Rheinland-Pfalz: VBE fordert für Grundschüler Kompetenzstufenzeugnisse

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MAINZ. Die aktuell gültigen Verbalzeugnisse seien für Eltern wenig verständlich und für Lehrkräfte mit hohem Zeitaufwand verbunden kritisiert der VBE-Landesverband Rheinland Pfalz. Die CDU fühlt sich in die derzeit laufende Zeugnisdebatte nicht genügend eingebunden.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Rheinland-Pfalz sieht gute Chancen für einfachere Zeugnisse in den Grundschulen. Gespräche mit dem Bildungsministerium deuteten darauf hin, sagte VBE-Landeschef Gerhard Bold am Montag in Mainz.

Zeugnisausschnitt
Können rheinland-pfälzische Grundschullehrer Zeugnisse bald im Multiple-Choice-Verfahren erstellen? Foto: Thomas Klaiber / Flickr (CC BY-SA 2.0)

Die jetzige Benotung mit ausführlichen schriftlichen Begründungen sei mit zu hohem Zeitaufwand verbunden und schlecht verständlich. Bold forderte Zeugnisse, bei denen Lehrer neben der klassischen Notenvergabe nur eine von mehreren vorgegebenen Bewertungen markieren müssen. In Rheinland-Pfalz solle 2013 ohnehin die Grundschulordnung überarbeitet werden.

Die Sprecherin des Bildungsministeriums, Yvonne Globert, bestätigte die Kontakte mit Gewerkschaften und Landeselternbeirat. «Die Gesprächsrunde befasst sich mit verschiedenen Modellen. Eine endgültige Entscheidung ist noch nicht getroffen. Es ist noch alles im Fluss.» Auch solle die Grundschulordnung keineswegs grundlegend überarbeitet werden. «Aber möglicherweise gibt es eine Ergänzung bei der Leistungsbeurteilung», sagte Globert.

Die stellvertretende VBE-Landeschefin Sabine Mages betonte, für die aufwendigen sogenannten Verbalzeugnisse müssten Lehrer teils auch in ihren Ferien arbeiten. Zudem gebe es Vorgaben, dass Kritik wie bei Arbeitszeugnissen zu verschlüsseln sei. «Das verstehen Eltern nicht», kritisierte Mages. «Danach sind Elternabende nötig, um die Zeugnisse zu erklären.»

Die CDU-Opposition im Landtag kritisierte, dass die Zeugnisdebatte «hinter verschlossenen Türen des Bildungsministeriums geführt wird». Rot-Grün scheue die Öffentlichkeit. «Eine ehrliche Einbindung der Opposition, wie von Ministerpräsidentin (Malu) Dreyer (SPD) angekündigt, findet bisher nicht statt.» Auch die CDU-Fraktion fordere «eine Abkehr von den unverständlichen Verbalzeugnissen».(dpa)

(21.01.2013)

zum Bericht: Noten, Berichte oder zum Ankreuzen? Streit um Zeugnisse

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