Grün-Rot in Baden-Württemberg: An Versprechen gemessen

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Ein Kommentar der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG.

Einen echten Bildungsaufbruch hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann beim Regierungsantritt der Grünen zugesagt. Schon im Landtagswahlkampf zuvor gehörte neben dem  Stuttgarter Bahnhof die Bildung zu den bevorzugten Themen des früheren Gymnasiallehrers. „Beste Bildung für alle“ versprachen  dementsprechend Grüne und Sozialdemokraten auch in ihrem  Koalitionsprogramm. Sie wollten die Lernbedingungen verbessern und  Schulen besser ausstatten.

An diese Worte werden die baden-württembergischen  Regierungspolitiker jetzt erinnert und kritisch daran gemessen. Hätte Kretschmann sein Lieblingswort Bildungsaufbruch nur etwas seltener in den Mund genommen, wäre der Protest der Lehrergewerkschaft GEW wohl deutlich verhaltener ausgefallen. Doch während Sachsen jetzt seinen Etat für die Schulen aufstockt, streicht die Regierung in Baden-Württemberg bei den Lehrerstellen drastisch zusammen. Ein Bildungsaufbruch sieht anders aus.

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Nun ist Kretschmann in der Realität angekommen. Ehrlicher wäre es gewesen, wenn er schon vor seiner Wahl über unbequeme Wahrheiten gesprochen hätte. Die Sanierung des Landeshaushalts ist verantwortungsvoll und notwendig, um die Schuldenbremse einzuhalten. Das aber ist mit unpopulären Entscheidungen verknüpft. Den Rotstift anzusetzen gelingt nicht, ohne dass es jemanden schmerzt. (ots)

Zum Bericht: „Lehrerverbände in Baden-Württemberg empört über Sparpläne“

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sofawolf
11 Jahre zuvor

Vor der Wahl und nach der Wahl, es ist das alte Lied. Und dann wundern sich die Politiker über Politikverdrossenheit und debattieren, was man dagegen tun könnte (die jeweils anderen am besten). Na, seid doch einfach mal ehrlich und haltet euer Wort!