Schulbehörde ermittelt: Lehrerin soll Schüler angeleint haben

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WENNIGSEN. Es klingt nach einem drastischen Fehltritt. Im niedersächsischen Wennigsen bei Hannover soll eine Gesamtschullehrerin einen Schüler als erzieherische Maßnahme wie einen Hund an die Leine gelegt haben.

Die Landesschulbehörde ermittelt deswegen gegen die Pädagogin, sagte Susanne Strätz, Pressesprecherin der Landesschulbehörde, und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Der Vorfall soll sich schon im Oktober während einer Klassenfahrt ereignet haben. Die Behörde ermittelt seitdem, bekannt wurde der Fall aber erst jetzt.

Der Vorwurf wiegt laut „Calenberger online news“ schwer: die Lehrerin soll dem Schüler eine „Führleine“ um den Körper gelegt und ihn so auf dem Hofgelände der Jugendherberge geführt zu haben. Zuvor soll der Schüler ein Fehlverhalten an den Tag gelegt haben. Schulleitung und Schulelternrat verweisen auf die Landesschulbehörde, der der Vorgang bereits seit vielen Wochen bekannt sein soll. Auch die zuständige Dezernentin der Schule sei eingeschaltet. „Ja, wir haben von den Vorkommnissen Kenntnis“, bestätigte Susanne Strätz laut Bericht. Es handele sich jedoch um ein laufendes Verfahren, alle Beteiligten hätten „ein Recht auf ordentliche Behandlung“, so die Sprecherin weiter. Man prüfe, welche Vorwürfe genau im Raum stünden. „Wir sind derzeit eng dran und auch im Gespräch mit Schulleitung und Schulelternrat“, teilte Strätz mit.

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Das Problem sei, dass im Laufe der Ermittlungen weitere Beschwerden über die Lehrkraft aufkamen, sagte Strätz. Deswegen dauerten die Ermittlungen so lange. Sie rechne aber mit einem baldigen Abschluss.

Mit welchen Konsequenzen die Frau rechnen muss, sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, gab die Landesschulbehörde nicht an. Strätz verwies stattdessen auf das niedersächsische Disziplinargesetz. Strafen reichen darin von Gehaltskürzungen bis zum Verlust des Beamtenstatus. News4teachers / mit Material von dpa

(22.01.2013)

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mehrnachdenken
10 Jahre zuvor

Ganz schnell wird hier oft genug über das angebliche oder tatsächliche Fehlverhalten von Lehrkräften berichtet. Leider vermisse ich aber leider immer wieder, dass die „Geschichten“ redaktionell auch weiter begleitet werden.
Das gilt auch für den Vorwurf gegen eine Lehrerin, die einen Schüler angeblich angeleint haben soll. Da hat sich zwischenzeitlich etwas getan:

http://www.sn-online.de/Nachrichten/Hannover/Uebersicht/Gericht-lehnt-Prozess-gegen-Lehrerin-ab