Schröder lehnt Beteiligung des Bundes an Kita-Schadenersatz ab

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BERLIN. Der Bund will sich nicht an Schadenersatz-Kosten wegen fehlender Kita-Plätze beteiligen. «Das ist Aufgabe der Kommunen», sagte Familienministerin Kristina Schröder (CDU). Sie wies damit Forderungen der Spitzenorganisationen der Städte und Gemeinden vom Vortag zurück, auch Bund und Länder bei erfolgreichen Klagen von Eltern in die Pflicht zu nehmen.

Sieht die Kommunin in der Pflicht: Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU). Foto: BMFSFJ /  L. Chaperon
Sieht die Kommunin in der Pflicht: Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU). Foto: BMFSFJ / L. Chaperon

Ihre Vertreter hatten darauf verwiesen, dass Bund und Länder schließlich den zum 1. August dieses Jahres wirksamen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für unter Dreijährige beschlossen hätten. Deshalb seien sie auch in der Mitverantwortung für die finanziellen Folgen. Es wird befürchtet, dass Eltern, deren Ansprüche nicht rechtzeitig erfüllt werden können, in großer Zahl klagen.

Schröder sagte, sie finde es seltsam, dass die Kommunen jetzt schon über Schadenersatz redeten, statt «Schadensbegrenzung» zu betreiben. In den noch verbleibenden sieben Monaten könnten noch viele Plätze eingerichtet werden. «Wir können es schaffen», betonte die CDU-Politikerin. Sie lehnte auch Vorschläge aus den Kommunen ab, die Kita-Gruppen zu vergrößern. Eine Absenkung der pädagogischen Standards halte sie nicht für verantwortbar.

Nach Schätzungen fehlen bundesweit noch mehr als 150.000 Plätze in Kindertagesstätten und in der Tagesbetreuung. Bis zum Frühjahr vergangenen Jahres standen erst 560 000 Plätze zur Verfügung. Neuere Zahlen sollen erst im März vorliegen. dpa

(16.1.2013)

Zum Bericht: „Zwei Kinder – ein Platz: Probleme beim U3-Ausbau machen Kommunen findig“

 

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