1500 Sozialarbeiter an Schulen fürchten um ihre Arbeitsplätze

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DÜSSELDORF. Viele Schulen in Nordrhein-Westfalen bangen um ihre Sozialarbeiter. Am Jahresende liefen die Zuschüsse des Bundes für ihre Arbeitsstellen aus. Kommunen können die Kosten oft nicht übernehmen. Rund 1500 Stellen seien gefährdet, so berichtet die „Rheinische Post“.

Wer zahlt die bislang vom Bund finanzierten Sozialarbeiter?. Foto: Thorben Wengert  / pixelio.de
Wer zahlt die bislang vom Bund finanzierten Sozialarbeiter?. Foto: Thorben Wengert / pixelio.de

Allein in der von Armut stark betroffenen Ruhrgebietsmetropole Dortmund seien 81 Stellen gefährdet. Sie werden dem Bericht zufolge bislang über das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes finanziert. Berlin stelle den Kommunen in Nordrhein-Westfalen über das Programm seit 2011 jährlich rund 100 Millionen Euro für Schulsozialarbeiter bereit. Diese sorgten zum Beispiel dafür, dass Kinder aus Familien, die von Sozialleistungen leben, ein warmes Mittagessen bekommen oder Unterstützung bei der Lernförderung erhielten. Die Finanzierung laufe aber zum 31. Dezember aus., so berichtet die „Rheinische Post“. Die Städte und Gemeinden sollen den Posten übernehmen – doch die verweisen auf leere Kassen.. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hatte sich im Bundesrat dafür eingesetzt, dass der Bund die Finanzierung der Schulsozialarbeit dauerhaft übernimmt , war mit der Initiative vor der Bundestagswahl allerdings gescheitert.

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Für die betroffenen Schulen und ihre Schüler sei diese Situation „eine Katastrophe“, so zitiert das Blatt den Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit, Wolfgang Foltin. Die ersten Kollegen hätten bereits ihre Kündigungen erhalten, andere hätten sich angesichts der drohenden Arbeitslosigkeit neue Stellen gesucht und würden nun fehlen. Laut Verband wird rund die Hälfte der etwa 3000 Schulsozialarbeiter in NRW aus dem Bildungs- und Teilhabepaket finanziert.

In Nordrhein-Westfalen können Schulleitungen entscheiden, statt eines Lehrers einen Sozialarbeiter einzustellen. Die werden dann vom Land bezahlt. Bei kleineren Schulen kam das in der Praxis vor 2011 jedoch nie infrage. Durch das Bundesprogramm seien nun endlich auch kleinere Kollegien von Sozialarbeitern unterstützt worden. „Sie sind nach nur zwei Jahren bereits jetzt an vielen Schulen unverzichtbar geworden“, so zitiert die „Rheinische Post“ Foltin. Auch Landesarbeitsminister Guntram Schneider (SPD) mache sich für eine Fortführung des Programms stark. Er erklärte der Zeitung zufolge: „Wir stellen eine spürbare Verbesserung an den Schulen fest, wenn dort Sozialarbeit geleistet wird. Die Sozialpädagogen übernehmen Aufgaben, die Lehrer allein nicht leisten könnten.“ Vor allem in den Problemvierteln der Großstädte könnten die Schulen nicht auf die Sozialarbeit verzichten.

 

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