Hochschulen sollen attraktiver für Nachwuchswissenschaftler werden

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STUTTGART. Wissenschaftsminsterin Theresia Bauer (Grüne) will die Universitäten attraktiver für Nachwuchswissenschaftler machen. Die baden-württembergischen Hochschulen sollen künftig einen akademischen Laufbahnpfad («Tenure Track») anbieten können, sagte Bauer am Freitag in Stuttgart. Damit sollen Wissenschaftler nach einer befristeten Bewährungszeit eine Stelle auf Lebenszeit erhalten und früher eigenverantwortlich arbeiten können. Sogenannte Tenure Tracks gibt es vor allem an Hochschulen im englischsprachigen Raum. Unklare Perspektiven gelten bislang als Grund dafür, dass junge Wissenschaftler häufig ins Ausland abwandern und auch nicht nach Deutschland zurückkehren.

Wie Bauer ausführte, sollen Tenure-Track-Professuren mit der Novellierung des Landeshochschulgesetzes eingeführt werden, die für das zweite Quartal 2014 vorgesehen ist. Indem Baden-Württemberg diese Perspektive an allen Hochschulen eröffne, gehe das Bundesland im deutschlandweiten Vergleich voran, sagte die Ministerin. «Tenure Tracks» gehören auch zu den Empfehlungen, die eine Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Mittelbau und den nichtwissenschaftlichen Bereich am Freitag vorlegte.

Die ebenfalls oft kritisierte Befristung von Verträgen für den wissenschaftlichen Nachwuchs will die Ministerin bei den anstehenden Verhandlungen mit den Hochschulen zum Solidarpakt III anpacken. Der derzeitige Pakt zur Hochschulfinanzierung läuft Ende 2014 aus. 2011 hatte Baden-Württemberg laut Ministerium mit 14,9 Prozent den geringsten Anteil an unbefristeten Vollzeitstellen an den Hochschulen in Deutschland. In den vergangenen zwei Jahren seien an den Südwest-Hochschulen aber bereits 1300 Stellen entfristet worden. dpa

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