Immer mehr Lehrer in Berlin sind dauerhaft krank

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BERLIN. Der Unterrichtsausfall ist in Berlin ist im vergangenen Schuljahr gestiegen. Grund dafür sind auch die dauerhaft krankgeschriebenen Lehrer. Dies berichtet die „Berliner Morgenpost“.

An Berlins öffentlichen Schulen sind dem Bericht zufolge im vergangenen Schuljahr 11.200 Unterrichtsstunden pro Woche ausgefallen, umgerechnet 2,3 Prozent – ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2,2 Prozent). Rechne man die Vertretungsstunden dazu, seien elf Prozent der Stunden nicht vom vorgesehenen Fachlehrer erteilt worden. Das gehe aus der Antwort der Senatsbildungsverwaltung auf eine Kleine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Özcan Mutlu hervor. „Es ist nicht gelungen, das Problem Unterrichtsausfall in den Griff zu bekommen“, kritisiert Mutlu. Der Senat müsse dringend junge Lehrer einstellen und ältere entlasten.

Ein Grund für nicht erteilten Unterricht ist offenbar auch die wachsende Zahl der dauerhaft krankgeschriebenen Lehrer, so berichtet die „Morgenpost“. Laut Bildungsverwaltung seien zum Stichtag 31. Dezember 2011 mehr als 1.500 Lehrer als langzeitkrank gemeldet gewesen, etwa 100 mehr als im Vorjahr. Paul Schuknecht, Sprecher der Vereinigung der Berliner Schulleiter, äußerte dem Blatt gegenüber die Erwartung, dass sich das Problem in den nächsten Jahren noch verschärfen werde. „Die Hälfte der 90 Lehrer an meiner Schule sind älter als 50 Jahre“, sagte er. Die Arbeitsbelastung sei hoch und es gebe keine Möglichkeit der Altersteilzeit. Zudem fehle an den Schulen eine Vertretungsreserve. In einigen Fächern wie Chemie oder Musik seien gar keine Fachkräfte zu finden. „Wenn da einer wegfällt, ist er nicht zu ersetzen“, sagte Schuknecht gegenüber der Zeitung.

(7.4.2012)

Zum Bericht: „Unterrichtsausfall: Verband fordert Lehrerversorgung von 110 Prozent“ 

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