Zu konfliktlastig? Studie findet immer mehr finstere Mienen bei Legomännchen

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WELLINGTON. Die Miene der Lego-Figuren verfinstert sich zusehends – das sagt zumindest eine Studie der Universität von Canterbury in Neuseeland. Diese untersuchte laut der Mitteilung 6000 Minifiguren des dänischen Spielzeugherstellers auf ihre Gesichtszüge und beobachtete: Die Zahl der von negativen Gefühlen gezeichneten Lego-Gesichter wächst. Lego findet die Kritik am Unternehmen nicht gerechtfertigt. «Wir unterstützen Gewalt nicht. Wir kombinieren Konflikte immer mit Humor», sagte Sprecher Roar Rude Trangbæk.

Schlechte Noten? Aus Schülersicht ist (fast immer) der Lehrer schuld. Foto: Luis Priboschek
Gibt es immer mehr Konflikte in der Legowelt? Foto: Luis Priboschek

Die Veränderung bei den Mienen der Figuren liege an der thematischen Ausrichtung der Lego-Bausets, erklärt der Studienleiter und Direktor des Forschungszentrums der Hochschule HITLab, Christoph Bartneck. «Unserem Eindruck nach bauen die Themen zunehmend auf Konflikten auf. Häufig kämpft eine gute Macht gegen eine böse.»

Bei den Gesichtern gibt es die unterschiedlichsten Facetten: «Gute Charaktere können beim Kampf leiden, während Bösewichte süffisant lächeln», schilderte Bartneck. Er rief den Hersteller auf, sich um angemessene Gesichtsausdrücke zu bemühen und zu testen, wie die Figurenmimik von Kindern aufgenommen werde. Zu den Lego-Produkten gehören Bauspielesets, deren Szene und Charaktere Filmen oder Videospielen nachempfunden sind.

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Nach Darstellung von Lego-Sprecher Trangbæk erleichtert die Vielfalt der Gesichtsausdrücke das Spielen komplexerer Szenen. Ihre Nutzerforschung zeige, das Jungen von 5 bis 9 Jahren gern Konflikte spielten, sagte er. «Also hat man den Cop, der den Gauner fängt.» Es gebe aber in Bezug auf Konflikte Grenzen. «Wir wollen keine moderne Kriegsführung, keine modernen Waffen. Das Spielthema sollte sich nicht auf Gewalt, sondern auf Konflikte konzentrieren», so Trangbæk. dpa

(4.6.2013)

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3 Kommentare
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freakWave
10 Jahre zuvor

Bitte um RICHTIGSTELLUNG:
Das Bild mit der Unterschrift „…Leogowelt“ zeigt PLAYMOBIL Figuren.

Geht. Gar. Nicht.

Ok? 🙂

Haenk
10 Jahre zuvor

„Die Zahl der von negativen Gefühlen gezeichneten Lego-Gesichter wächst.“
Natuerlich, denn bei immer wieder neuen Figuren steigt auch die absolute Zahl von jemals produzierten Figuren mit „negativen Gefuehlen“.
Statistik ist schon eine tolle Sache.