Verband: Realschulen verstehen sich als Vorreiter in Sachen IT – Lehrer jetzt im Digialisierungsprozess unterstützen!

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MÜNCHEN. „Die bayerischen Realschulen sind gut aufgestellt, wenn es um den Unterricht mit digitalen Medien geht. Diese sind längst ein fester Bestandteil des schulischen Alltags an den Realschulen. Unsere Kinder und Jugendlichen benötigen für ihren weiteren beruflichen Weg natürlich Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit modernen Medien, digitalisierten Prozessen und entsprechenden Kommunikationsmitteln. Die Realschule stellt sich diesen Herausforderungen und bietet den Heranwachsenden gute pädagogische Rahmenbedingungen“, erklärt Jürgen Böhm, Vorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv), zur Regierungserklärung von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) im Bayerischen Landtag zum Thema Digitalisierung.

Dass die CSU-Staatsregierung sich verstärkt dem Thema der Digitalisierung widme, unterstütze Böhm nachdrücklich, heißt es in einer Pressemitteilung des brlv. Böhm: „Es ist mehr als positiv, wenn alle Fraktionen insbesondere auch einen zügigen Ausbau der digitalen Infrastruktur anmahnen. Denn: Ein schneller Interzugang und eine ordentliche Systembetreuung sind die Basis für gleichwertige und zukunftsorientierte Bildungschancen in ganz Bayern.“  Hierzu, so Böhm, gelte es auch, die Systembetreuer und Lehrkräfte an den Schulen mit einer ausreichenden Anzahl an Anrechnungsstunden – und damit Zeit – auszustatten.

Der brlv-Vorsitzende betont dabei auch die großen Chancen, die mit der Digitalisierung gerade auch für junge Menschen einhergehen: „Eine Welt mit Smartphone, Apps oder sozialen Medien ist für Jugendliche gelebter Alltag. Der Digitalisierungsprozess an den Realschulen ist schon deshalb eine bedeutende und wichtige Zukunftsaufgabe, um den Anforderungen einer digitalen Gesellschaft gerecht zu werden. Digitale Medien an Schulen erfüllen aber keinen Selbstzweck. Im Mittelpunkt bei allen Maßnahmen müssen immer der pädagogische Nutzen und eine höhere Unterrichtsqualität stehen.“

Der Digitalisierungsprozess, so Böhm, sei nicht als Ersatz für die entscheidende Arbeit der Lehrkräfte zu verstehen. „Im Gegenteil, die einzelne Lehrkraft ist der ausschlaggebende Faktor für eine gelingende Einbindung der Digitalisierung in den Schulalltag. Den Lehrkräften kommt im Prozess der Digitalisierung künftig eine noch größere Bedeutung zu. Umso wichtiger ist es, die hierfür notwendigen Weichen zu stellen – auch in Form von Perspektiven für unsere hervorragend ausgebildeten Realschullehrkräfte zur bestmöglichen individuellen Förderung der Schüler im differenzierten Bildungswesen“, sagt der brlv-Vorsitzende.

Es komme nun darauf an, die Realschulen im Bereich Digitalisierung weiter zu stärken. Realistische Bedingungen an den Schulen müssten geschaffen werden, damit dieser wichtige Prozess auch entsprechend pädagogisch begleitet werden kann. Ebenso wichtig seien entsprechende technische Rahmenbedingungen. Der Bayerische Realschullehrerverband wiederholt daher mit Nachdruck seine  im Rahmen der brlv-Konferenz „Was geht? – Realistischer Blick auf die Digitalisierung an den Realschulen in Bayern“ platzierten Forderungen (siehe unten).

Böhm appelliert: „Wie immer schon: Auf die Lehrkraft kommt es an! Die Lehrkräfte brauchen für eine umfassende Medienbildung und -erziehung pädagogischen Freiraum, technische sowie methodisch-didaktische Unterstützung und Zeit, diese verantwortungsvolle Aufgabe im Unterricht umzusetzen und dabei Wertvorstellungen zu vermitteln, die unsere Demokratie tragen.“

 

Hintergrund: „Münchner Appell“ des brlv

Um den „erfolgreichen Weg der Realschulen fortsetzen zu können“, formulierte der brlv mit seinem „Münchner Appell“ im April 2017 Forderungen, deren Erfüllung notwendig sei, um „moderne Bildung in einer modernen Gesellschaft zu ermöglichen:

„1.      Eine zeitgemäße, in die Zukunft gerichtete IT-Ausstattung sowie moderne Netzwerkstrukturen an den Schulen vor Ort: Sie sind unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg einer zukunftsorientierten Medienbildung an den Realschulen

2.      Den Ausbau technischer Unterstützungssysteme an den Realschulen. Sie sind vom Sachaufwandsträger zur Verfügung zu stellen und sollen:

–         einen schulinternen und schulexternen Datenaustausch ermöglichen,

–         eine professionelle technische Betreuung der Schulen sicherstellen,

–         Rechtssicherheit für die Lehrkräfte schaffen, auch bezüglich der Nutzung im Zuge von BYOD

3.      Das Schaffen von Freiräumen an den Realschulen zum Ausbau pädagogischer Unterstützungssysteme. Sie sollen jeder Lehrkraft die Umsetzung der vorgegebenen Aufgaben ermöglichen, u. a.:

–         Angebote von schulinternen und regionalen Lehrerfortbildungen,

–         Vernetzung der Schulen untereinander,

–         Erarbeitung von digitalen Unterrichtsmaterialien

4.      Die Stärkung der Rolle der Lehrkräfte

Für den brlv spielt die Lehrkraft (Lehrperson) die entscheidende Rolle, damit alle Lernprozesse, auch die digital unterstützten, erfolgreich sind. Die Lehrkräfte besitzen vor dem Hintergrund einer zunehmend digitalen Welt kein „Wissensmonopol“ mehr, umso mehr sind sie mit ihrer Persönlichkeit und ihren Wertvorstellungen prägend für den Lebensweg der jungen Menschen.“

 

 

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