Eltern fordern: Waffen von Sportschützen endlich zentral lagern

27

WINNENDEN (Mit Leserkommentaren). Auch nach schockierenden Bluttaten wie dem Amoklauf von Winnenden werden weiter Menschen mit Schusswaffen in Privatbesitz getötet – zuletzt in Lehrensteinsfeld. Die Eltern von Opfern fordern Konsequenzen.

Nach den jüngsten Gewalttaten in Baden-Württemberg mit insgesamt sieben Toten fordern die Eltern von Opfern des Amoklaufs in Winnenden erneut, die Waffen von Sportschützen zentral zu lagern. «Wenn diese Forderung von 2009 umgesetzt worden wäre, wären heute einige Menschen mehr am Leben», sagte Hardy Schober vom Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden. Er mahnt strengere Waffengesetze an, seit seine 15-jährige Tochter am 11. März 2009 beim Amoklauf von Winnenden und Wendlingen getötet wurde. Damals starben 15 Menschen und der Täter.

Seit dieser Bluttat sind laut Aktionsbündnis 24 Menschen in Deutschland durch legale Pistolen und Gewehre zu Tode gekommen. Viele dieser Morde hätten nach Ansicht Schobers verhindert werden können, wenn Schützenvereine die Waffen ihrer Mitglieder zentral aufbewahrt und umfassend gesichert hätten. Dies sei von Beginn an eine zentrale Forderung ihres Vereins, betonte der Vorstandsvorsitzende.

Bis das Waffenrecht dahingehend verändert werde, brauche es strengste Kontrollen, forderte er. «Doch es mangelt an Personal.» Rund 4500 zusätzliche Stellen sind laut Aktionsbündnis deutschlandweit nötig, um das Waffenrecht konsequent zu überwachen. Bis heute würden nur Waffenbesitzer kontrolliert, die sich auf Anfrage nicht meldeten.

Anzeige

Die Kontrollen könne man den Waffenbesitzern in Rechnung stellen, selbst wenn sie gegen keine Vorschriften verstießen, sagte Schober. «Wenn ich zum TÜV fahre und mein Auto kommt ohne Beanstandungen durch, muss ich auch zahlen.» Schützenvereine hätten in seinen Augen eine moralische Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass die Waffen von nicht mehr aktiven Mitgliedern unbrauchbar gemacht würden.

Ein zentrales Waffenregister sei ein guter und wichtiger Schritt, auch im Kampf gegen illegale Waffen. Unterm Strich sei die Politik aber zu Waffenlobby-hörig, beklagte Schober. Deshalb habe sich Innenminister Reinhold Gall (SPD) mit seinem «guten Vorschlag» zum Verbot großkalibriger Waffen nicht durchsetzen können. Schober mahnte auch EU-weit einheitliche Waffengesetze an. «Wir diskutieren über gemeinsame Währung und Rettungsfonds, aber wir sind nicht fähig, eine gemeinsame Waffenpolitik in Europa zu betreiben.» Gespräch: WENKE BÖHM, dpa
(9.7.2012)

Zum Bericht: „Nach Amok-Alarm in Memmingen: Roth fordert schärferes Waffenrecht“

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

27 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Oliver S.
11 Jahre zuvor

Jeder mündige Bürger, egal ob nun Waffenbefürworter oder nicht, der sich 5 Minuten ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt wird feststellen, dass eine zentrale Waffenlagerung nicht realisierbar ist und schon gar nicht wünschenswert ist.

Wussten Sie das JEDES JAHR in Europa über 150 tödliche Skinunfälle gibt ? Zum Teil von betrunkenen Apres Skilern verursacht.

Ich fordere eine zentrale Lagerung aller Skier und Snowboards in ganz Europa.

Zudem fordere ich: Mehr Sozialarbeiter an Schule, kleinere Klassen, weniger Leistungsdruck für unsere Kinder.

DAS würde Amokläufe verhindern und nicht eine zentrale Waffenlagerung.

Christian peters
11 Jahre zuvor

Mal davon abgesehen, dass der Täter in karlsruhe KEIN deutscher Schütze war und auch keine in Deutschland legale Waffen hatte!! Diese Tat den Sportschützen Deutschlands in die Schuhe schieben zu wollen zeugt vom deutlichen Unwissen des Aktionsbündnisses… Wird demnächst auch jeder Mörder in Neukölln der in Anatolien mal einen Schiessstand von innen gesehen hat automatisch zum deutschen Sportschützen?! Das Aktionsbündnis Winnenden gilt zurecht als überflüssig… sieht man doch schon daran, dass sie von allen Politikern maximal belächelt werden! Unnötiger Verein

Paul B.
11 Jahre zuvor

Es ist mal wieder erstaunlich für was die Bluttat in Karlsruhe und das Familiendrama noch alles herhalten sollen:
In Karlsruhe war es zuerst PETA e.V. , die den Täter als „abgestumpften Jäger“ darstellten, obwohl schon in der ersten PK klar war das es sich nur um „Jägerlatein“ sprich eine Presse-Ente handelte und der Mörder nie Jäger war.
Die Waffen hatte er zu dieser Tat illegal besorgt, wo sollte er sie also zentral lagern? Bei der Polizei?

In Lehrensteinsfeld:
Das Ehepaar hatte lt. ihrem Abschiedsbrief die Tat schon länger geplant.
Hätten sie sich nicht umgebracht, wenn die Waffen irgendwo zentral gelagert worden wären?
Viele (oder genauer gesagt die meisten) Selbstmorde werden auch mit anderen Tatmitteln durchgeführt, und keineswegs durch eine Zentrallagerung oder gar ein Schußwaffenverbot verhindert.

Tatmittel Nr.1 im häuslichen Umfeld ist immer noch das Messer, privat gelagert in jedem Messerblock oder in der unabgeschlossenen Küchenschublade.

Herr S. nutzt jede Gelegenheit um Legalwaffenbesitzer in Missgunst zu bringen, egal ob seine Forderungen sinnvoll in Bezug auf die Taten sind, oder nicht.
Über 98% aller Bluttaten werden nicht durch eine Zentrallagerung von Schußwaffen verhindert, keine „Ehrenmorde“, keine Gewalttaten gegen Kinder im häuslichen Bereich (immerhin ca. 150 Kindes-Tötungen jedes Jahr, d.h. 10mal Winnenden, und das jährlich!!)

Zitat:
„“Die Kontrollen könne man den Waffenbesitzern in Rechnung stellen, selbst wenn sie gegen keine Vorschriften verstießen, sagte Schober. „Wenn ich zum TÜV fahre und mein Auto kommt ohne Beanstandungen durch, muss ich auch zahlen.“ „“

Eine anlaßlose Kontrolle ist am ehesten mit einer anlaßlosen Verkehrskontrolle oder Geschwindigkeitsmessung zu vergleichen, keineswegs aber mit einer technischen Untersuchung wie beim TÜV.

Werden bei einer Verkehrskontrolle auch Gebühren verlangt, wenn kein Verstoß vorliegt?
Nein, diese zahlt die Allgemeinheit, sprich der Steuerzahler.

Genauso wie die Allgemeinheit jährlich über 80 Millionen Euro aufbringen muß um Schlägereien und Tumulte von „Sportfans“ im Fußball zu verhindern.

Für diese Summe könnte man jeden Sportschützen oder Jäger mindestens einmal wöchentlich kontrollieren!!

Kein Mensch schreit hier nach Kostenersatz, obwohl sich die Bundesliga eine goldene Nase mit ihrem Sport und der Werbung verdient.

Bei den Sportschützen werden, mal ausgenommen von Biathlon oder Olympia, keine Millionen verdient, diese sollen aber für Kontrollen bezahlen.
Irgendwo passt das nicht zusammen.

sofawolf
11 Jahre zuvor

Ich glaube, es geht „ein bisschen“ darum, „amerikanische Verhältnisse“ zu vermeiden und es geht wohl auch um Verhältnismäßigkeit. Messer in Küchen oder das Autofahren kann man nicht verbieten – wobei es allerhand Bestimmungen gibt (StVO), die dabei helfen sollen, dass man im Straßenverkehr eben nicht zu Tode kommt. Waffen hingegen sind ja nichts für den täglichen Gebrauch (Messer, Auto). Hier kann man Missbrauch einfacher zu vermeiden versuchen. Dass noch genügend andere Möglichkeiten übrig bleiben, mit denen Menschen einander schaden, ist für mich kein Argument. Es geht immer um das Machbare. Man kann nicht sagen, Messer müssen auch verboten werden, wenn man Waffen verbietet. Messer kann man nicht so einfach verbieten, Waffen schon.

Greenhawker
11 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Die Mordrate Messer->Schusswaffe liegt in etwa 100 zu 1.
Wo bitte ist da ein Verhältnis, geschweige denn eine logische Erklärung zum Vot von Schusswaffen. Selbst das BKA und andere richtige Experten lehnen eine zentrale Aufbewahrung und ein Verbot von Schusswaffen ab, weil erstes die Gefahr eines Diebstahles von Waffen aus einem großen lager um ein vielfaches erhöhen und zweites ein Sicherheitsgewinn durch die kaum in Zahlen ausdrückbare Missbrauchsrate (ca 0,0002% aller Verbrechen werden mit legalen Schusswaffen verübt.)nicht nachzuweisen wäre.
Im gleichen Zeitraum die Herr Schober hier nennt, haben bei seinem Hobby Motorradfahren ca 1800 Menschen ihr Leben verloren.

Aldinger
11 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Ich hätte sehr wohl lieber „amerikanische Verhältnisse“, mit einer Verfassung, statt einen von Politikern zusammengeschriebenen Grundgesetzt, mit recht auf freiher Rede statt einen halben Dutzend Gesetzten die diese oder jene Meinung unter Strafe stellen.
Sie meinen die US-Waffengesetzte, Mehrzahl (!), jeder Staat in den USA hat unterschiedliche Gesetzte, von alles erlaubt bis alles Verboten kurz gesagt, aber dort steht auch das Recht auf Selbstverteidigung in der Verfassung.
Und das ist Gut so!

wakeupeverybody
11 Jahre zuvor
Antwortet  Aldinger

Sehr erstaunlich daran ist dass die US-Bundesstaaten mit den restriktivsten Gesetzen die meissten Gewaltstraftaten aufweisen.

Michael König
11 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Sie meinen, dass man Waffen genauso verbieten kann, wie Alkohol, Drogen oder Verbrechen ? Also gar nicht !
Nie wurde in Amerika mehr getrunken, als zu Zeiten der Prohibition; nie hat man Süchtige durch Verbote von ihrer Sucht abhalten können und nie hat man Verbrechen durch ihr Verbot verhindert. Ebensowenig halten Sie die Menschen durch Verbote vom Besitz von Waffen ab. Das BKA schätzt die Zahl der illegalen Waffen in Deutschland auf 20 – 30 Mio. gegenüber ca. 8 Mio. legalen, die zudem statistisch kaum an Delikten beteiligt sind.

Ich dachte bisher immer, das wäre Allgemeinbildung ?

Flora
11 Jahre zuvor

Ich bin selbst Waffenbesitzer (durch Erbschaft). Sie sind in einem Tresor der nötigen Sicherheitsstufe zerlegt aufbewahrt.
Eine zentrale Unterbringung bei einem Sportverein würde mich also nicht betreffen!
Aber:
1) Diese zentrale Aufbewahrung halte ich für unsicherer als die dezentrale, da dann jeder weiß, wo er einbrechen muss, um sich Waffen zu verschaffen!
2) Wie schon in anderen Kommentaren erwähnt: Es gibt keine bösen Waffen, es gibt nur böse Menschen!
Auch mit einer Axt, Messern und Brandsätzen wurden schon Amokläufe unternommen.
3) Auch mit dem Auto! werden immer wieder Amokläufe unternommen. Sie tauchen aber in der Statistik meist nur als unerklärliche Fahrfehler auf.
Wichtig ist die Bewusstseinsbildung, dass Selbstmord, Amok etc. keine Lösung sind.
Das ist wichtiger als alle Verbote.
Wenn man Schusswaffen verbietet, greifen diese Täter eben zu anderen tödlichen Gegenständen.
Übrigens: Ich glaube, dass das Wort „Amok“ aus dem Indonesischen kommt und dort Menschen bezeichnet, die mit einem Kris (gewellter Dolch) in einem Anfall geistiger Umnachtung wahllos andere Menschen niederstechen.

flora

Norbert Werner
11 Jahre zuvor

Ganz offensichtlich leidet die deutsche Öffentlichkeit an selektiver Wahrnehmung.
24 Opfer durch Legalwaffen in drei Jahren (allein die Zählweise ist umstritten) stehen in Relation zu etwa 6500 Mord-/Totschlagsopfern im gleichen Zeitraum. (Quelle PKS 2011 des BKA) Verhältnis 1:275
Irgendwie müssen diese anderen 2200 Opfer jährlich wohl Opfer zweiter Klasse sein, ihnen werden keine ganzseitigen Sonderberichte gewidmet, niemand tingelt durch Talkshows um auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen und es gibt auch kein „Aktionsbündnis gegen den täglichen Mord“
Woran liegt das ?
Die Antwort ist recht simpel, mit ihrem Tod läßt sich keine Auflage machen, spätesten am Tag danach sucht man in der Tagespresse vergebens.
Wird dagegen jemand Opfer einer legal besessenen Schußwaffe, überschlagen sich die Meldungen im Minutentakt, „Amokläufer“, „Sportschütze“, „Jäger“, das verspricht Aufmerksamkeit, tagelang wird mit immer neuen Details die Tat bis ins letzte geschildert.
Bilder der Opfer und Täter finden auf wundersamste Weise innerhalb Stunden ihren Weg auf die Titelseiten.
Die Sensationslust feiert ein Hochamt.
Da werden dann in verständlicher Fassungslosigkeit kilometerlange Lichterketten gebildet ohne aber zu reflektieren daß hinter jedem dieser Opfer
275 andere, namen- und gesichtslose Gewaltopfer stehen. Erschlagen, erstochen, erwürgt, totgetreten !
Aber eben nicht „sexy“ genug umgekommen.
Sorry, better luck next time.
Ich schäme mich in einem Land zu leben in dem sich die Öffentlichkeit von den Medien dermaßen beeinflussen läßt.
Billige Stimmungsmache , ausgeführt von der Amokpresse, unterstützt von Weltverbesserern die den Menschen suggerieren „ Wenn wir nur die Waffen verbieten wird alles besser“.
Und die anderen Opfer ?

sofawolf
11 Jahre zuvor

Ja, vermutlich ist viel „Psychologie“ dabei im Spiel. Es macht mir keine Angst, mir vorzustellen, dass mein Nachbar ein Messer in seinem Haushalt hat; aber die Vorstellung, dass er eine (Schuss-)Waffe zu Hause besitzt, macht mir Sorge. Ich finde, das muss einfach nicht sein. Freiheit darf nicht grenzenlos sein. Das ist ein bisschen wie mit diesen „gewaltverherrlichenden Computerspielen“. Wahrscheinlich werden die wenigstens, die sie spielen, mal „zum Täter“ (Nachspieler), aber ich meine trotzdem, „wir als Gemeinschaft“ brauchen das nicht und sollten das getrost verbieten.

Norbert Werner
11 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

@sofawolf
“wir als Gemeinschaft” brauchen das nicht und sollten das getrost verbieten.
Aha, wieder ein Opfer der Amoklobby !
Das kann doch nicht ihr ernst sein.
Wir als Gemeinschaft brauchen auch keine 4000 Verkehrstoten, wir akzeptieren das aber.
Wir als Gemeinschaft brauchen auch keine Bergsteiger, trotzdem lassen wir zu daß Leute sich in den Tod stürzen.
Was wir aber vor allem aber nicht brauchen sind immer neue Verbote weil einige wenige diese fordern.
Wenn alles verboten wird, was zwei Prozent der Bevölkerung als verbotenswert erachteten, was wäre dann noch erlaubt ?

Waffenbesitzer
11 Jahre zuvor

@Norbert Werner
Ihren Ausführungen kann ich nur voll und ganz zustimmen. Sobald eine legal besessene Waffe im Spiel ist wird auf Jäger und Sportschützen eingeschlagen und wenn keine legale Waffe dabei war, muss doch irgendwie ein Bezug zu Jäger oder Sportschütze geschaffen werden. Der Täter in Karlsruhe war nicht einmal in Deutschland gemeldet, geschweige denn seine Waffen aber für Herrn Schober und unsere Qualitätsmedien spielt das alles keine Rolle. Der doppelte Selbstmord in Lehrsteinsfelden wäre auch mit zentral gelagerten Waffen geschehen. Wäre dieser Selbstmord mit einem Messer oder anderen Werkzeugen verübt worden, wäre es nur wieder eine Beziehungstat, die nach einem Tag keinen mehr interessiert hätte.
Ich frage mich schon seit langem, mit welchem Recht selbsternannte Waffenrechtsexperten und Weltverbesserer sowie unsere Medien und auch Politiker Millionen gesetzestreuer Mitbürger diffamieren und kriminalisieren.

@sofawolf
Warum haben Sie Angst, wenn Ihr Nachbar Waffen im Haus hat? Wenn es sich dabei um legale Waffen handelt können Sie sicher sein, dass er ein gesetzestreuer Bürger ist, der sich auch nichts zu Schulden kommen lassen wird. Er weiss nämlich, dass er dann sofort seine Zuverlässigkeit, die Voraussetzung für legalen Waffenbesitz ist, verliert und seine Waffen abgeben muss. Das möchte kein Waffenbesitzer, egal ob Sportschütze, Jäger oder Waffensammler.

Greenhawker
11 Jahre zuvor

@sofawolf:
Wenn ihr Nachbar Sportschütze ist, dann …

… ist er mindestens 18 oder sogar 25 Jahre alt
… ist er voll geschäftsfähig
… wurde sein Strafregisterauszug von den Genehmigungsbehörden gründlich überprüft und ist „sauber“
… hat er keine Ordnungswidrigkeiten oder Trunkenheitsfahrten begangen
… musste er sich vor der Waffen-Kauferlaubnis durch die Behörden einen genormten Safe anschaffen
und dies zuständigen Ordnungsbehörden auch noch nachweisen
… musste er eine Haftplichtversicherung nachweisen
… muss er mindestens ein Jahr aktives Mitglied in einem staatlich anerkannten Schießsportverband sein
… muss er regelmäßig und nachprüfbar über mehrere Jahre trainieren
… hat er eine schriftliche, mündliche und praktische Prüfung über Gesetze, Technik und Handhabung ablegen müssen
… musste er für jede einzelne Sportwaffe einen Antrag stellen und zwar
beim Schießsport-Verband
beim Schießsport-Verein
bei den Genehmigungs- und Ordnungsbehörden der Polizei
… musste er auch für den Kauf jeder einzelnen Munitionssorte einen Antrag stellen und zwar
beim Schießsport-Verband
beim Schießsport-Verein
und bei den Genehmigungsbehörden
… ist jede seiner Waffen bei den Behörden mit Seriennummer und Datum registriert
… hat er für alle Prüfungen und Genehmigungen bereits über 500,-EUR ausgegeben, bevor er überhaupt die Erlaubnis bekam eine Sportwaffe anschaffen zu dürfen
… darf er auch zukünftig nicht mit dem Gesetz in Konflikt gekommen
sonst müsste er alle seine Waffen abgeben
und seine waffenrechtliche Erlaubnis würde ihm entzogen
Ich war mal so frei das aus der Waffenrechts AG der Piraten zu kopieren.

… vor so jemanden haben Sie Angst, ich hätte mehr Angst vor denen die sich eine illegale Waffe im Bahnhofsviertel oder im Ausland gekauft oder einem ehemaligen Krisengebiet mitgebracht haben. Von diesen weis niemand was.

wakeupeverybody
11 Jahre zuvor

@sofawolf

Sehr wahrscheinlich HAT ihr Nachbar bereits eine Schusswaffe zuhause, nämlich eine der 30-40 Millionen illegalen Waffen. Und das kann dann gut und gerne ein Kriegswaffenüberbleibsel von 1945 sein.
Und das gegen das bereits jetzt geltende Recht und ohne jegliche Kontrolle.

Norbert Werner
11 Jahre zuvor
Antwortet  wakeupeverybody

Genau da muss man ansetzen, suchen, wo es den größten Erfolg verspricht.
Die in Frage kommende Klientel ist durchaus bekannt,
nur greift da zuerst die Unschuldsvermutung.
Bis da ein Durchsuchungsbeschluss vorliegt ist längst alles weg.
Beim legalen Waffenbesitzer hat man es dagegen schon einfacher, da darf die Behörde unangemeldet auflaufen.
Zwar muss der LWB sie nicht hineinlassen, läuft dann aber konkret Gefahr seine Besitzerlaubnis zu verlieren.

sofawolf
11 Jahre zuvor

Wie gesagt, es ist auch eine psychologische Sache. Dessen bin ich mir bewusst. Was sagt ihr aber nun angesichts des jüngsten Amoklaufs in Denver?

sofawolf
11 Jahre zuvor

@greenhawker

Ich finde alle diese Bestimmungen gut, die Sie da auflisten. Ich wollte nur darauf hinweisen, woher das Unwohlsein vieler kommt, wenn es um privaten Waffenbesitz geht. Es geht nicht um „mich“ – aber als „sofawolf“ stehe ich gerne für diese Leute. 🙂 Dass jemand mit einem Auto losfährt, um andere zu töten oder mit einem Messer dutzende andere absticht, ist eben doch etwas unwahrscheinlicher („erfolgversprechender“) als mit einer Schusswaffe und wie gesagt, es geht darum, das Machbare nicht nur deshalb nicht zu tun, weil nicht alles machbar ist (Verbot von Messern etc.).

sofawolf
11 Jahre zuvor

… „weniger erfolgversprechender“ meinte ich natürlich. — (Kann man nicht eine Bearbeitungsfunktion für die Kommentare einführen?)

Greenhawker
11 Jahre zuvor

@ sofawolf
Warum liegt dann die Opferzahl von Messern in etwa hundermal höher, als die mit Schusswafen begangenen, und hier sind so viel ich weis die illegalen Schusswaffen noch gar nicht herausgerechnet. Ihrer Meinung nach müsste doch die Schusswaffe wohl weit vorne liegen. Dem ist aber nicht so, und genau deshalb wehren sich die Legalwaffenbesitzer so gegen dieses Meinungsmache in Medien und der davon beinflussten Politik.

sofawolf
11 Jahre zuvor

Das erkläre ich mir eigentlich recht einfach: Die Zahl der durch Messerstiche Getöteten liegt höher, weil Messer verfügbarer sind als Schusswaffen. Ein Messer hat jeder in seinem Haushalt, eine Schusswaffe nicht. Noch nicht. Gott sei’s gedankt. So möge es auch bleiben. (Nicht auszudenken, in jedem Haushalt gäbe es eine Schusswaffe. Wie dann wohl das Verhältnis wäre?)

Greenhawker
11 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Die Gesamtzahl der Getöteten würde sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht signifikant verändern, die Wahl des Tatmittels vielleicht schon. Aber, sind durch Messer Getötete anderst tot als Erschossene oder Erschlagene.
Wer das Tatmittel in den Vordergrund stellt und nicht den Täter, der hat es leider immer noch nicht kapiert, das nicht Waffen töten, sondern Menschen töten Menschen.

sofawolf
11 Jahre zuvor

Ihre Aussage „Die Gesamtzahl der Getöteten würde sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht signifikant verändern …“ ist wahrscheinlich Dreh- und Angelpunkt dieser Diskussion und der unterschiedlichen Auffassungen. Sie behaupten das ja einfach und ziehen aus Ihrer Behauptung Ihre Schlüsse. Ich habe das mal kurz zu recherchieren versucht, zumindest habe ich etwas zur Mordrate in Deutschland je 100.000 Einwohner und in den USA gefunden, in denen bekanntlich der Erwerb einer Schusswaffe weitaus leichter ist. Der Unterschied ist schon sehr signifikat. Schauen Sie hier: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Homicide-world.png&filetimestamp=20100923190510 Nun bin ich mir bewusst, dass auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Da sind wir dann wieder am Anfang der Diskussion. Aber so einfach ist das nicht mit dem „Nicht-Begreifen“. Jeder hat halt so seine Argumente und Annahmen. Ich sage, die Zahl der Getöteten würde bei leichterer Verfügbarkeit von Schusswaffen ERHEBLICH ansteigen. Nun beweisen Sie mir mal das Gegenteil. 😉

Norbert Wagen
11 Jahre zuvor

@sofawolf

Ihre meinung ist leider bereits durch die Praxis ad absurdum geführt.
In der Schweiz und in Österreich liegen die Mordraten unter der Deutschlands obwohl Schusswaffen in beiden Ländern WESENTLICH einfacher zu bekommen sind als in Deutschland.
Kolumbien oder China mit extrem restriktiven Waffengesetzen liegen über der Mordrate der USA.

Besonders pikant:
Washington DC war jahrelang Spiteznreiter im Bezug auf die Mordrate innerhalb der USA obwohl dort die strengsten Waffenrechtlichen Regeln galten!
Nach dem das US-Verfassungsgericht die Regelung von DC gekippt hat ist die Mordrate um satte 26% GEFALLEN.

Beste Grüsse,
Norbert Wagen
P.S. In der BRD kommt statistisch auf fast jeden zweiten HAushalt eine illegale, vom Staat nicht kontrollierte Schusswaffe, herrscht bei uns dewegen Mord und Totschlag bzw. sind dei Zeiten unsicherer als vor 1972?

sofawolf
11 Jahre zuvor

Hm, danke für Ihre Ausführungen, @Norbert Wagen. Ich kann das im Moment nicht weiter überprüfen und es geht mir auch zu sehr ins Detail. Ihre nackten Fakten sind jedoch durchaus hinterfragbar. Wenn statistisch jeder zweite Haushalt in Deutschland eine illegale Schusswaffe besitzt (haben Sie dafür einen Beleg), so wissen wir doch, dass das tatsächlich nicht der Fall ist und dass real die wenigsten Haushalte eine illegale Schusswaffe besitzen. Da ist dann auch gar nicht mehr verwunderlich, dass bei uns nicht Mord und Totschlag herrschen, denn „Ihre Statistik“ ist eben nur Statistik und bildet nicht die Wirklichkeit ab. (Ende Teil I)

sofawolf
11 Jahre zuvor

(Teil II) Es ist schwierig, die Mordrate in Bezug auf den legalen und illegalen Besitz von Schusswaffen zu setzen. Ich habe selbst oben darauf hingewiesen, dass auch andere Faktoren eine Rolle spielen, z.B. die soziale Lage ingesamt. Z.B. spielt der „Verarmungsgrad“ einer Bevölkerung natürlich eine Rolle für die Mordrate in einem Land, vielleicht sogar eine größere als der Privatbesitz von Schusswaffen. Wo man schwer an Schusswaffen kommt, nimmt man dann eben ein Messer. Man muss dann also schon „auf gleicher Ebene“ vergleichen, um zu erkennen, dass der „leichte Erwerb“ von Schusswaffen auch leichter zu ihrem „unerwünschten Einsatz“ führt. Kolumbien und Deutschland eignen sich für diese Frage eher nicht. Österreich und die Schweiz eignen sich da schon eher. KÖNNTEN Sie mir diese Statistiken zur Verfügung stellen, damit ich einen Blick drauf werfen kann? In einem Land mit 10x weniger Menschen als in Deutschland gibt es natürlich weniger Morde. Ich lese gerade von 692 Fällen (einschl. Versuche) in Deutschland 2010 und 152 Fällen (einschl. Versuche) in Österreich 2010. Daraus haben Sie doch aber sicher nicht abgeleitet, dass die Mordrate unter der in Deutschland liegt, denn das sind absolute Zahlen und bei uns leben nun eben rund 10x mehr Menschen als in Österreich. D.h. die Mordrate wäre in Bezug auf die Bevölkerung ja in Österreich sogar höher als in Deutschland. Und sicherlich meinen Sie auch nicht, dass die Mordrate in Washingtin DC um 26% sank, WEIL man die restriktiven Schusswaffengesetze kippte, was ja hieße, nachdem man wieder leichter an Schusswaffen kam, setzte man sie wieder weniger ein. Das hat doch sicher andere Ursachen oder wie würden Sie den Zusammenhang sonst erklären? (Ende Teil II)