Philologen-Umfrage: 30 Prozent der Gymnasiallehrer leisten Mehrarbeit

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STUTTGART. Der Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) hat die in einer Pressemitteilung des Kultusministeriums bekanntgegebene weitgehende Sicherung der Unterrichtsversorgung im Pflichtbereich und eine Stabilisierung des Ergänzungsbereichs auch an den Gymnasien begrüßt – weist aber auf das Ergebnis einer Erhebung an 100 Gymnasien des Landes hin, wonach zu Beginn des Schuljahres 2013/2014 auch nach einem leichtem Rückgang der Überstundenbugwelle immer noch über 30 Prozent der gymnasialen Lehrkräfte Mehrarbeitsunterricht leisten.

Der PhV BW stellt fest, dass auch im neuen Schuljahr der Pflichtunterricht nur durch wöchentlich mehr als 20.000 Überstunden der Gymnasiallehrer sichergestellt werden könne, und kritisiert, dass der Kultusminister immer noch keinen Plan zum Abbau der Überstunden vorgelegt habe.

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Trotz einer insgesamt positiven Tendenz in bestimmten Fächern müsse weiterhin Unterricht ausfallen. Die Umfrage des PhV BW zeige, dass vor allem die Fächer Bildende Kunst, Musik und Sport betroffen seien: An jedem vierten der befragten Gymnasien fällt danach Pflichtunterricht in einem dieser Fächer aus. Auch naturwissenschaftliche Fächer sind den Angaben zufolge teilweise betroffen, während in Mathematik, in Deutsch und in den Fremdsprachen kaum Unterrichtsausfall zu verzeichnen ist. Im Durchschnitt seien über alle Fächer gerechnet pro Gymnasium Woche für Woche ein bis zwei Stunden Unterrichtsausfall zu beklagen.

Der Lehrkräftemangel in bestimmten Fächern sei Auswirkung einer verfehlten Einstellungspolitik im Schulbereich. Er sei auch Ergebnis von Maßnahmen, die den Lehrerberuf schrittweise unattraktiv erscheinen ließen, wie zum Beispiel die Absenkung der Eingangsbesoldung, Kürzung der Anrechnungsstunden und die ständig wachsenden Belastungen. Der PhV BW unterstützt daher auch die Forderung, von den geplanten Stellenstreichungen im Umfang von 11.600 Stellen bis zum Jahr 2020 abzusehen.

 

 

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