G8-Abschaffung in Bayern vom Tisch

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MÜNCHEN. Das achtjährige Gymnasium ist eine Dauerbaustelle, die Zeit soll aber nicht zurückgedreht werden. Stattdessen soll Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) in Kürze einen Verbesserungsplan für das achtjährige Gymnasium vorlegen. „Das G8 wird nicht diffamiert, sondern optimiert“, sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU).

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer will G8 optimieren. Foto: Patrick Fischer / Wikimedia Commons (CC-BY-SA-3.0)
Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer will G8 optimieren. Foto: Patrick Fischer / Wikimedia Commons (CC-BY-SA-3.0)

Spaenles Plan hat drei wesentliche Bestandteile, wie der Kultusminister im Landtag erläuterte. Am G8 soll im Grundsatz nicht gerüttelt werden, doch die Schüler sollen die Möglichkeit bekommen, freiwillig länger als acht Jahre das Gymnasium zu besuchen. Spaenle fasste das unter dem Begriff „mehr Zeit fürs Gymnasium“ zusammen. Zweitens soll der Lehrplan gekürzt und drittens die Förderung der Schüler verbessert werden.

Spaenle soll sein Konzept zuerst im Koalitionsausschuss vorstellen, bevor es – möglicherweise schon Ende kommender Woche – ein „Endgespräch“ unter Seehofers Leitung mit Philologenverband, Eltern und Schülervertretern gibt. Seehofer erhofft sich davon ein Ende der langjährigen Auseinandersetzungen: „Das soll einwandfrei und befriedend sein, was da geschieht“, betonte Seehofer. Der Ministerpräsident will auch Eltern, Lehrer und Schüler mit einbeziehen. „Das ist ein ganz normaler Diskussionsprozess.“

In der Staatsregierung allerdings sagen mehrere Minister, dass Seehofer nach ihrem Eindruck zwischenzeitlich durchaus mit einer Abschaffung des G8 liebäugelte. Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) warnte Seehofer demnach bei einer internen Besprechung, dass eine G8-Kehrtwende der CSU eine Niederlage bei der Landtagswahl 2013 einbringen würde, wie ihre Kabinettskollegen berichten. Seehofer sei nicht erfreut gewesen. dpa

(04.07.2012)

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