Schwuler Lehrer gibt nach Druck Bewerbung als Schulleiter auf

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VISBEK. Nach anonymer Kritik hat ein schwuler Lehrer seine Bewerbung als Schulleiter einer Grundschule in Niedersachsen zurückgezogen – die Landesschulbehörde bedauert die Entscheidung.

Ein schwuler Schulleiter ist mancherorts offenbar noch immer ein Problem. Foto: Elsie esq. / Flickr (CC BY 2.0)
Ein schwuler Schulleiter ist mancherorts offenbar noch immer ein Problem. Foto: Elsie esq. / Flickr (CC BY 2.0)

«Wir sind froh über jeden geeigneten Bewerber», sagte die Sprecherin der niedersächsischen Landesschulbehörde. «Wir bedauern diesen Schritt sehr. Bei der Auswahl unserer Bewerber spielt die sexuelle Orientierung keine Rolle.» Der Kandidat sei geeignet gewesen.

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Medienberichten zufolge hatte der katholische Pfarrer der Gemeinde dem Lehrer Bedenken von mehreren Anrufern mitgeteilt. Am Donnerstag wollte sich der Pfarrer nicht mehr zu dem Fall äußern. Der Oldenburger «Nordwest-Zeitung» hatte der Geistliche gesagt: «Ich selbst hätte keine Probleme mit einem schwulen Evangelen gehabt.» Die Grundschule Rechterfeld in Visbek ist eine katholische Schule in Trägerschaft der Gemeinde. Sie wird von allen Kindern des Dorfes besucht, unabhängig von deren Religionszugehörigkeit.

Die Gesamtkonferenz der Schule hatte sich bereits für den einzigen Kandidaten für den Schulleiter-Posten ausgesprochen. Auch die Eltern waren einverstanden. Dass der Pädagoge aus Bremen homosexuell und evangelisch war, spielte keine Rolle. Die Stelle des Grundschul-Rektors wird im Juni nun neu ausgeschrieben. Zum Start des neuen Schuljahres könne das Amt aber wohl nicht neu besetzt werden, sagte die Sprecherin der Landesschulbehörde. dpa
(3.5.2012)

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