Wowereit erhöht den Druck auf Schulen

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Ein Kommentar von NINA BRAUN.

Die Bildungsjournalistin Nina Braun. Foto: www.bildungsjournalisten.de
Die Bildungsjournalistin Nina Braun. Foto: www.bildungsjournalisten.de

Klaus Wowereit gilt nicht gerade als Freund der Lehrer. Gegen die in den Koalitionsverhandlungen von der CDU erhobene Forderung, Lehrer in der Hauptstadt wieder zu verbeamten, soll der Regierende Bürgermeister persönlich ein Veto eingelegt haben. Auch dass der mittlerweile aus dem Amt geschiedene Berliner Bildungssenator Jürgen Zöllner als eine seiner letzten Amtshandlung die Veröffentlichung der Schulinspektionsberichte anordnete, dürfte ein Schachzug Wowereits gewesen sein. Die Empörungswelle der Lehrerschaft traf Zöllner im Ruhestand – und zerlief damit wirkungslos.

Jetzt wird offenbar weiter daran gearbeitet, die Berliner Schullandschaft nach amerikanischem Vorbild umzubauen. Nachweislich schlechte Schulleiter abzusetzen, dagegen ist zunächst wenig einzuwenden. Schlechte Schulen zu schließen, klingt schon befremdlicher. Wieso sollen denn die Schüler darunter leiden, wenn es im Kollegium tatsächlich oder vermeintlich nicht funktioniert? Die zentralen Fragen aber lauten: Was ist denn überhaupt eine schlechte Schule? Und warum ist sie schlecht? Womöglich mangelt es ja an Unterstützung der pädagogischen Arbeit von oben. Nur den Druck auf die Schulen zu erhöhen und nicht gleichzeitig die Hilfen zu verbessern, das ist zu billig.

Zum Bericht: „Wowereits Koalition will schlechte Schulen schließen“

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