Lehrerverbände begrüßen Proteste gegen AfD: „Zeichen, dass Demokratiebildung gelingt“

63

BERLIN. Der Philologenverband sowie der VBE haben die bundesweiten Demonstrationen am Wochenende gegen Rechtsextremismus und für Demokratie begrüßt – und sich mit den mehreren Hunderttausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern solidarisiert. Der VBE-Bundesvorsitzende Gerhard Brand sprach auf Anfrage von News4teachers von einem „notwendigen und richtigen Zeichen“. Die GEW hatte sich schon zuvor deutlich positioniert.

Hunderttausende gegen rechts – Politiker bedanken sich für „klares Signal“ https://t.co/N2C36DYxRv #Demonstration #Rechtsextremismus

— tagesschau (@tagesschau) January 21, 2024

„Wir beobachten seit längerem eine Verrohung von Sprache und Umgangsformen. Die verbale Aufrüstung führt zu immer schärferen Debatten und auch Diskursverschiebungen“, erklärte Brand. Mittlerweile werde offen über Undenkbares gesprochen. Hintergrund: Anlass der Demonstrationen war das Bekanntwerden eines Geheimtreffens von Rechtsradikalen, darunter namhaften AfD-Politikern, auf dem ein „Masterplan“ zur Deportation von Millionen von Menschen – vor allem Migrantinnen und Migranten – diskutiert wurde. Das Journalistennetzwerk Correktiv hatte die Pläne enthüllt (News4teachers berichtete).

„Dass die Menschen in Deutschland sich so zahlreich an Demonstrationen für die Demokratie beteiligen, setzt ein notwendiges und richtiges Zeichen. Das unterstützen wir. Gleichwohl ist es traurig, dass so ein Signal überhaupt notwendig ist. Die Pläne zur Ausweisung ganzer Bevölkerungsgruppen dürfen aber nicht unkommentiert stehen bleiben. Zudem ist für uns klar, dass wir nicht mit Parteien zusammenarbeiten können und werden, die verfassungsfeindliche Positionen vertreten“, so betonte Brand.

Prof. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Philologenverbands, erklärte gegenüber News4teachers: „Der in unserem Grundgesetz festgeschriebenen freiheitlich-demokratischen Grundordnung verdanken wir die Möglichkeiten jedes Einzelnen, sich innerhalb der gesetzlichen Grenzen frei zu entfalten. Diese Freiheit, dieser Raum für Engagement und Kreativität, ist nicht zuletzt auch Grundlage des Wohlstandes unseres Landes. Die Demonstrationen der letzten Tage waren vor allem Demonstrationen für genau diese freiheitlich-demokratische Grundordnung. Daher freuen wir uns sehr, dass so viele Menschen an diesen Demonstrationen teilgenommen haben, dass so viele für die Werte unserer Verfassung einstehen, die auch die Basis des täglichen Handelns von Lehrerinnen und Lehrern in den Schulen ist.“

„Wir als Lehrerinnen und Lehrer sind dem Staat und seiner Verfassung in besonderer Weise verpflichtet“

Und gerade weil die Grundlage für ein solches Engagement jeden Tag neu gelegt werden müsse – nicht nur, aber eben auch an den Schulen – sollten die vielen Menschen Wertschätzung erfahren, „die jeden Tag außerhalb von Demonstrationen in Kärrnerarbeit für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung einstehen“. Lin-Klitzing: „Von daher gilt unser Respekt gerade auch den Menschen, die sich vor Ort mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Rassismus auseinandersetzen müssen und dies dann auch konkret tun. Wir als Lehrerinnen und Lehrer sind dem Staat und seiner Verfassung in besonderer Weise verpflichtet und nehmen unsere Verpflichtung hier besonders ernst. Dass die Demonstrationen der letzten Tage so deutlich gezeigt haben, wie viele Menschen in unserem Land für Rechtsstaatlichkeit und gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit eintreten, werten wir daher auch als Zeichen dafür, dass Demokratiebildung an unseren Schulen zwar eine Herausforderung ist und bleibt, sie aber gleichwohl gelingt.“

Die GEW-Bundesvorsitzende Maike Finnern hatte sich schon vor einigen Tagen positioniert: „Die Correctiv-Enthüllung zeigt einmal mehr, wie sehr sich die AfD in der rechtsextremen Szene vernetzt und radikalisiert hat – und welche Gefahren von ihrer Etablierung als Partei mit offensichtlich faschistoidem Gedankengut ausgeht. Das Konzept ‚Remigration‘ ist kein neuer Plan der extremen Rechten, sondern Teil ihres menschen- und demokratieverachtenden Programms. Es erinnert an den Plan der Nazis, europäische Jüdinnen und Juden nach Madagaskar zu deportieren. Wir Demokrat*innen und Antifaschist*innen müssen fest zusammenstehen, um auf allen Ebenen über die rassistischen und totalitären Absichten der AfD aufzuklären und das weitere Erstarken der Partei im parlamentarisch-demokratischen System zu verhindern: Nie wieder Faschismus!“

VBE-Chef Brand verwies auf eine Position mit dem Titel „Haltung zählt: Bildung gegen jede Form von Extremismus“, die der VBE bereits 2018 verabschiedet hat. Darin heißt es: „Der VBE steht uneingeschränkt zur freiheitlich demokratischen Grundordnung. Er akzeptiert Meinungen in der Breite des demokratischen Spektrums. Das impliziert, dass sich der VBE klar gegen Aussagen und Standpunkte außerhalb dieses Spektrums positioniert. Der VBE lehnt jede Form von Extremismus ab. In diesem Sinne bekennt er sich auf der Basis der freiheitlich-demokratischen Grundordnung: zu den im Grundgesetz verankerten Grundrechten, gegen jegliche Diskriminierung, zur historischen Verantwortung Deutschlands, gegen jede Form von Gewalt, sei es durch Tat, Planung, Aufruf oder Duldung.“ Wer Ängste schüre und Misstrauen säe, untergrabe die Grundfesten der Demokratie und ihrer Institutionen. News4teachers

Hunderttausende demonstrieren gegen die AfD – die spricht von „bestellten Massen“ und verbreitet Verschwörungsgeschichten

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

63 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Lisa
1 Monat zuvor

Die Demonstrationen sind richtig und wichtig. Dennoch haben einige der Veranstalter ein mulmiges Gefühl dabei, nun überall beklatscht zu werden. Demonstrationen werden nur gefeiert, wenn auch die Regierung mit dem Anlass einverstanden ist.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Der Adressat der jetzigen Demonstrationen ist nicht die AFD, sondern eben unsere Regierung. Die Protestierenden sehen den plötzlichen Zuspruch kritisch, da es vorher diese Untätigkeit gab.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Demonstrationen gehen von unten nach oben. Wenn oben einverstanden ist und Lob spendet, ist das in meinen Augen kritisch. Es spiegelt eine Einigkeit vor, die nicht existiert. Es wirft die Frage auf, warum man das Problem nicht zuvor selbst gelöst hat mit all den Möglichkeiten, die zu Gebote stehen.

Ingo
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Es besteht bei sovielen Demonstranten eine Einigkeit, dass ekelhAFDe Ansichten nicht erwünscht sind. Und vor allem eine ekelhAFDe Gruppe, nur weil.sie lauter ist, nicht die Mehrheit stellt!

Einer
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Wie hätte „oben“ (ich glaube Sie meinen damit die Regierung?) denn das Problem lösen sollen? Eine Partei verbieten, die von wenigen/einigen/vielen(?) augenscheinlich als wählbar betrachtet wird? Das ist ein komisches Demokratieverständnis. Es ist doch nicht die Aufgabe der Regierung oder „großer“ Parteien mich davor zu schützen meine Stimme merkwürdigen Parteien zu geben. Dann brauchen wir ja keine Wahlen mehr.

Einer
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Was meinen Sie denn mit Adressat? Den Grund der Demo? Meinen Sie die Demos richten sich gegen die Regierung? Welcher Zuspruch wird denn kritisch gesehen? Und können Sie für mehr Menschen sprechen als für sich allein?

Ich bitte um Erklärung.

Stella Antis
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Das hätte so manche/r gern, dass die Veranstaltungen sich initiieren als Kritik an der Regierung oder gar Indikatoren für deren vermeintliches Fehlregieren seien. Wenn man jetzt noch in diesen Argumentationsversuchstopf ein Kilo Täter- Opfer- Umkehr, eine große Portion Schwurbelei von Systemmedien und mehrere Löffel Verschwörungserzählungen sowie eine Prise Beleidigtsein dazurührt, kommt eine braune Suppe heraus. Der Rührlöffel kann dabei aus dem Holz der Dummheit oder dem der Ignoranz geschnitzt sein.

Ingo
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Vielleicht hätten Sie einfach mal dabei sein sollen, anstatt Ihren dubiosen Quellen nachzuplappern. Auf den Demos haben WIR gegen die AFD und rechte Tendenzen demonstriert. Zu erkennen an den Plakaten. Da wurde keine Regierung bejubelt. Wollen SIE uns zigtausende, die wir teilgenommen haben etwa belehren oder etwas anderes weismachen.
Tja, blöd wenn Leerdenker oder AFdLer diese Demos mal nicht kapern konnten…dafür kommen dann so dämliche Versuche Fakenews zu verbreiten. Peinlich und durchschaubar!

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

So ein nerviges verschwörungstheoretisches Geschwurbel… gehören Sie auch zu denen, die sich lauthals darüber beschweren, dass man nicht sagen dürfe, dass dieser Staat keine Meinungsfreiheit dulde? Und dabei nicht merken, dass sie diese gerade nutzen?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Und außerdem alles von KI-bezahlte Fake-Darsteller von Demos aus 2033 – alles klar 😛

Bücherleser
1 Monat zuvor

„Berliner Zeitung“ 23. Januar 2024:
„… )
„Aufstand der Anständigen“ wurde das genannt. Anständiger als Rechtsextreme zu sein ist nicht schwer. Ihnen im Alltag entgegen zu treten, inhaltlich mit ihnen zu diskutieren, hingegen weitaus schwerer. Es ist anstrengend, mit einem AfD-Wähler zu diskutieren, es ist anstrengend, die vielen Probleme, deretwegen Menschen die AfD wählen, wirklich zu lösen. Aber wäre das nicht auch viel wirksamerer Protest, als auf dem Platz der Republik zu stehen und ein Plakat mit der Aufschrift „Die AfD ist hässlich“ in die Höhe zu halten?
( …)
In Profilbildern und Insta-Bios stehen schnell gesetzte Hashtags wie #DeutschlandStehtAuf. Da fällt einem eigentlich nur ein, Deutschland einen „Guten Morgen“ zu wünschen und eine Tasse Kaffee anzubieten. Guten Morgen Deutschland, hast du auch schon mitbekommen, dass die AfD im Osten stärkste Kraft ist? Guten Morgen, Deutschland gut geschlafen?
(…)
Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und Gewalt sind nicht verkehrt. Nur sind es Demos, mehrheitlich akzeptierter Meinungen. Keiner sollte glauben, dass sie die schwierige Arbeit, die AfD zu bekämpfen, ersetzen können. Und so kann man in den Kundgebungen bedauerlicherweise nicht viel mehr sehen als die Selbstbestätigung einer gemütlichen Gesellschaft, die vor der Realität die Augen verschließt.“ (Carola Tunk)

P.S. Liebe Redaktion, bevor Sie dieses Zitat in den Redaktionspapierkorb verschieben, bitte ich Sie, lesen Sie es gründlich, sinnerfassend und denken Sie kurz über das Gesagte nach. Danke!

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, das interessiert. Das wir mehr über die Afd-Anhänger diskutieren, als über die Betroffenen, liegt daran, dass wir die Afd-Anhänger „ändern“ wollen – für die Betroffenen!
Verbot +Wegweiser ist meiner Meinung nach richtig.

Bücherleser
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Genau, wie in dem zitierten Artikel beschrieben: es ist ZU ANSTRENGEND mit den Menschen zu diskutieren und sich mit deren Ansichten auseinanderzusetzen. Und klar die Schulen werden es wieder richten (mehr politische Bildung) – erreichen Sie damit die jetzigen erwachsenen AfD-Anhänger? Klar, bei einem erfolgreichen Verbot ist erst einmal (scheinbare) Ruhe.

Bücherleser
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Schlagen Sie also vor, Her Kretschmer soll es bleiben lassen, weil, bringt nichts? Dann können Lehrer es ja auch nach ein paar Wochen bleiben lassen, den Kindern irgendwelchen Unterrichtsstoff beizubringen!
Altes deutsches Sprichwort: „Steter Tropfen hölt den Stein!“ – und wären ALLE Politiker so aktiv, wie Herr Kretschmer … wer weiß!

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Bücherleser

Danke, dass Sie die AfD-Basis mit Kindern und hohlen Steinen vergleichen ❤️

Nick
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Das Problem ist weniger DIE AfD. Es sind die Menschen, Wähler, Sympathisanten etc. welche sie unterstützen. Wie hoch ist die Prognose in Ostdeutschland? 40%? Wie wollen Sie diese Menschen vom Rechten Weg wegbekommen? Bitte WIE?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Herr Kretschmer ist Ministerpräsident, ich begrüße es sehr, dass er das Gespräch anbietet und bewundere seine Ruhe, als die Spinner ihn Zuhause vollblödeten.

Das spricht aber auch für ihn nicht dagegen, ggf. das Verbot einer verfassungsfeindliche Partei bzw. die Streichung deren Finanzierung prüfen zu lassen.

Und wenn er politisch WIRKLICH etwas unternehmen möchte, kann er ja mal Herrn Günther anrufen, was Konservative für ihre Bürger*innen tun können, anstatt den Unsinn der Rechtsextremen zu kopieren 😉

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Eine Diskussion mit Freunden und Bekannten (ja, auch dort finden sich AfD Wähler) ist meiner Meinung nach deutlich fruchtbarer. Wer das mal gemacht hat (über einen längeren Zeitraum), sieht durchaus Erfolge. Gerade wenn mehrere verschiedene Lager dabei sind.
Das ist übrigens wirklich anstrengend.
Das heißt jetzt auch nicht, dass Herr Kretschmer das lassen sollte.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Bücherleser

Nein, bei einem Verbot werden die staatliche Finanzierung einer verfassungswidrigen Partei verboten. Das Land hat sich seit 2015 und länger mit lauten Chaoten herumgeschlagen, die immer irrer und lauter werden.

Demos gegen seien KI-generiert und alle ihnen unangenehmen Menschen sollen deportiert werden? DAS soll eine Partei sein? Wer redet noch freiwillig mit den Clowns?

Ich muss mir doch nicht deren Vorschläge anhören, was für und gegen das Erschießen von Flüchtlingen an den Grenzen spricht!

Bücherleser
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

„Die Menschheit lebt – fast ohne es zu ahnen –
auf unterirdischen Vulkanen,
zur Weisheit reicht ihr mäßiger Verstand
erst, wenn die Lava durch die Haustür fand.“
(Erich Limpach)

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Bücherleser

„Blut ist gut.
Licht nicht.“
(Dracula)

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich und andere wollen ein Verbot der AfD prüfen lassen. Wir hassen deren „Werte“ und – tut mir leid – beknackten Zukunftsvorstellung für das Land.

Deren Wähler*innen will niemand verbieten (anders als es die Partei mit den ihnen unliebsamen Menschen möchte…)

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich bin auch für ein AfD-Verbot. Mir scheint, hier werden laufend die Partei und deren Wähler durcheinander gewürfelt und aneinander vorbei geredet.

Bücherleser
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

1923 wurde die NSDAP verboten und Hitler kam ins Zuchthaus, und dann?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Bücherleser

JETZT reden wir Klartext über die AfD. 😉
Ihrer Meinung nach, müsste die Demokratie zum Selbstschutz weitergehen?

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Es gibt, wie Sie selber schon sagten, Menschen, die sich gerne Autoritäten unterwerfen. Das ist einfach so und lässt sich nicht ändern. WIR strahlen mit den Demos gerade sehr viel Stärke, Einigkeit, Halt und Autorität aus! Mehr, als die Afd, die mit ihren unsinnigen Erklärungen und Kommentaren jetzt eher schwach wirkt. Ich denke, das wirkt! Denn diese Menschen richten sich nach den Starken und sind verunsichert, wenn die Obrigkeiten selber nicht wissen, was sie wollen und nur ein Heckmeck untereinander austragen.
Aber: Wir können diese Präsenz wie aktuell nicht bis zum Sommer oder gar bis nächstes Jahr durchhalten. Es wäre ganz fatal, wenn alles im Sande verläuft und am Ende nichts bewirkt hat. Dann gewinnt die Afd ihre Wähler zurück und auch ständige Proteste lassen einen irgendwann abstumpfen.
Deshalb ist es ganz wichtig, dass nach diesen Protesten auch ein Ergebnis erfolgt. Wir sind uns einig und wir zeigen Kante und Konsequenzen. Das heißt, entweder haben wir anschließend ein Umfragetief der Afd oder wir verbieten sie oder beides oder wir tun noch anderes. Und wenn der Wahltag naht, nehmen wir das mit den Demos noch einmal auf, um zu zeigen, dass wir wachsam sind.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„Es gibt, wie Sie selber schon sagten, Menschen, die sich gerne Autoritäten unterwerfen. Das ist einfach so und lässt sich nicht ändern.“

Das spräche ja für ein Verbot, aber ich hoffe doch inständig, dass Sie etwas mehr Optimismus und Zuversicht mit in den Beruf nehmen? 😉

Bücherleser
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Also doch nicht verstanden, Wo bitte ist in diesem Artikel „Empathie für AfD- …“? Es geht darum, dass viel zu lange weggeschaut wurde, was die AfD treibt und ihnen kaum jemand die Grundlagen entzieht (Probleme konkret anspricht, politische Entscheidungen verständlich erklärt, …).

Bücherleser
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

… und deshalb versuchen die Politiker und Medien es gar nicht erst? Wie gesagt – das ist anstrengend! Aber von Lehrern wird doch auch immer verlangt, dass sie KEINEN Schüler AUFGEBEN!

Bücherleser
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Beispiel Bildung: Warum sieht man in den Medien meist nur Bilder und Filme aus „Vorzeige/Projekt-Schulen“ und fast nie vollgepfropfte Klassen in realen, maroden Schulgebäuden? Warum sieht man keine Bildungsexperten/Kultusminister in Brennpunktschulen? Warum werden Probleme/Statistiken so oft schön geredet (Unterrichtsausfall zählt nur, wenn keine Vertretung möglich war oder die Klasse nicht aufgeteilt oder wenigstens beaufschtigt werden konnte)? Wenn die Eltern die echten Zahlen kennen würden (auch über die Anzahl der Lehrer mit welcher Ausbildung im Verhältnis zur Stundentafel) Eigentlich müsste jede Schule den Eltern diese genauen Zahlen mal zur Verfügung stellen … …Warum werden Bürgernachfragen so oft entweder gar nicht beantwortet oder nicht sachlich erklärt warum, welche Entscheidung getroffen wurde? „Basta!“ und „ISSO!“ schaffen kein Vertrauen und Verständnis. Warum bekommen die Vorstäne der Deutschen Bahn so hohe Boni für miese Arbeit? …Das sind alles scheinbar Kleinigkeiten, die entwickeln sich aber immer mehr zur Lawine., weil die AfD das geschickt auszunutzen weiß? Klar, ist die AfD keine Alternative, aber anscheinend haben viele Menschen auch kein Vertrauen mehr in die anderen Parteien und dieses Vertrauen wieder herzustellen ist sehr schwer. Aber man sollte es wenigstens versuchen!

Bücherleser
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

„Warum stellen so viele Ostdeutsche so oft seltsame Fragen …?“

„Ein Vakuum, geschaffen durch fehlende Kommunikation, füllt sich in kürzester Zeit mit falscher Darstellung, Gerüchten, Geschwätz und Gift.“
(Cyril Northcote Parkinson)

Dieses Vakuum muss beseitigt werden, wenn man die AfD schwächen will, denn im Moment ist sie es, die es versucht zu füllen.

Bücherleser
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Zu den Bürgerfragen: vielleicht treffe ich zufällig immer wieder die falschen Menschen, aber mir ist das in den letzten Jahren immer wieder passiert, dass Fragen (ob in meiner Tätigkeit als Lehrer oder als Ehrenämtler) nicht ausreichend und sachlich beantwortet wurden. Aber vielleicht stelle ich einfach nur zu viele oder die falschen Fragen.

Lehrer
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Dennoch muss ich diese Punkte ebenfalls anmahnen.
Warum gibt es denn die Praxis, dass Unterrichtsausfall so realitätsfern in die Statistik einfließt? Wird Fachunterricht auch von entsprechenden Fachpersonal mit Material und einem passenden Konzept verteten – ok.
Alle anderen Stunden sind wirklich nur Aufbewahrung der Kinder. Ich erlebe das seit Jahrzehnten. Und gehe gern mit Fachmaterial in Vertretung, wenn eins meiner Fächer betroffen ist. Es nützt aber wenig, wenn ich entweder fachfremd beaufsichtige oder zusätzliche Stunden Fachunterricht anbieten soll (schadet ja nicht, heißt es da oft) obwohl dieses Fach überhaupt nicht ausfällt.

Marode Schulgebäude werden nicht saniert, Aufenthalts- und Lernmöglichkeiten für Schüler fehlen, immer häufiger auftretender Vandalismus führt zusätzlich zu Kosten … Was soll ich sagen. Es ist an der Zeit, DIESE Diskussion so öffentlich zu führen, das sich etwas tut. Und bitte keine Scheinunterstützung wie der Digitalpakt. Schulen sind keine zwielichtigen Coronstestcenter und ein unbürokratischer, schneller Zugang zu finanzieller Förderung wäre nett.

Zum Thema politische Bildung – mein Bundesland fordert mehr Stunden in diesem Bereich, die wir aber als Schule nicht leisten können, da uns die Lehrkräfte dazu fehlen. Wer also der Meinung ist, die Politik muss mehr politische Bildung von Schulen fordern der setzt an der falschen Stelle an.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Bücherleser

Ja… die maroden Schulen sind echt ein wohl gehütetes Geheimnis in Deutschland…

Und das Schülerklo war heute wieder verstopft – schätze, ich muss jetzt rechtsextrem werden…

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Bücherleser

Haben Sie nicht Kretschmann angeführt? Und was hat das mit Demonstrationen zu einer Prüfung eines Verbots zu tun?

Sie wissen schon, dass Schüler auch mal Grenzen brauchen? Wie wäre es mit einem Grundgesetz für alle Menschen in Deutschland? Sogar für die Wütenden geltend 😛

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Bücherleser

Faschisten bieten keine Lösungen. Sie bieten einfache Lösungen, welche die Probleme nicht beenden (sonst würden sie ja nicht mehr aus „“Protest““ gewählt.)

Ein großes Problem besteht darin, dass manche Parteien auf die Leute hören und die Nicht-Lösungen ünernehmen, anstatt die Probleme zu lösen.

Wir brauchen mehr Wohnungen, bessere Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten, um möglichst ALLE Kinder und junge Menschen in den Beruf zu bringen und unsere Renten und Pflege zu sichern. Wir brauchen eine moderne Infrastruktur und zukunftsfähige Wirtschaft, um später nicht die arbeitslosen Autobauer in die Arme der Rechten zu treiben. Eine starke EU, die sich gegenüber der alten und neuen Großmächte behaupten und ihre WERTE UND MENSCHENRECHTE bewahren kann.

Aber vielleicht sind ja auch nur die Ausländer schuld…

Bücherleser/potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Bis auf den letzten Satz bin ich diesmal der gleichen Meinung. Aber was ist die Lösung?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Bücherleser

Sehen Sie einen Unterschied zwischen einer Parteizugehörigkeit und Hautfarbe? Kleiner Tipp: eines lässt sich nicht wechseln 😉

Warum soll die Mehrheit mit Spinnern reden, die alle ihnen unbequemen Menschnen abschieben und demkratische Grundlagen sowie den Rechtstaat (in Teilen) abschaffen wollen?
Ich diskutiere auch nicht mit Dieben, Gewalt- oder anderen Straftätern – wobei die meine Existenz bei Demonstrationen noch nicht geleugnet haben XD

Indra Rupp
1 Monat zuvor

https://www.focus.de/finanzen/news/weidel-machte-dexit-vorschlag-supermarkt-raeumt-alle-auslaendischen-produkte-aus-markt-so-sieht-es-danach-aus_id_259600691.html

Also, DAS würde ich mal in ganz Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg bis zum Sommer durchziehen. Die Älteren kennen es von vor der Wende. Wollen die das zurück und die Jüngeren auch?

Bücherleser
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Coole Idee! Und genau das meine ich, man muss die Menschen in ihrer Lebenswelt treffen und auf Augenhöhe, nicht intellektuell von oben herab, mit ihnen diskutieren!

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Bücherleser

Hoffen wir mal, Flüchtlinge, Menschen mit Behinderung und andere Minderheiten haben genug Zeug im Supermarkt.

Denn wenn eines gilt: diese Menschen müssen den „richtigen Deutschen“ ihre Wertigkeit beweisen, darum gehts

Wann gibt es ein Experiment, um den „Wert“ der AfD(-Wähler*innen) im Alltag zu erleben?

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie arbeiten sich unnötig an uns ab.
Ich fände es auch schön, wenn Menschen alle empathisch, wertschätzend, usw wären.
Aber wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben.
Das Böse verschwindet nie – das Gute zum Glück auch nicht!

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Die Hautfarbe kann man nicht wechseln, die sexuelle Orientierung (die wenig mit s*x zu tun hat) kann man nicht wechseln,…
Und wie oft hatte ich hier schon das Gefühl, die Inklusionskinder müssen den „richtigen Schülern“ bzw deren Eltern und Lehrern ihre Wertigkeit beweisen, während die „richtigen Schüler“ automatisch eine Daseinsberechtigung haben?
WIE VIELE Menschen soll man denn für hoffnungslose Fälle erklären, weil sie nicht JEDEM ggü mitfühlend und empathisch sind?
In letzter Zeit nach Afrika gespendet, wo die Kinder hungern, oder doch erst wieder zu Weihnachten?
Wir blenden das aus. Ist weit weg, betrifft uns nicht, sehen, hören wir nicht. Tatsächlich basiert das auch auf einem Selbstschutz und Überlebensstrategie.
Wir würden dran kaputt gehen, wenn wir mit der ganzen Welt so mitfühlen würden, als beträfe es uns selber/unser eigenes Kind.
Vollends bewusst wird das denen, die betroffen sind. Der Mutter in Afrika, deren Kind hungert, die Mutter in D, deren Inklusionskind nicht „gleichwertig“ gesehen wird, dem Redakteur von N4T, dessen Tochter sich wegen der Deportation Sorgen macht. Denen werden diese menschlichen Defizite so richtig vor Augen geführt.
Ja, die Afd-Wähler sind oberflächlich rücksichtslos ggü denen, die in ihren Augen „irgendwelche Migranten“ sind und derem Schicksal. Und auch ggü armen Bauwagen Bewohnern und Eltern mit behinderten Kindern, die als Nächste dran sind. Die sehen nicht, dass wir auch Menschen sind, Empfindungen haben.
Ehrlich – das ist ein Urproblem der Menschheit!
Wie konnten die Weißen in Amerika übersehen, dass ihre Sklaven genauso aussehen und gebaut sind wie sie, ihre Kinder genauso sich mit dem Finger im Mund hinter ihrer Mutter verstecken und deren Eltern sich genauso Vorwürfe machen, wenn sie als Eltern was falsch gemacht haben (Mark Twain)?
Wieviele Menschen, die da empathielos sind und andere Menschen nicht als Menschen erkennen, müsste man demnach abschreiben?
Und wenn man da einfach in Böse und Gute einordnen könnte: Sind dann Ossis böser als Wessis, Männer böser als Frauen, Dumme böser als Schlaue? Und wenn man als Erwachsener weiß, was man tut und ernst genommen werden muss: Sollten wir dann jungen, erwachsenen Männern, die aus Diktaturen zu uns kommen, eine fragwürdige Einstellung ggü Frauen und kein Demokratieverständnis haben, gleich die Schranke vorhalten und ihnen keine Chance geben, da sie als Erwachsene von selber wissen müssen, was Recht ist? Oder geben wir dem 17-Jährigem da noch eine Chance, dem 18-Jährigem aber nicht mehr?
Ein junger, erwachsener, bildungsfernerer Ossi, dessen vertrautes Umfeld komplett pro Afd ist, der die Infos aus den falschen Medien erhält und dessen Lehrer (Burg?) sich vielleicht auch pro Afd positionieren, hat es da nicht unbedingt leichter!
Und da hat der Deutsche genauso eine Chance zu bekommen, wie der Flüchtige aus der Diktatur. Letztendlich geht es aber auch gar nicht um denjenigen, der da nicht aufgegeben werden soll, sondern um dessen potentielle Opfer!
Das AfD-Verbot alleine reicht nicht. Die Verfassung wurde von Menschen gemacht. Was, wenn, die Afd-Wähler auf Einmal 60% ausmachen? Dann gibt es diese Verfassung bald nicht mehr und somit tut es das Verbot verfassungsfeindlicher Parteien auch nicht mehr.
Wir sind definitiv darauf angewiesen, den größeren Teil der Afd-Wähler zurück zu holen!

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Es ist nett, aber dann wird jeder doch sagen, er hat ja gar nix gegen Ausländer, die arbeiten…..nur gegen die anderen…..auch wenn es nicht stimmt.

Nick
1 Monat zuvor

Ein AfD-Verbot ist vollkommen wirkungslos. Die rechte Gesinnung der Anhänger und Unterstützer bleibt. Ich wünsche mir eine überzeugende Politik der Parteien der Mitte, die von kompetenten Politikern ausgeübt wird und in ihrer Glaubwürdigkeit die Menschen erreicht. Mir fehlen Persönlichkeiten wie Willy Brand oder Helmut Schmidt.

Indra Rupp
1 Monat zuvor

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/politik/sachsenmonitor-stimmung-medien-gesellschaft-wirtschaft-100.html

Kurios!
Vertrauen in Nichts, geht ihnen aber nach eigener Einschätzung gut bis sehr gut, bewerten sich aber gleichzeitig als untere Mittelschicht oder Unterschicht. Zu hoher Anspruch?