Von wegen „Akademisierungswahn“: Arbeitslosigkeit von Hochschul-Absolventen ist so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht

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BERLIN. Vor einigen Jahren wurde der „Akademisierungswahn“ als Problem ausgemacht: Immer mehr Schulabgänger beginnen ein Studium, immer weniger eine Ausbildung. Das gehe am Bedarf von Wirtschaft und Gesellschaft vorbei, hieß es. Aktuelle Arbeitsmarktdaten wecken allerdings Zweifel an der These.

In den USA werden Hochschulabschlüsse gefeiert (wie hier am College of DuPage in Illinois), in Deutschland wird gemahnt. Foto: COD Newsroom / flickr (CC BY 2.0)
In den USA werden Hochschulabschlüsse gefeiert (wie hier am College of DuPage in Illinois), in Deutschland wird gemahnt. Foto: COD Newsroom / flickr (CC BY 2.0)

„Wir sollten den Akademisierungswahn stoppen“, forderte Julian Nida-Rümelin (SPD), Philosophie-Professor und ehemaliger Kulturstaatsminister, vor vier Jahren. „Bald laufen die Studenten den Azubis den Rang ab. Das finde ich falsch.“ Die hochwertige Berufsausbildung im dualen System funktioniere nur, „wenn die Mehrzahl eines Jahrgangs weiter in die berufliche Lehre geht, nicht eine kleine Minderheit“. Tatsächlich ist der Fall mittlerweile eingetreten – die Zahl der Studienanfänger hat die der Ausbildungseinsteiger überholt. Aber ist das wirklich ein Problem? Aktuelle Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) lassen daran zweifeln.

Im Jahr 2016 lag die Akademiker-Arbeitslosenquote bei 2,3 Prozent. Sie ist damit gegenüber dem bereits guten Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte gesunken und liegt nun nahe der Vollbeschäftigung. Eine niedrigere Arbeitslosenquote gab es bei den Akademikern zuletzt im Jahr 1980 mit 1,8 Prozent. Bereits 1984 war die Akademiker-Arbeitslosigkeit dann aber auf 4,5 Prozent gestiegen und damit fast doppelt so hoch wie heute. Das zeigen am Dienstag veröffentlichte Daten des Instituts.

Breit diskutiert in Deutschland: Nida-Rümelins These vom “Akademisierungswahn”

Das Arbeitslosigkeitsrisiko hängt danach eng mit der Qualifikation zusammen. „Je höher die Qualifikation, desto besser ist die Position auf dem Arbeitsmarkt“, betont Enzo Weber, der Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen. „Bildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Das gilt in Zukunft umso mehr, da die Anforderungen in der Arbeitswelt weiter steigen werden, nicht zuletzt durch die Digitalisierung“, so Weber. Von den Personen ohne Berufsabschluss war 2016 mit 19,1 Prozent knapp jeder Fünfte ohne Arbeit.

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Akademisierungsquote steigt stetig

Dabei steigt die Akademisierungsquote – also der Anteil der Menschen mit Hochschulabschluss – seit Jahrzehnten stetig an. „Der Anteil der Erwerbstätigen mit (Fach-)Hochschulabschluss verzeichnet von Generation zu Generation die höchste Wachstumsrate aller Bildungsabschlüsse. Bei den Erwerbstätigen im Alter 60 bis 65 Jahre besitzen 18,1 % ein abgeschlossenes Studium, wohingegen bei den 30- bis 40-Jährigen mehr als jeder Vierte (26,3%) erfolgreich ein Studium absolviert hat“, so heißt es in einer Untersuchung des Instituts Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen. Auch IAB-Forscher Weber bestätigt auf Anfrage, dass es in den vergangenen Jahrzehnten eine deutliche Bildungsexpansion in Richtung Akademisierung gegeben hat. Gab es 1991 insgesamt 4,3 Millionen erwerbstätige Akademiker in Deutschland, so lag die Zahl im vergangenen Jahr bei 8,6 Millionen – also doppelt so hoch.

„Wir dürfen die Lehrer nicht allein lassen“: PISA-Chef Andreas Schleicher zeigt im N4t-Interview Verständnis für überlastete Schulen

Allerdings: Unlängst lobte die OECD ausdrücklich das Duale System, weil Deutschland mit seiner niedrigen Jugendarbeitslosigkeit im internationalen Vergleich hervorragend dasteht. Was gilt denn nun? „Das Duale System bietet einen hervorragenden Berufseinstieg, ja“, so erklärte der für PISA verantwortliche OECD-Direktor Andreas Schleicher im vergangenen Jahr gegenüber News4teachers. „Aber dieser Erfolg darf uns den Blick für die Realität nicht verstellen – Akademiker haben einen großen Gehaltsvorteil, und der ist in den vergangenen Jahren nochmal enorm gewachsen. Die langfristigen Berufsaussichten bleiben für Hochschul-Absolventen gut“, sagte Schleicher und forderte: „Deutschland muss die Bereiche stärker miteinander verzahnen, etwa durch eine Stärkung des Dualen Studiums.“

Auch IAB-Forscher Weber vermag keinen „Akademisierungswahn“ in Deutschland zu erkennen. Gegenüber unserer Redaktion sagte er: „Akademiker stehen glänzend da.“ bibo / Agentur für Bildungsjournalismus

 

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Conny
6 Jahre zuvor

Der Artikel geht dem Herrn Schleicher und der OECD wieder einmal voll auf den Leim. Warum?

1. Die Arbeitslosgkeitsquote ist in den Nichtakademikersparten in den letzten 5 Jahren noch stärker gesunken als im Akademikerbereich.
2. Der größte Mangel an Bewerbern herrscht nicht im Akademikerbereich (auch nicht in den Ingenieur- und Naturwissenschaften) sondern im nichtakademischen Facharbeiterbereich.
3. Der angeblich Gehaltsvorteil der Akademiker beruht maßgeblich auf den guten Verdiensten der Mediziner,
der Natur- und Wirstchaftswissenschaftler,- bei den Sozial- und Geisteswissenschaften schaut es ganz anders aus.
4. Wenn, wie absehbar, bald über 80 Prozent Abitur haben, sagt der Gehaltsvorteil nichts mehr aus, weil dieser definiert ist als Abstand einer Geringverdienergruppe zu einer dann sehr heterogenen Masse von Akademikern mit einiger riesigen Spanne an Durchschnittsverdiensten.
Oder anders gesagt, wenn alle Abitur und Studium haben, hat keiner mehr einen Vorteil davon, das gilt dann auch für die Arbeitslosenquote, weil sich die Arbeitslosigkeit von Akademikern, die dann die Mehrheit der Arbeitnehmerschaft bilden, an den Gesamtdurchschnitt annähern wird.
5. Eine geringe Akademikerarbeitslosigkeit sagt nichts darüber aus, wo denn diese Akademiker Arbeit finden. Beispiel: Architekten. Inzwischen müssen 30 Prozent der fertigen Architekturstudium-Absolventen Tätigkeiten übernehmen, die früher von Bauzeichnern ausgeführt wurden, während bei diesen die Arbeitslosigkeit rapide ansteigt. Das Problem wird also von oben nach unten verlagert.

Herr Schleicher darf sich schleichen …, jedenfalls wenn es nach mir geht.

xxx
6 Jahre zuvor

Streng genommen ist das Duale Studium die Berufsausbildung mit Hochschule statt Berufsschule, also Akademisierung light im Vergleich zu einem Vollzeitstudium.

Das duale Studium ist meines Wissens in den Wirtschaftswissenschaften stark verbreitet, weil die großen Firmen auf diese Weise ihr Management auffrischen. In den Geisteswissenschaften ist es mir unbekannt, die Kenner hier dürfen mich aber gerne aufklären. Die Berufsaussichten gerade dort sind eher gering. Gleichzeitig sind dort extrem hohe Studentenzahlen zu vermerken und die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind häufig eher gering, ideologisch verfrachtet und Gefälligkeitsstudien. Beispiele sind Veröffentlichungen der Bertelsmänner und der Genderologen. Über den Journalismus brauche ich mich wahrscheinlich garnicht zu äußern.

Sind eigentlich schon alle Studenten, die seit Beginn der Akademisierungswelle fertig mit dem Studium und hat sich der Arbeitsmarkt auf die ganzen Absolventen eingestellt? Falls nein, sind die Zahlen zur Akademikerarbeitslosigkeit ohne Aussage.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Was für ein deprimierendes Geunke. Das Genöle über die Bildungsexpansion ist doch schon Jahrzehnte alt – seit Urzeiten wird behauptet, dass das Bildungsniveau stetig sinke und so viele Hochschulabsolventen niemand brauche. Und siehe da: Unfug. Die Wirtschaft brummt und die Akademiker sind nahezu vollbeschäftigt (auch die jungen, die angeblich alle nichts mehr können).

Ist auch leicht nachzuvollziehen: Wer – wie die deutsche Wirtschaft – auf dem Weltmarkt bestehen will, kommt mit Fliesenlegern und Metzgermeistern allein (so ehrenvoll diese Berufe auch sind) nicht weiter. Und die Digitalisierung wird den Bedarf an hochqualifizierten Kräften noch beschleunigen. Dass natürlich nicht jedes Orchideenstudium einen Arbeitsplatz garantiert, ist doch Binse.

Aber statt sich über die Entwicklung zu freuen – das sind doch schöne Nachrichten! – wird hier wieder das Endlos-Klagelied angestimmt und nebenbei gegen Wissenschaft, Journalismus, Herrn Schleicher und Weißgottnochwen ausgeteilt. Das klingt, als hätten Sie lieber eine hohe Arbeitslosenquote – nur um Recht zu behalten.Traurig.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Die deutsche Wirtschaft brummt hauptsächlich aufgrund der Exporte, die ihrerseits auf der sehr niedrigen Lohnzuwächse in Deutschland im europäischen Vergleich basieren. Wirkliche Innovationen kommen schon lange Zeit nicht mehr aus Deutschland. Mit anderen Worten wird derzeit vom Tafelsilber gelebt.

Der Zusammenhang zwischen Bedarf an Hochschulabgängern und geringer Arbeitslosenquote bei Akademikern ist eher eine Korrelation, keine Kausalität, siehe Connys Beitrag ganz oben. Hochqualifizierte Kräfte in der Digitalisierung kommen höchstens aus den Naturwissenschaften inkl. der Ingenieure, wobei „Digitaltechniker“ auch durchaus ein Ausbildungsberuf sein kann. Die ganzen Geisteswissenschaftler, also das Gros der Studenten, profitiert nicht davon. Die Arbeitsbedingungen der Geisteswissenschaftler hat Conny ganz oben treffend beschrieben.

Meiner Meinung nach liegt die Arbeitslosenzahl seit 1990 bei konstant 5 Mio Menschen, wel ich alle ab 55, alle Aufstocker, alle Minijobber, alle in Fortbildungsmaßnahmen und alle krank gemeldeten Arbeitslosen usw. im Gegensatz zur Regierung dazu zähle. Über die kommende Altersarmut von derzeit allen mit weniger als 2000€ brutto im Monat brauchen wir garnicht erst zu reden.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Falsch. Wir sind doch nicht China, das mit niedrigen Lohnkosten punktet. Die deutschen Exporte brummen, weil die deutschen Produkte auf dem Weltmarkt gefragt sind – die von ebenjenen Dummköpfen entwickelt werden, die durch die Bildungsexpansion zu einem akademischen Abschluss geführt wurden. Und damit das so bleibt, brauchen wir mehr Akademiker – und nicht weniger.

Aber ja: Wird natürlich alles gaaaanz schlimm zukünftig – und ihre privat erhobene Arbeitslosenquote ist sowieso eine ganz andere als die der Forschungsinstitute. Klaro. Was das Thema Altersarmut damit jetzt zu tun hat, will ich gar nicht erst fragen …

(Nur soviel: Von Altersarmut sind Akademiker eher nicht betroffen.)

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Mir kam es auf den Lohnzuwachs nach Inflation im EU-Vergleich an. Dort liegt Deutschland ziemlich weit hinten.

Ferner wiederhole ich mich: Es gibt nicht nur Akademiker im Ingenieurbereich. Wenn es so viele mehr Ingenieure gäbe, wer soll denn dann all die Produkte zusammenschrauben, wenn nicht die Chinesen? Deutschland ist spätestens seit die DDR eingemeindet wurde kein Land (mehr) für Massenproduktion mit geringen Lohnkosten. Sie wissen sicherlich, dass IKEA in der DDR zu Billiglöhnen produzieren ließ.

Auch Bachelorabsolventen in Kunstgeschichte und Japanologie sind Akademiker. Es gibt aber nur sehr wenige Jobs in genau dem Bereich. Jobs als Physiker gibt es auch nicht so viele, Jobs für Physiker als im analytischen Denken geschulte Menschen dagegen eine ganze Menge. Würden Sie lieber einen Betriebswirt in ein Labor oder einen Physiker in eine Unternehmensberatung lassen? Eben.

Die Forschungsinstitute erheben die Daten hoffentlich obejektiv und vollständig, die Politik rechnet sie sich so, wie sie ihr in den Kram passt. Das habe ich auch getan, allerdings habe ich alles als arbeitslos definiert, was in irgendeiner Art Leistungen vom JobCenter bezieht oder beziehen könnte, es aber aus unterschiedlichen Gründen wie z.B. Stolz oder wegen 4000€ Erspartem nicht beantragen möchte. Sie sollten sich mal einen Hartz IV-Antrag durchlesen. Ein Offenbarungseid ist nichts dagegen.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wo steht denn im Bericht oben etwas von Akademikern im Ingenieurbereich? Die Arbeitslosenquote unter alllen Akademikern liegt nahe Vollbeschäftigung, steht dort – offenbar hat ja die Wirtschaft Bedarf nicht nur für Techniker.

Und warum sollten die Forschungsinstitute nicht objektiv und vollständig ihre Daten erheben? Was sollen diese ständigen Versuche, wissenschaftliche Publikationen durch angedeutete Verdächtigungen in Zweifel zu ziehen – ohne sich die Mühe zu machen, sich mit den Arbeiten zu beschäftigen? Das ist so billig: Einfach mal öffentlich irgendeine Verschwörung in den Raum zu stellen – wird schon was klebenbleiben.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

In dem Bericht steht auch nichts darüber, ob die ganzen Akademiker auch alle in „ihrem“ Beruf arbeiten und wie groß ihr Einkommen ist, siehe Connys Kommentar von ganz oben.

Besonders in Bildungs- und Soziologiefragen spielt Ideologie eine dermaßen starke Rolle, dass sie mich als Naturwissenschaftler, der genau weiß, welche Fähigkeiten ein naturwissenschaftliches Studium erfordert und der Humboldt’schen Bildungsideal nachtrauert, erst einmal skeptisch stimmen.

Abgesehen davon stelle ich einfach nur Fragen, weil viele der soziologischen Erkenntnisse meiner eigenen beruflichen Erfahrung oder Intuition widersprechen. Diese Fragen schieben Sie und Ihre Mitstreiter ins Reich der Verschwörungstheorien. Es gibt aber mindestens genau so viele, die das so sehen wie ich.

F. H.
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

@Bernd
Können Sie eigentlich auch mal anders als nur hochnäsig schreiben und so tun, als hätten andere von Tuten und Blasen keine Ahnung, während Sie die Weisheit mit Löffeln gefressen haben.
Sie werden nicht größer dadurch, dass Sie sich über andere erheben, und Ihre Aussagen gewinnen auch nicht an Qualität, indem Sie sie vom hohen Ross her verkünden.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  F. H.

Sorry – aber Leute, die Experten pauschal jede Ahnung absprechen („Herr Schleicher darf sich schleichen“) und sich ihre Meinungen mit selbstgebastelten Daten untermauern, sind kaum ernstzunehmen. Und wer sich öffentlich äußert, muss auch öffentliche Widerrede hinnehmen.

Von Diskutierenden in einem Bildungsforum (Lehrern!) erwarte ich mehr, als abstruse Verschwörungstheorien zu verbreiten („Meiner Meinung nach iegt die Arbeitslosenzahl seit 1990 bei konstant 5 Mio Menschen“), mit denen kein Schüler in einer Klassenarbeit durchkäme – von denen würde nämlich verlangt, Quellen für solche Behauptungen zu nennen.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

PS. Wie steht’s denn mit der Arroganz, mit der Diskutierende hier andere Berufsgruppen pauschal abwerten („Über den Journalismus brauche ich mich wahrscheinlich garnicht zu äußern.“) – stört Sie die auch? Oder sind Sie da nicht so zimperlich?

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Über Lehrer wird auch so schon genug abgelästert.

Meine Haltung wurde u.a. durch Volker Pispers und Hardmut Danisch geprägt. Letzterer ist mir aber teilweise auch schon zu extrem. Seine Ansichten insbesondere über die ganze Gleichstellungsgeschichte (Männerdiskriminierung, Gender Studies) teile ich vollkommen.

In Klassenarbeiten frage ich keine Verschwörungstheorien ab, keine Angst. Da halte ich mich an den Lehrplan und das eingeführte Buch. Meine persönliche Meinung über Niveauverflachung tut das aber keinen Abbruch, ich muss sie qua Amt tolerieren.

(Achtung: Tolerieren = Dulden, Akzeptieren = Gutheißen. Sie, Bernd, kennen sicherlich den Unterschied.)

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Na, dann wissen Sie ja wie’s ist, Zielscheibe von öffentlicher Lästerei zu sein – und sollten nicht Ihrerseits Angehörige anderer Berufsgruppen ebenso behandeln.

Sorry, Niveauverflachung fängt bei mir dort an, wo nicht mal mehr die einfachste Grundlage einer seriösen Diskussion beachtet wird – nämlich eine aufgestellte Behauptung auch zu belegen.

U. B.
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bernd, Ihre Kommentare sind nur noch mit Kopfschütteln hinzunehmen. Können Sie sich gar nicht vorstellen, dass jemand bei Ihrem letzten Absatz gerade an Sie und Ihre Beiträge denkt?
Wie oft haben Sie hier etwas behauptet oder Mitdiskutierenden unterstellt ohne jeglichen Beleg!
Von einem hohen Niveau konnte ich mich in Ihren Beiträgen auch nicht überzeugen. Sie fordern vieles von anderen, was Sie selbst schuldig bleiben.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@ U.B. (ZITAT):

„Sie fordern vieles von anderen, was Sie selbst schuldig bleiben.“

Das wundert mich an Bernd auch. Er schreibt hier ständig davon, dass andere andere verunglimpfen und beleidigen, aber er selbst tut es andauernd. Ich habe schon überlegt, ob Bernd sich dessen vielleicht gar nicht bewusst ist, er es also selber gar nicht so auffasst?

Es wirkt aber sehr oft von oben herab, was Sie schreiben und wie Sie es schreiben, Bernd. Fragen Sie sich doch mal selbst, wie es eigentlich möglich ist, dass Sie immer Recht und die anderen immer Unrecht haben. Wie kommen Sie zu dieser Gnade? Sind Sie ein Auserwählter?

Das meine ich nicht böse, sondern mit dem Gedanken, dass Sie nicht merken, wie Sie andere oft von oben herab abkanzeln und es vielleicht gar nicht so meinen???

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wann habe ich etwas nicht belegt? Die Belege für meine Posts finden Sie im Beitrag oben – auf nichts anderes habe ich mich bezogen.

Und Sie, meine Herren, sind sich offenbar nicht darüber im Klaren, dass das hier keine Altherren-Quatschrunde ist, in der man mal einen ablassen kann und sich dabei jovial auf die Schultern klopft – hier werden anonym, aber öffentlich Behauptungen über namentlich benannte Protagonisten oder Menschengruppen aufgestellt. Da wird der OECD-Direktor Schleicher mal eben herabgewürdigt, oder Wissenschaftler pauschal in die Nähe von Auftragsschreibern gerückt oder Journalisten als Lügenpresse diskreditiert – oder es werden, wie wir’s in einem anderen Forum hier hatten, mal eben prominenten Politikern gefälschte Zitate in den Mund gelegt. Von so manch übler Lüge über Flüchtlinge gar nicht erst zu reden …

Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. Und den liefere ich hier. Sie können sicher sein: Ich meine es genau so.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ok, Bernd, verstanden. 🙂

Aber dann beschweren Sie sich doch nicht immer wieder, wenn Ihnen jemand Paroli bietet. Ist doch keine Altherrenrunde hier, in der man mal einen ablassen kann und sich dabei jovial auf die Schultern klopft …

Sie haben sich doch beschwert über die „unfairen anderen“!

(Weiter möchte ich in dieser Sache nichts sagen. Ich weiß jetzt, dass Ihnen da nichts einfach nur so rausrutscht, sondern alles mit voller Absicht geschieht. Das habe ich nun klar.)

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wo und wann soill ich mich beschwert haben?

geli
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wann soll ich das gesagt haben, wann soll ich mich beschwert haben…? Diese Fragen kommen von Ihnen immer wieder, Bernd.
Ich habe mindestens eine Beschwerde und ein Mehrfaches an Abstreiten eigener Aussagen mitbekommen. Ich erinnere mich auch genau, dass Ihnen mal jemand den Spruch vorhielt: „Wer austeilt muss auch einstecken können.“
Da Sie hier aber ein Vielschreiber sind, macht es unnötige Arbeit, die betreffenden Stellen noch einmal herauszusuchen und Ihnen als Beleg vorzuweisen, zumal es sich nicht lohnt. Einsicht wäre nicht zu erwarten, sondern nur Ausflüchte.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ticken Sie noch sauber? Mir wird etwas Falsches unterstellt – und wenn ich Belege für die Unterstellung einfordere, kommen Sie mit anderen Unterstellungen, die mir angeblich irgendein Idiot hier gemacht haben soll (natürlich ebenfalls ohne Beleg).

Das ist, liebe Geli, offenbar ein jämmerlicher Versuch, jemanden mit Dreck zu bewerfen, der Ihnen politisch nicht passt. Armselig. Spricht aber für sich.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich glaube langsam, Bernd ist auch wieder das Zweitprofil eines anderen Herumpolterers hier (bzw. umgekehrt). Die virtuelle Welt macht’s möglich:

ICH bin VIELE. 🙂 🙂 🙂

Hat Sie schon mal jemand Choleriker genannt? Ich meine, nicht nur hinter vorgehaltener Hand. Sondern so ganz offen, mitten ins Gesicht …

Und lebt der noch?

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

* auch wieder nur

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Nur weil ich mir hier nicht jeden lächerlichen Vorwurf gefallen lasse, ändert das wenig an meinem Blutdruck – wie sieht’s denn bei Ihnen aus (siehe Ostdeutschland-Diskussion)?

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wieso? Wo verorten Sie mich da gegenwärtig?

Nein, ich bin nicht mehrere. 🙂

Aber wer weiß das schon so genau ……………

F. H.
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Experten sind keine Götter! Ich habe an Herrn Schleicher auch etliches auszusetzen und finde es albern so tun, als sei Kritik an ihm ein Sakrileg.

Und wenn Sie noch immer nicht wissen, dass Daten und Statistiken oft eine Sache der Betrachtung und Art der Durchführung sind, haben Sie eine Wissenslücke.

Jede Widerrede ist in Ordnung, nicht aber in Ihrer Form, die ich oben beschrieben habe.

Schließlich noch: Wenn xxx seine Meinung zur Arbeitslosenzahl seit 1990 sagt, so ist das keine Verschwörungstheorie, die Sie immer wieder gern unterstellen, wenn sie jemnanden lächerlich machen wollen.
Diese Taktik ist bekannt im Kampf Links gegen Rechts und umgekehrt. Jede Seite unterstellt der anderen vieles, u.a. auch Verschwörungstheorien. Sachargumente sind hier unüblich. Was zählt, ist gegenseitige Beschimpfung und Veralberung.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  F. H.

Nein, Experten sind keine Götter – aber auch nicht per se Idioten. Widerspruch sollte schon begründet werden, und zwar nicht dilettantisch mit selbstgebastelten Behauptungen. Meinen lässt sich nämlich alles – ich zum Beispiel, dass Sie ein Außerirdischer sind. Beweisen Sie mir mal das Gegenteil.

Aber im Ernst: Auf welche Studie stützt sich xxx mit seiner „Meinung“? Oder hat er selbst eine Studie durchgeführt? Auf welche Daten stützt sich diese dann? Hat er sie selbst erhoben – oder aus welchen Quellen stammen diese Daten?

Die im Bericht genannten Angaben sind alle mit Herkunft versehen und für jeden, der sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, nachvollziehbar – und damit auch kritisierbar und seriös. Also: Welche Daten, die das IAB heute öffentlich gemacht hat, sind denn bitteschön falsch, sodass sich eine andere Deutung als die der IAB-Forscher ergeben würde?

„Daten und Statistiken sind oft eine Sache der Betrachtung und Art der Durchführung“? Für den, der sich mit einem Sachverhalt nicht ernsthaft beschäftigt, vielleicht schon. Trotzdem bleibt die Erde eine Kugel, auch wenn Sie anderes „meinen“.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  F. H.

Lieber Bernd,

suchen Sie mal Daten zur „verdeckten Arbeitslosigkeit“ und Sie werden meine Zahlen tendenziell bestätigt sehen. Gut, aktuell sind es 4 Mio, aber 2006 waren es um 7 Mio Arbeitslose. Die vollständigen Daten gibt es bei der Agentur für Arbeit.

Ihr Beispiel mit der kugelförmigen Erde ist schief, weil dies naturwissenschaftlich zweifelsfrei nachprüfbar ist (ersatzweise rufe man bei der ISS an). Statistiken sind immer eine Interpretation von erhobenen Zahlen, die man allerdings auch noch in gewissen Grenzen in gewisse Richtungen verschieben lassen.*) Die Rohdaten sind somit nicht zwangsläufig falsch, es liegen nur unterschiedliche Interpretationen vor, für die Rohdaten auch noch anders bearbeitet wurden.

Kennen Sie einseitige Signifikanztests, wie Sie in NRW im Leistungskurs behandelt werden? Falls ja wissen Sie, dass man aus denselben Ausgangsdaten eine Hypothese annehmen, aber auch verwerfen kann; die Fehlerwahrscheinlichkeit, also dass die Wahl falsch war, beträgt in beiden Fällen 5%.

*) Das gilt streng genommen auch für die Erde. Sie werden aber stets bei etwas landen, was einem abgeplattetem Rotationsparaboloiden ähnelt. Eine flache Scheibe scheidet definitiv aus.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  F. H.

Lieber xxx,

wir leben im Zeitalter der Meinungen, in dem auch – vermeintlich sichere – naturwissenschaftliche Erkenntnisse „weggemeint“ werden. So formiert sich bereits eine Gruppe von Menschen, die meint, dass die Erde doch eine Scheibe wäre: https://www.fischundfleisch.com/dr-thomas-lerchenberg/der-beweis-dass-die-erde-eine-scheibe-ist-29925

Bei der ISS anrufen? Die ist natürlich „gekauft“ von denen, die das Volk belügen – im Zweifel eben immer eine große Verschwörung. So, wie Sie das mit ihren verächtlichen Verweisen auf „Gefälligkeitsstudien“ von Wissenschaftlern und auf den unsäglichen Journalismus nahelegen.

Ebenso, wie die Evolution zunehmend bestritten wird (Erdogan hat sie aus den türkischen Lehrplänen entfernen lassen), gilt der Klimawandel als Erfindung (der Chinesen, wie Trump ja meint). So viel zur Akzeptanz von naturwissenschaftlichen Belegen.

Schlimm wird’s in meinen Augen, wenn jetzt sogar Lehrer in Ihrer Argumentation nicht mehr zwischen (beliebiger) Meinung und (überprüfbarer) Tatsachenbehauptung unterscheiden.

Sie schreiben „Meiner Meinung nach liegt die Arbeitslosenzahl seit 1990 bei konstant 5 Mio Menschen, wel ich alle ab 55, alle Aufstocker, alle Minijobber, alle in Fortbildungsmaßnahmen und alle krank gemeldeten Arbeitslosen usw. im Gegensatz zur Regierung dazu zähle.“

Darin stecken einige falsche Behauptungen. Zum einen wird die Zahl der „versteckten Arbeitslosigkeit“ gar nicht versteckt, sondern sie wird stets im Arbeitslosenbericht der BA ausgewiesen – und diese Zahl beträgt für den Februar 2017 3,76 Millionen, nicht 5 Millionen. Wichtiger aber ist für die Argumentation: Was hat das mit dem Befund zu tun, dass es heutzutage viel mehr Akademiker in Arbeit gibt, als vor drei Jahrzehnten (dem eigentlichen Thema des Beitrags)? Das ist ja wohl unstrittig – oder?

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/arbeitslosenstatistik-so-hoch-ist-die-verdeckte-arbeitslosigkeit-a-1133354.html

Ohnehin ist Ihre These von der geschönten Arbeitslosenstatistik zwar politisch in bestimmten Kreisen opportun, wissenschaftlich aber nicht haltbar. Quelle: http://www.spiegel.de/karriere/mythen-der-arbeit-die-arbeitslosenstatistik-ist-gefaelscht-stimmt-s-a-773641.html

Ich frage mich: Wie will ein Lehrer seinen Schülern den Unterschied zwischen Fake-News und wissenschaftlichen Erkenntnissen vermitteln, wenn er selbst seine „Meinung“ zum Maß aller Dinge macht? Kann dann ein Schüler künftig auch „meinen“, dass 2+2 fünf ergibt – und das hat dann (wg. „Meinungsfreiheit“) als richtig zu gelten?

Wilma Pause
6 Jahre zuvor

Zitat: „Andrej Priboschek war bildungspolitischer Redakteur der Rheinischen Post in Düsseldorf, bevor er als Sprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit ins Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen wechselte. Sieben Jahre lang war er dort als Referatsleiter tätig.

[…] er leitet die Agentur für Bildungsjournalismus.“

http://www.agentur-für-bildungsjournalismus.de/

sofawolf
6 Jahre zuvor

Unter Akademisierungswahn verstehe ich weniger, dass Akademiker arbeitslos zu werden drohen, sondern mehr, dass in nicht-akademischen Berufen ein Mangel eintritt und das ist doch auch so?!?

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Jein, „Akademisierungswahn“ meint, dass alle studieren wollen, obwohl es gar keinen Bedarf für so viele Akademiker gebe, und dass sie bessere Chancen hätten, wenn sie halt nicht studieren würden – dass die jungen Leute also alle wahnhaft in ihr Unglück rennen. Und dem ist offensichtlich nicht so. Bisher jedenfalls nicht.

Hier nachzulesen: https://www.news4teachers.de/2015/04/so-viele-studenten-wie-noch-nie-deutschland-im-akademisierungswahn/

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Jetzt kommen wir endlich mal zum eigentlichen Grund der ganzen Diskussion hier:

Ich definiere „Akademisierungswahn“ ein anders, nämlich dass alle studieren wollen, obwohl sie eigentlich (nach den Maßstäben meiner eigenen Schulzeit bis etwa zur Jahrtausendwende) dafür nicht fähig sind, von der Politik aber dazu per Zeugnis berechtigt werden.*) Einen Bedarf für so viele Akademiker in den jeweiligen Berufen wird es tatsächlich nicht geben, es sei denn, man macht Bauzeichner zu einem Beruf für studierte Architekten u.ä. (siehe Connys Kommentar).

Mir kann nämlich keiner erzählen, dass die Menschheit in den vergangenen 30 Jahren so viel intelligenter geworden ist und sich trotzdem der Anteil Studenten so extrem erhöht hat. Deswegen bedeutet Studium nicht zwangsläufig bessere Chancen. Zu meiner Schulzeit wurde für viele Ausbildungsplätze das Abitur verlangt, heutzutage oder in wenigen Jahren für dieselbe Arbeit wenigstens ein Bachelor. Das Einkommen ist aber vergleichbar mit dem der Gesellen damals (umgerechnet).

*) Einsprachige Wörterbücher sind in der heutigen Oberstufe undenkbar. Ich hatte eines.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Das Dilemma deutscher Bildungspolitik ist doch, dass die Absolventen von „Berufsschulen“ im Ausland einen akademischen Abschluss haben. Der Sonderweg der Dualen Bildung (Betrieb/Berufsfachklasse) ist das Problem bei der Anerkennung der Abschlüsse.

Warum stellt man den Gesellenbrief nicht dem Junggesellen-Grad (Bachelor-Degree) formal juristisch gleich?

Sind die Absolventen der Höheren (Berufs-)fachschulen de facto so viel schlechter als die Absolventen von Bachelor-Studiengängen der gleichen Berufsfelder, dass ihnen de jure eine gleichwertige Anerkennung ihres Abschlusses verweigert wird? Kann ein erfolgreicher Abgänger z.B. einer Höheren HAndelsschule so viel weniger als ein durchschnittlicher Absolvent eines betriebswirtschaftlichen Studienganges?

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

In Finnland beispielsweise liegt die Abiturientenquote bei 70 Prozent – auf nachweislich höherem Niveau als in Deutschland.

Ist der finnische Nachwuchs genetisch bedingt schlauer aus der deutsche? Oder liegt es dann doch an der besseren Förderung, also am Bildungssystem?

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Nee, die Überlebensrate in einem Jahrgang ist kleiner, dafür aber die selbstmordrate Jugendlicher höher.
Und dann noch die hohe Migrantenquote …

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@ Bernd,

wer legt denn fest, was mit „Akademisierungswahn“ gemeint ist.

In Ihrem Link steht ja ebenfalls: „Die provokante These des Philosophen Nida-Rümelin vom «Akademisierungswahn» hat viele Gegner. Doch es geht um eine wichtige Frage: Wo kommen die Fachkräfte der Zukunft her? […] Nida-Rümelins dringliche Warnung: Laut Studien ist bis 2030 in Deutschland mit einer Lücke von über vier Millionen nichtakademischen Fachkräften zu rechnen. Wo sollen die herkommen, wenn bald jeder studiert und sich «keiner mehr die Finger schmutzig machen will»?“

Wo kommen in Zukunft die Fachkräfte her? Ja, so habe ich das auch verstanden. Wenn alle nur noch studieren wollen, wer macht dann die Arbeit der „Nicht-Studiums-Berufe“? Genau das habe ich doch gesagt.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Akademiker sind auch Fachkräfte.

jagothello
6 Jahre zuvor

xxx: „Mir kann nämlich keiner erzählen, dass die Menschheit in den vergangenen 30 Jahren so viel intelligenter geworden ist und sich trotzdem der Anteil Studenten so extrem erhöht hat.“ Teil 1 stimmt, Teil 2 nicht: Der Anteil erhöht sich nicht, er ist skandalös niedrig. Unsere Volkswirtschaft wird ins Wanken geraten.

Warum eigentlich soll nun mehr Intelligenz dazu gehören, zu studieren, als, sagen wir mal, einen Meister als Schreiner oder Zahntechniker zu machen? Ich selbst bspw. bin ein umfassend interessierter und gebildeter Mensch. Sie können mit mir fundamental über die Erderwärmung, Marylin Monroe und Schwarze Schwäne sprechen. Besonders intelligent bin ich aber leider nicht. Ich habe am Institut für päd. Psychologie der Universität Köln dazu studienbegleitend einen Test gemacht. Dem lag die Annahme zugrunde, denkfähig sei, wer geometrische Objekte virtuell jonglieren können- so tetrismäßig. Ich konnte das nicht. Und auch anderes nicht. Aber warum, bitteschön, sollte ich nicht eine Hochschule besuchen, wenn ich bildungsbeflissen, ehrgeizig und tüchtig bin? In der Türkei streben 75% der jungen Leute ins Studium, in Deutschland keine 30. Die Bildungsaffinität nimmt ab. Das ist ein Riesenproblem, ein Skandal, wenn Sie mich fragen. Das heißt nicht, dass es nicht zu viele Menschen an den Universitäten gibt, die da besser nicht hingingen, keine Frage. Neulich hörte ich: „Wenn du den Aufnahmetest bei der Polizei nicht schaffst, kannst du immer noch Geschichte studieren.“ Aber ein Intelligenzproblem ist das nicht.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  jagothello

Die Voraussetzung für Berufe wie Zahntechniker, Augenoptiker, Hörgheräteakustiker etc. ist, um in der Berufsschule einigermaßen erfolgreich zu sein, das Fachabitur bzw. die Fachoberschulreife, auch wenn formal ein Hauptschulabschluss (HA nach dem 9. Schuljahr) ausreichend ist.