Kinderschutzbund rät von Sachgeschenken zum Muttertag ab

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OSNABRÜCK. Angesichts der Doppelbelastung berufstätiger Mütter, sollten Vater und Kinder mehr Verantwortung im Haushalt übernehmen, sagte DKSB-Präsident Hilgers.

Zum Muttertag an diesem Sonntag hat der Deutsche Kinderschutzbund die Familien zur dauerhaften Entlastung der Frauen aufgerufen. Der «Neuen Osnabrücker Zeitung» sagte Verbandspräsident Heinz Hilgers: «Es wäre besser, wenn die Väter und mit zunehmendem Alter auch die Kinder das ganze Jahr über beim Bettenmachen, Spülen, Waschen und Putzen mehr Verantwortung übernehmen.» Mütter hätten wegen ihrer zunehmenden Berufstätigkeit immer häufiger eine alltägliche Doppelbelastung. Von Sachgeschenken zum Muttertag rate er daher ab.

Heinz Hilgers
Fordert das Elterngeld auf 18 Monate aufzustocken: Kinderschutzbundpräsident Heinz Hilgers. Foto: DKSB Bundesverband e.V.

Der Kinderschutzbund-Präsident forderte eine Ausweitung des Elterngeldes auf 18 Monate. «Die Bundesregierung sollte das Elterngeld auf zwölf plus sechs Monate aufstocken. Väter sollten animiert werden, den Müttern stärker zur Hand zu gehen», sagte er. Eine zeitliche Ausdehnung des Elterngeldes werde außerdem den Druck beim Ausbau von Kita-Plätzen verringern. Zudem appellierte Hilgers an den Gesetzgeber, Arbeitszeiten familienfreundlicher zu gestalten. «Der Gesetzgeber wäre gut beraten, einen entsprechenden Rahmen zu schaffen, so dass die Wirtschaft die Arbeitszeiten flexibler gestaltet», sagte er. «Die 38,5-Stundenwoche sollte zum Standard gehören und die Schichtarbeit zurückgedrängt werden.»

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Die Arbeitsministerin und siebenfache Mutter Ursula von der Leyen (CDU) ist auch am Muttertag im Dienste ihrer Kinder unterwegs. Der Zeitung «Bild am Sonntag» (BamS) sagte von der Leyen, sie müsse auf den Reitplatz: «Wir haben Bezirksmeisterschaften in Hannover und meine Töchter reiten leidenschaftlich gern. Das heißt, am Wochenende bin ich ein sogenannter „Turniertrottel“. Der hat wichtige Aufgaben: Ich fahre den Hänger, schleppe den Sattel, beruhige das Pony und feure die Kinder an.» Auch ihre erwachsenen Kinder kämen aus ganz Deutschland, um den Muttertag mit der Ministerin zu verbringen.

«Als junges Mädchen fand ich Muttertag immer ein bisschen albern», sagte von der Leyen dem Blatt. «Aber jetzt, wo ich seit 25 Jahren Mutter bin, finde ich den Muttertag immer besser. Für mich ist er ein großes, dickes Dankeschön! Es ist doch schön, mal als Mutter gefeiert zu werden.» Zur Ruhe nach dem Auszug von fünf ihrer sieben Kinder sagte die Ministerin laut «BamS»: «Früher, so vor vier Jahren, als alle Kinder noch zu Hause lebten, stürzte immer das blanke Chaos auf mich ein, sobald ich die Haustür öffnete. (…) Heute wünsche ich mir manchmal die Unruhe und den Lärm zurück.» (dpa)

(11.05.2013)

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