“ gesprochen und handwerkliche Techniken brauchen m. E. nun mal kein Studium, auch wenn Sie „Studium“ immer wieder als Glaubenssatz für gute Lehrereigenschaften und -befähigungen anführen.

Dass in Zeiten verzweifelter Suche nach Lehrkräften nicht von der Beschwörung eines Studiums abgesehen werden kann und Seiteneinsteiger, die Entspannung der Lage bedeuten, vehement abgelehnt werden, wird nie in meinen Kopf gehen.
Es sei denn, ich dächte an die nicht enden wollende Besoldungsdiskussion hier, bei der das Studium für die Gleichstellung mit Gymnasiallehrern eine entscheidende Rolle spielt. Geringer bezahlte Seiteneinsteiger im kostengünstigeren Angestelltenverhältnis wären ein Schlag ins Kontor und würden fast alle Argumente über den Haufen werfen.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  ein Vater

Seiteneinsteiger werden geringer eingestuft. Werden Lehrkräfte der Primarstufe und der sekundarstufe I als grundständige Lehrkräfte in A12 eingruppiert, werden tarifbeschäftigte Lehrkräfte als Seiteneinsteiger in E11 eingruppiert. Das sind gegenüber E12 – dem Pendant zu A12 – schon einmal mehr als 400 EUR je Monat weniger.

Im Zuge des Ganztages, der von der Mehrzahl der Eltern eingefordert wird, den Lehrkräften allgemeinbildender Schulen bis zur Beendigung der Vollzeitschulpflicht immer mehr Erziehungs- und Betreuungsaufgaben zu verlangen und sie im Umkehrschluss, geringer zu bezahlen, ist ein Unding.
Lehrkräfte sind in aller erster Linie einmal spezialisierte Lehrkräfte mit jeweils mindestens zwei Fakulten.

Ihr Tätigkeitsfeld innerhalb der Schule ist ein grundsätzlich anderes als das von Sozialpädagogen oder Erziehern. Aufgrund der Vermischung der Aufgaben eine niedrigere Eingruppierung als bei Studienräten ableiten zu wollen, mag ja in @sofawolfs Augen korrekt sein, wird aber von der mehrheit der Beschäftigten des gehobenen Dienstes zurück gewiesen.

mississippi
6 Jahre zuvor
Antwortet  ein Vater

Lieber Vater: In BaWü liegt der NC für das Studium des Lehramts an Grundschulen im Moment bei 1,… Wenn man Musik, Kunst oder Sport als eines der Grundschulfächer studieren möchte, muss man darin eine Aufnhmeprüfung bestehen. Paradoxerweise muss aber später jeder Grundschullehrer diese Fächer alle unterrichten, ob er sie studiert hat oder nicht. Es sollte sich zuerst etwas an der Ausbildungssituation ändern, dann könnten und würden auch wieder mehr junge Leute das Studium aufnehmen.

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ Palim,

wieder fällt auf, dass Sie fragen, was bereits mehrfach beantwortet worden ist.

Sowohl die Frage, woher die neuen Lehrer JETZT kommen sollen, habe ich mehrfach beantwortet. Ebenso worin die Hauptgründe für Unattraktivität des Lehrerberufes liegen, denn das Gehalt ist es eben nicht, auch wenn sie das gerne so penetrant wiederholen (Stichwort: Neiddebatte).

Man kann das natürlich alles leugnen, ablehnen, zurückweisen – aber ständig behaupten, man sei Antworten schuldig geblieben, nur weil man sie nicht gelesen hat, wirft auf einen selbst ein schlechtes Licht. Und dann mokiert „man“ sich noch darüber, dass immer das Gleiche geschrieben wird. Es wird ja auch immer das Gleiche gefragt.

Also noch mal recherchieren und nachlesen. 😉

sofawolf
6 Jahre zuvor

ZITAT:

„Und SIE erklären uns auch, aus welchem Grund immer weniger Menschen das Lehramt an Grundschulen auswählen und studieren. Der Hauptgrund bleibt, dass auch junge Menschen nicht verstehen, warum sie für weniger Geld eine extrem hohe Belastung aushalten sollen und zeitlich annährend so viel arbeiten wie Gym-Lehrkräfte. Was wären denn IHRE Vorschläge, womit man junge Menschen für das Grundschullehramt überzeugen könnte?“

Das alles ist bereits dutzendfach diskutiert und beantwortet worden. Wie kann so ignorant sein?!?

Emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Das würde ich mich an Ihrer Stelle mal selbst fragen! Sie wiederholen sich täglich mehrmals mit Ihren unsachlichen und konfusen Scheinargumenten. Mit Diskussion haben Ihre Beiträge so rein gar nichts zu tun.

Allerdings bin ich Ihnen in gewisser Weise dankbar, ist mir durch Sie mal wieder klargeworden, warum Lehrer ein so schlechtes Image haben und in der Öffentlichkeit als halsstarrig und rechthaberisch benannt werden.

Gerald
6 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Mit Verlaub, Sie stellen die Dinge auf den Kopf. „Mit Diskussion haben Ihre Beiträge so rein gar nichts zu tun,“ Emil.
Andersdenkende als „halsstarrig“, „rechthaberisch“ oder sonst etwas Verletzendes zu bezeichnen, hat mit Sachargumenten jedenfalls nichts zu tun.

@sofawolf
Mit Nachfragen und „ich verstehe nicht“ wird gern zu Wiederholungen verführt, die man Ihnen dann vorwirft. Siehe Emil: „Sie wiederholen sich täglich mehrmals..“
Lassen Sie sich auf das Spiel nicht weiter ein. Jeder hat Ihren Standpunkt verstanden und Emils Lust mitbekommen, Meinungsgegner herabzusetzen und zu beleidigen.
Bei Wayne_Youghts hat er dieselbe Masche auch durchgezogen, bis dieser genervt aufgab und die Diskussion verließ. Wahrscheinlich ist das auch der Zweck der Übung.

Monika Niemann
6 Jahre zuvor

Seiteneinsteiger für die Schulen? Bitte nicht! Ich habe in fast 30 Jahren Tätigkeit in Lehramt und in Schulleitung nur zwei Mal einen Seiteneinsteiger erfolgreich unterrichten sehen. In diesem Falle hatten sich beide für ein grundständiges Referendariat entschieden, nicht für die begleitende Maßnahme einmal in der Woche. Alle anderen Fälle, die ich erlebt habe, waren totale Reinfälle und machten den Kollegien mehr Arbeit als das sie entlastend gewirkt hätten.

Warum kommt man in Schule nicht darauf, Menschen so einzusetzen, dass es ihrem Ausbildungsgrad und ihrem originären Berufswunsch entspricht?
Da sammelt die A12-Kraft eine Woche lang Kopiergeld, Fotogeld oder Impfpässe ein, bis der letzte Hansel sie auch mitgebracht hat, bucht die Eintrittskarten ins Museum, bestellt Zeichenpapier, sorgt dafür, dass Klein- Hansi noch mal so etwas wie Nahrung zu sich nimmt, führt Anwesenheitslisten und Verspätungslisten, managed die Schubuchausleihe und hält nebenbei noch mal einen kotzenden Schüler übers Klo während die Schülerin mit sozial-emotionalem Förderbedarf eben mal ihr Arbeitsblatt verspeist.
Abgesehen davon, dass von der Unterrichtszeit sehr viel mehr übrigbliebe, wenn es für diese Aufgabe spezielles nichtlehrendes Personal gäbe, wäre das auch für die Dienstherren der Länder eine Menge billiger.

Ich bin davon überzeugt, das der stressbedingte Krankenstand bei Lehrkräften geringer ausfiele, dass die nichtlehrenden Aufgaben besser und sorgfältiger erfüllt werden könnten und dass weseintlich weniger Lehrkräfte die Teilzeitangebote in Anspruch nehmen würden, wenn die LK in der Lage wären, sich wieder auf ihren ursprünglichen Job zu konzentrieren. In der SEKI kenne ich kaum LK, die nicht bereit wären, die wöchentliche Arbeitszeit um eine Stunde zu erhöhen, wenn ihnen der ganze unterrichtsfremde Trallafitti erspart bliebe.

Zu den Besoldungsstufen:

Als ich studierte, war in Niedersachsen die Mindeststudienzeit eines HS – und GS-Studiums 6 Semester, eines RS-Studiums 8 Semester, eines Gym-Studiums 10 Semester. Die unterschiedliche Studiendauer rechtfertigte durchaus eine unterschiedliche Besoldung.
Seit in NDS. GS/HS/RS die gleiche Mindeststudiendauer haben, ist eine unterschiedliche Besoldung nicht mehr zu rechtfertigen. Da hat man dann aber nicht die GS-Leute heraufgestuft, sondern die RS-Leute heruntergestuft.

Während den Männern die GS-Bezahlung schon immer zu niedrig war und auch in der HS kaum noch Männer einstiegen, hörten die Männer genau ab dem Zeitpunkt der Besoldungsabsenkung auf, für RS-Lehramt zu studieren. Das AHA-Erlebnis der Frauen kam etwas später, als sich neben der Besoldung auch noch die Arbeitsbedingungen verschlechterten. Jetzt ist der Markt komplett leergefegt.

Allen, die in den Diskussionen um Lehrergehälter die große Neiddebatte entfachen, kann ich nur sagen: Seit 20 Jahren bekommen wir von der Politik das Signal, dass die freie Macht des Marktes eine gute Sache ist. Angebot und Nachfrage regelten schon immer den Preis. Die Neider hatten ja auch kein Problem damit, dass bei Überangebot auf dem Lehrermarkt die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung verschlechtert wurden. Nun ist es halt umgekehrt

Monika Niemann
6 Jahre zuvor

OOOPS, geklickt VOR der Rechtschreibkontrolle. Ich bitte, die Fehler zu entschuldigen.

invictus
6 Jahre zuvor

Ich bin am Gymnasium Lehrer für Deutsch und Geschichte und ich finde meine Besoldung absolut gerechtfertigt und auch sehr gut. Aus diesem Grund ist es mir auch vollkommen egal, wenn HRGe-Kollegen auch A13 kriegen würde. Das schmälert mein Gehalt doch nicht. Da kommt es dann auch nicht drauf an, dass der eine sein Studium für das anspruchsvollere hält; derjenige, der mehr verdient, sollte es dem anderen auch gönnen, ansonsten ist das doch ein ganz fieser Charakterzug.

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ Geralt,

keine Sorge, ich bleibe – auch wenn ich mal zeitweilig weniger Zeit zum Lesen und Kommentieren habe. Oder weniger Lust als sonst. 🙂

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ ein Vater,

wenn man sagt, dass man für den Grundschullehrerberuf nicht unbedingt studieren müssen soll, dann können das einem „böse Zungen“ natürlich als Geringschätzung auslegen und das tun sie auch. 🙂 Ich meine jedoch (anders gedacht), dass es viele junge Menschen gibt, die zwar kein Abitur ablegen, aber dennoch sehr gute Lehrer sein könnten. Das wäre positiv gedacht. (Die DDR hat’s bewiesen. Inzwischen nimmt man Lehrer mit DDR-Lehrerausbildung mit Kusshand.)

Ist denn da auch jemand der Meinung, es könne nur eine gute Mutter sein oder ein guter Vater, wer studiert hat? Ich meine, nein.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Ich meine, es könnte eine Möglichkeit sein, den Lehrermangel zu beheben, wenn die Lehrerausbildung, weil sie für den Grundschulbereich nicht mehr an ein Studium gebunden wäre (siehe DDR), für junge Menschen „geöffnet“ wird, denen sie jetzt verwehrt bleibt.

Jedenfalls gab es in der DDR keinen Lehrermangel, obwohl der Lehrerberuf NICHT zu den besonders gut bezahlten Berufen gehörte. (Hm, wie kommt das?)

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Den Umstand, dass es in der DDR angeblich keinen Lehrermangel gab, mit der dortigen Ausbildungsverordnung von Grundschullehrkräften+Erziehern zu begründen, ist schon stark.

m. n.
6 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Mir leuchtet es als starkes Argument ein ein.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  m. n.

Armleuchter sind auch Leuchter.

Nee klar, im dem doofen Rest gab es keinen Mangel sondern Überfluss – vor allem an Propaganda und Planerfülung. Zu guter letzt ist die DDR am Überfluss erstickt. So unter anderem der „Silbersee“ in Bitterfeld-Wolfen.

Und mit Margot und ihrem reichsdeutschen Vorgänger wäre so ein Lehrermangel wie im föderalen Deutschland undenkbar gewesen …

Das Problem ist nur, dass von allen schlechten Regierungssystemen die Demokratie noch immer die am wenigsten schlechte ist.

m. n.
6 Jahre zuvor
Antwortet  m. n.

Habe ich gesagt, dass die DDR ein toller Staat gewesen wäre mit einem tollen Regierungssystem?

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  m. n.

Das beste regierungssystem ist mmn der gute König, d. H. Ein absoluter Herrscher, der jedoch alles für das Volk tut. Allerdings wird es so etwas bei der egoistischen Lebensform Mensch niemals geben.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  m. n.

@ dicke bank,

verstehe nicht, warum Sie jetzt eine DDR-Diskussion aufmachen müssen. Es gibt sicherlich auch andere Länder, in denen Lehrer anders als im heutigen Deutschland ausgebildet werden und deshalb nicht per se schlechte Lehrer sind.

Ich habe auch gar nicht gesagt, dass die DDR keinen Lehrermangel hatte, WEIL sie Unterstufenlehrer nicht studieren ließ. Das ist mal wieder eine „Palimsche Fehlinterpretation“ gewesen. Ich habe gesagt, dass die DDR keinen Lehrermangel hatte, obwohl Lehrer nicht besonders gut bezahlt wurden.

Ansonsten habe ich nur gesagt, dass Unterstufenlehrer der ehem. DDR heutzutage hochangesehen sind, „obwohl“ sie nicht studiert haben und dass es das Berufsbild für viele junge Leute ohne Abitur öffnen würde, wenn man das auch im vereinten Deutschland (wieder) so machen würde.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  m. n.

Und, dicke bank, nein, ich will die DDR nicht zurück und ich bin sehr froh im vereinten Deutschland zu leben (womit ein Kindheitstraum von mir wahr wurde) und ich finde auch die Demokratie nicht perfekt, aber die beste aller Regierungsformen.

Können wir das als Konsens so stehen lassen?

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ invictus,

ZITAT: „Aus diesem Grund ist es mir auch vollkommen egal, wenn HRGe-Kollegen auch A13 kriegen würde. Das schmälert mein Gehalt doch nicht. Da kommt es dann auch nicht drauf an, dass der eine sein Studium für das anspruchsvollere hält; derjenige, der mehr verdient, sollte es dem anderen auch gönnen, ansonsten ist das doch ein ganz fieser Charakterzug.“

Und wenn GR-Lehrer GY-Lehrern nicht mehr zu verdienen, ist das dann auch ein fieser Charakterzug?

Und sollen dann vielleicht netterweise ALLE A 13 bekommen? Oder wer gönnt es den Erziehern oder Kindergärtnerinnen nicht? Oder auch den Pförtnern und Polizisten? Wem darf denn dann weniger gezahlt werden, ohne dass es als Missgunst ausgelegt wird?

Und nebenbei wollen wir dann alle auch noch mehr netto vom Brutto, nicht wahr?! Denn Steuern zahlen wir eh alle zu viel. Und woher nehmen wir dann die Gelder für A 13 für alle?

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Wer’s bezahlt, ist ja eigentlich auch egal – Hauptsache, es geht nicht ans eigene Portmonee, nicht wahr?! 😉

sofawolf
6 Jahre zuvor

Einen HAUPTgrund für den jetzigen Lehrermangel sehe ich eher im Lehrerüberschuss früherer Jahre, als Interessenten sich eben anders orientierten bzw., wie ich hier inzwischen mehrfach las, Hürden aufgebaut wurden (fortgesetzter Stellenabbau, eingeschränkte Ausbildungsmöglichkeiten, Zugangsbeschränkungen [NC] …).

Und dann hat die Politik verschlafen, dass sich das Blatt wieder wenden wird, spricht wieder mehr Lehrer gebraucht werden. Wie man liest, wurde weiterhin Stellenabbau geplant (siehe BaWü zuletzt). Und das wiederum hat mit der mehr-netto-vom-Brutto-Politik zu tun, die den Staat ärmer macht und dazu zwingt, überall zu sparen.