Kritik an zunehmender Videoüberwachung in Schulen: „Jeder Arbeitgeber würde in solchen Fällen Probleme bekommen“

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HALLE. Immer mehr Schulen in Sachsen-Anhalt setzen auf Kameras, meist um Vandalismus zu verhindern. Das bringe nicht viel und einige Schulen treiben die Überwachung zu weit, kritisiert Datenschützer Harald von Bose.

Sachsen-Anhalts Datenschutzbeauftragter Harald von Bose kritisiert eine zunehmende Videoüberwachung an Schulen. «Wenn die Schulen Einbrüche verhindern wollen, müssen sie nicht tagsüber filmen», sagte von Bose der in Halle erscheinenden «Mitteldeutschen Zeitung». Er kritisierte teils unklare Begründungen für die Überwachungspraxis und viel zu lange Speicherzeiten der Videos. Schwere Eingriffe wie diese bräuchten eine gute Rechtfertigung, die er an vielen Schulen nicht sehe. Schüler und Lehrer hätten grundsätzlich das Recht, sich unbeobachtet an den Schulen zu bewegen.

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Schüler und Lehrer haben grundsätzlich das Recht, sich unbeobachtet an der Schule zu bewegen. Foto: MichaelGaida / Pixabay (CC0 1.0)
Schüler und Lehrer haben grundsätzlich das Recht, sich unbeobachtet an der Schule zu bewegen. Foto: MichaelGaida / Pixabay (CC0 1.0)

Dem Bericht zufolge setzen rund 40 Schulen im Land Überwachungskameras ein, meist gegen Vandalismus. «Der Effekt der Kameras ist aber eher gefühlt und nicht belegt», sagte der Grünen-Abgeordnete Sebastian Striegel der Zeitung. «Jeder Arbeitgeber würde in solchen Fällen Probleme bekommen», so Striegel. Der Datenschutzbeauftragte von Bose wolle nun einheitliche Standards durchsetzen, schreibt das Blatt. (dpa)

Schulrecht: Überwachung an Schulen – wann sind Kameras gegen Diebstahl und Vandalismus erlaubt?

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2 Kommentare
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sofawolf
6 Jahre zuvor

Ich finde die Videoüberwachung in Ordnung.

Klar ist es irgendwie ein beklemmendes Gefühl, ständig unter Beobachtung zu stehen; leider brauchen unsere Kinder aber heutzutage diesen Schutz und leider gibt es allerhand Vandalismus von Kindern, Besuchern, ja sogar von Kollegen.

Wenn das so abläuft wie in den meisten Geschäften, dass die Kameras das Geschehen aufnehmen (ohne dass da jemand am Bildschirm ständig zuschaut) und das Aufgenommene automatisch gelöscht wird (nach z.B. 1 Woche), wenn nichts passiert ist, dann fände ich das absolut in Ordnung.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Womit kann der Grünen-Politiker belegen, dass das wenig bringt?

Giibt es eine Vorher-Nachher-Studie???