Angst wegen einer Drei im Zeugnis: Zehnjähriger flieht von Schleswig nach Basel

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SCHLESWIG/BASEL. Für einen zehnjährigen aus Schleswig war eine Drei im Zeugnis offenbar ein so schlechtes Ergebnis, dass er sich nicht getraut hat, den Leistungsnachweis seinen Eltern zu zeigen. Stattdessen bestieg er einen Zug nach Hamburg und reiste von dort Richtung Basel. Erst 950 Kilometer weiter wurde er in Lörrach bemerkt.

Nach seiner abenteuerlichen Tour von Schleswig nach Basel ist ein zehnjähriger Junge wieder in der Obhut seiner Familie. Weil er sich nicht getraut hatte, seinen Eltern das vermeintlich schlechte Schulzeugnis mit einer einzigen «Drei» zu zeigen, war er am Freitagabend zunächst mit dem Zug nach Hamburg gefahren, wie die Bundespolizei berichtete.

Zunächst fuhr der Junge mit dem Zug von Schleswig nach Hamburg. Erst in Lörrach endete seine Flucht. Foto. Ivanowitsch / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)
Zunächst fuhr der Junge mit dem Zug von Schleswig nach Hamburg. Erst in Lörrach endete seine Flucht. Foto. Ivanowitsch / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Von dort ging es weiter nach Basel. Ein Schaffner bemerkte den Jungen und alarmierte die Bundespolizei in Lörrach. Dort wartete der Junge den Tag über geduldig auf seinen Vater. Es ging ihm dabei gut, und er war sich bewusst, was er gemacht hatte, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei in Lörrach.

Wie der Junge die Tour genau geschafft und ob er eine Fahrkarte hatte, konnte die Sprecherin nicht sagen. Am Nachmittag traf dann der Vater in Lörrach ein und nahm seinen Sohn in Empfang. Die Bahnfahrt aus Schleswig-Holstein in die Schweizer Stadt dauert rund zehn Stunden, die Distanz beträgt rund 950 Kilometer. (dpa)

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