Senta Berger fordert von Schulen ein Fach „soziale Kompetenz“

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MÜNCHEN. Die Schauspielerin Senta Berger wünscht sich von den Schulen einen stärkeren Kampf gegen Suchtkrankheiten. «Zum Beispiel mit einem Fach, in dem es um soziale Kompetenz geht – wo Themen wie Mobbing, Integration, Gewalt, Drogen und Essstörungen behandelt werden», sagte die 71-Jährige. Die Schüler sollten lernen, «ein Bewusstsein für sich selber und ihren Körper zu entwickeln».

Senta Berger setzt sich dafür ein, dass Schulen ihre Schüler verstärkt auch gegen Drogen wappnen. Foto: Siebbi / Wikimedia Commons (CC BY 3.0)
Senta Berger setzt sich dafür ein, dass Schulen ihre Schüler verstärkt auch gegen Drogen wappnen. Foto: Siebbi / Wikimedia Commons (CC BY 3.0)

Senta Berger wurde vor 14 Jahren mit dem Drogentod von Justin, einem Freund ihres Sohnes Luca, konfrontiert. Seitdem macht sie sich für die Präventionsarbeit der Justin Rockola Soforthilfe stark. Deren Gründerin, Gisela Rockola, ist Justins Mutter. «Justin und Luca kannten sich aus Grünwald und haben gemeinsam Fußball gespielt. Als das Schreckliche passierte, wurde das Unglück sehr greifbar», sagte Berger bei einer Benefizlesung für den Verein. «Der wachsende Drogenkonsum ist leider ein Phänomen unserer Zeit. Die Hilflosigkeit ist enorm.»

Auf die Frage, wie sie ihre Söhne geschützt habe, antwortete sie: «Wir haben sehr viel geredet. Ich glaube, auch die Tatsache, dass meine Söhne sehr sportlich waren und viel Musik gemacht haben und so keinen Leerlauf hatten, war sicherlich hilfreich. Und sie hatten sehr früh fantastische Freundinnen, die sehr bodenständig waren und Drogen sicherlich nicht geduldet hätten.» dpa

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(24.3.2013)

Zum Bericht: „Jeder zehnte Jugendliche hat ein Alkohol- oder Drogenproblem“

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2 Kommentare
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Caroline
10 Jahre zuvor

Ein hervorragender Fachartikel zu dem Thema findet sich hier: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/SOZIALE-KOMPETENZ/
Caro

g. h.
10 Jahre zuvor

„Soziale Kompetenz“ durch ein Schulfach zu erlernen ist m. E. eine ziemlich lebensfremde und naive Vorstellung. Wenn in einer Gesellschaft ein spürbarer Werteverfall mit entsprechender Rücksichtslosigkeit und Verrohung herrscht, kann keine noch so gut gemeinte „Belehrung“ dagegen Nennenswertes ausrichten.
Seelische Gesundheit als unverzichtbare Voraussetzung für soziale Kompetenz erwirbt kein Mensch in synthetischen „Gemeinschaften“ wie Kitas oder Schulen.
Dieser zähe Irrglaube hilft nur illusionärer Hoffnung, nicht aber der Lebenswirklichkeit. Das haben die vergangenen Jahrzehnte überdeutlich gezeigt, in denen „soziale Kompetenz“ sich als leeres Versprechen des Gesamtschulsystems erwies. Aus den Ergebnissen wurden und werden jedoch keine Lehren gezogen. Im Gegenteil, nach wie vor beherrscht Ideologie die Schulen an Stelle nachweisbarer Erfolge oder Misserfolge.
Ideologie ist sogar ausschlaggebend für Untersuchungen und Studienergebnisse. Solange das so bleibt, wird sich am Niedergang der Schülerleistungen (incl. „soziale Kompetenz“) nicht das Geringste ändern.