Deutsche sprechen im internationalen Vergleich passabel Englisch

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DÜSSELDORF. Die Englischkenntnisse der Deutschen können sich im internationalen Vergleich sehen lassen. Das geht aus einer Studie des Bildungsdienstleisters EF Education hervor. Dabei wurden die Sprachkenntnisse von Erwachsenen aus 60 Ländern verglichen. Die Deutschen kamen auf Rang 14. Am besten schnitten die Schweden ab, auf dem letzten Platz landeten die Iraker. Getestet wurden 750.000 Erwachsene, darunter 1500 aus Deutschland.

Nicht ganz vorne, aber immerhin ganz gut: das Englisch der Deutschen. Illustration: Wikimedia Commons.
Nicht ganz vorne, aber immerhin ganz gut: das Englisch der Deutschen. Illustration: Wikimedia Commons.

 

Im Vergleich zur Studie 2009 haben sich die Deutschen sogar leicht verbessert: Sie erzielten dieses Mal auf dem Englischkenntnisse-Index eine Punktzahl von 58,47 – und verbesserten sich damit leicht um 1,83 Punkte. Vom Spitzenreiter Schweden sind sie allerdings weit entfernt. Sie erreichten auf dem Index eine Punktzahl von 68,69 Punkten.

An den Deutschen zogen allerdings nicht nur die skandinavischen Länder wie Norwegen (Rang 2), Dänemark (Rang 5) und Finnland (Rang 7) vorbei. Deutlich besser sind auch viele Nachbarländer: Zum Beispiel kamen die Niederlande auf Rang 3, Österreich auf Rang 6, Polen auf Rang 8 und die Ungarn auf Rang 9. Deutlich hinter den Deutschen liegen etwa die Italiener (Rang 32) und die Franzosen (Rang 35).

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„Als Export-Vize-Weltmeister und als Nummer 1 im europäischen Auslandstourismus ist die Beherrschung von Fremdsprachen für die Deutschen von sehr großer Bedeutung, Englisch spielt dabei eine zentrale Rolle“, sagt Johan Skaar, Geschäftsführer von EF in Deutschland. Dass die Bundesrepublik im europäischen Vergleich hinter den skandinavischen Ländern und den Nachbarn Niederlande, Österreich, Polen oder Belgien rangiere, sei nicht zufriedenstellend. „Hier ist sowohl mehr private Initiative wie auch staatliche Förderung gefragt“, so Skaar. Die pragmatische Herangehensweise an das Erlernen von Fremdsprachen- etwa durch Schulunterricht und internationale Wirtschaftskontakte – reiche offensichtlich nicht aus, um ein angemessenes Englisch-Niveau in der Bevölkerung zu erreichen.

Die Einschätzung ist allerdings nicht frei von Eigeninteresse: EF ist ein Anbieter von Sprachkursen. News4teachers / mit Material der dpa

Zum Bericht: Philologen-Chef: Latein boomt – weil Englisch so schwer ist

 

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3 Kommentare
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MA Beutling
10 Jahre zuvor

„Die Einschätzung ist allerdings nicht frei von Eigeninteresse: EF ist ein Anbieter von Sprachkursen. “

Das wuerde ja heissen, dass das schwedische Unternehmen auf dem Heimatmarkt Schweden keinen Bedarf an Sprachkursen sieht – diese Schlussfolgerung wage ich zu bezweifeln.

Biene
10 Jahre zuvor

Das Erlernen von Sprachen ist davon Abhängig wie „sozialkompetent“ die entsprechende Lehrkraft ist.
Ich spreche nur äußert ungerne Englisch, da ich in der Schule von einer Lehrkraft nach einem Vortrag vor der Klasse mit den Worten bedacht worden bin: „Ich sehe, wie das Blut aus den Ohren deiner Mitschüler läuft, so schlecht ist dein Englisch!“. Obwohl ich auch von einer US-amerikanischen Familie und einem Kanadier gehört habe, dass mein Englisch doch recht passabel sei.
Diese Lehrkraft ist der Grund, warum ich nun angehende Lehrerin bin.
Ich selbst absolviere zur Zeit einen Sprachbegleitkurs als Kursleiterin für Jugendliche aus Dritt-Ländern und werde mich hüten solche abwertenden Worte in den Mund zunehmen, sowas demotiviert nur!

xxx
6 Jahre zuvor

Man müsste mal in Erfahrung bringen, in welchem Ausmaß Fernsehen und Kino synchronisiert wird. In Skandinavien und den Niederlanden ist es die Ausnahme (dort wird untertitelt), in Frankreich, Deutschland und Italien die Regel. Selbst bei miserablem Englischunterricht in der Schule versteht man Englisch, wenn man es ein Leben lang im Fernsehen mit Untertiteln mitbekommt.