Kinderhilfswerk: Langzeitarbeitslose lösen kein Kita-Problem

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BERLIN. Wegen der beabsichtigten Umschulung von Langzeitarbeitslosen zu Erziehern hat das Deutsche Kinderhilfswerk die Bundesregierung vor «Affekthandlungen» gewarnt.

Eilige Umschulungen lösten weder die Personalprobleme noch die Engpässe bei den Betreuungsplätzen in Krippen und Kitas, sagte Kinderhilfswerks-Geschäftsführer Holger Hofmann. Vielmehr müssten die Fortbildungs- und Qualifizierungsprogramme für Erzieherinnen und für die Träger ausgebaut werden, «statt halbgelernte Kräfte in die Kitas zu schicken».

Sonst bestehe die Gefahr, «dass Kindertageseinrichtungen zu reinen Verwahranstalten verkümmern, statt dass die Potenziale der Kinder gefördert werden», sagte Hofmann weiter.

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Auch die SPD-Vize Manuela Schwesig warnte vor Abstrichen bei der Qualifikation. «Es muss sichergestellt sein, dass die interessierten Personen die notwendigen Voraussetzungen für diesen wichtigen Beruf mitbringen», sagte die Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern. Eine Konzentration allein auf die Gruppe der Langzeitarbeitslosen sei falsch. Nötig sei eine breiter angelegte Qualifizierungsinitiative.

Die Bundesagentur für Arbeit hat angekündigt, 5000 Arbeitslose zu Erziehern auszubilden. Dies soll an staatlichen Schulen geschehen. Voraussetzung dafür ist die Mittlere Reife. Je nach Bundesland dauert die Ausbildung zwischen zwei und drei Jahren, anschließend folgt ein Praxisjahr. Während dieser Zeit erhalten die Auszubildenden weiterhin staatliche Leistungen. dpa
(11.7.2012)

Zum Bericht: „Bundesagentur will 5000 Arbeitslose zu Erziehern umschulen“

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