Löhrmann bleibt hart: Mathe-Abiklausuren werden nicht nachgeschrieben

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DÜSSELDORF. Schüler in Nordrhein-Westfalen dürfen die von vielen als zu schwierig kritisierten Mathematik-Abiturklausuren nicht nachschreiben. Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hatte die verantwortliche Aufgabenkommission nach der kontroversen Diskussion um eine Stellungnahme gebeten. Ergebnis: «Nach Prüfung der Ergebnisse sind die Aufgaben lehrplankonform, fachlich korrekt und bezüglich des Anspruchsniveaus angemessen.» Das teilte das Schulministerium mit.

Gibt den Schülerprotesten nicht nach: Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). Foto: Bündnis 90/Die Grünen / Wikimedia Commons (CC BY-SA 2.0)
Gibt den Schülerprotesten nicht nach: Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). Foto: Bündnis 90/Die Grünen / Wikimedia Commons (CC BY-SA 2.0)

«Ein Grund für eine Nachschreibmöglichkeit oder die pauschale Gewährung von Bonuspunkten liegt nicht vor.» Löhrmann bestärkte die Lehrer in einer Rundmail, bei der Beurteilung von Klausuren «ihren vorhandenen Beurteilungsspielraum zu nutzen».

«Die Rückmeldungen zu den Mathematikaufgaben sind sehr differenziert», erklärte die Ministerin. «Wir hatten sowohl kritische als auch ausdrücklich zustimmende Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern und Fachleuten zu den Aufgaben.» Am Dienstag hatten mehrere hundert Abiturienten vor dem Schulministerium gegen die schriftlichen Mathematikprüfungen protestiert und verlangt, die Klausuren freiwillig wiederholen zu dürfen. Die Aufgaben seien viel zu kompliziert gewesen. Tausende Schüler hatten in einer Facebook-Gruppe eine Überprüfung der Klausur-Anforderungen durch neutrale Fachleute gefordert. dpa

(24.4.2013)

Zum Bericht: „NRW-Abiturpanne: Ein Sechstel schreibt nach“

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2 Kommentare
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mehrnachdenken
10 Jahre zuvor

Da muss ich die Bildungsministerin ‚mal ausdrücklich loben. Ich finde gut, dass sie da nicht nachgegeben hat.
Haben die SchülerInnen auch ‚mal einen Moment darüber nachgedacht, ob es vielleicht auch ganz allein an ihnen liegt, dass sie die Aufgaben nicht lösen konnten. Es ist immer leicht, die Schuld bei anderen zu suchen!

Abiturient
10 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Es ist immer leicht zu sagen, dass der Schüler selber Schuldig ist. Wenn jedoch der Lehrer in die Klausur kommt und sagt, dass keiner der Lehrer des Gymnasiums mit dem Schwierigkeitsgrad der Aufgaben zufrieden ist und keiner der Lehrer mit solchen Aufgaben gerechnet hat, muss mann sich schon fragen, ob es nicht doch an den Klausuren lag. Wenn der Lehrer sagt, dass das Thema kurz(!) behandelt wurde, es aber keine besseren Aufgaben gab und wir versuchen sollten uns das Thema nochmal mit Hilfe der Formelsammlung anschauen, lag es an der Klausur! Wenn der Lehrer sagt, dass das die schwersten Klausuren sind die er je im Zentralabitur gesehen hat, dann lag es an den Klausuren. Wenn der Direktor des Gymnasiums vor der Klausur reinschaut und sagt, dass die Klausuren „sehr sehr schwer“ seien und er hofft, dass wir es „irgendwie trotzdem schaffen“, dann waren die Klausuren zu schwer. Das ist Selektion des Doppeljahrgangs. Danke Frau Löhrmann.