Lustiger Unsinn: Was Schülern in Arbeiten so alles einfällt

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DÜSSELDORF. Was fällt Schülern ein, wenn ihnen gar nichts mehr zu dem einfällt, was von ihnen verlangt wird? Genau: Unsinn. Die (vorwiegend englischsprachige) Homepage Funnyexam.com sammelt all den Nonsens, den Schüler in Arbeiten zu Papier bringen – bemerkenswert lustig.

So findet sich eine Landkarte von Kanada, auf der geographische Besonderheiten des Landes eingetragen werden sollten. Schülerin Hannah notierte unter anderem Griechenland und Frankreich.

Eine Klasse von Grundschülern sollte zeichnen, was sie später mal werden wollen. „Wenn ich groß bin, möchte ich sein wie Mami“, schrieb ein Mädchen. Ihre Zeichnung darunter irritiert: Sie zeigt eine Frau an einer Stange, der Männer Geldscheine entgegenstrecken. Die Lehrerin bat die Mutter um eine Erklärung. Zurück kam folgender Brief: „Sehr geehrte Misses Jones, ich möchte klarstellen, dass ich keine exotische Tänzerin bin. Ich arbeite in einem Haushaltswarengeschäft und berichtete meiner Tochter, wie hektisch es dort vergangene Woche nach dem Schneesturm war. Alle unsere Schneeschaufeln waren ausverkauft, und als ich doch noch eine im Langer fand, stritten sich die Kunden, wer sie mitnehmen durfte. Das Bild zeigt mich nicht an einer Stange tanzend, sondern es zeigt mich die letzte Schneeschaufel verkaufend. In Zukunft werde ich die Hausaufgaben meiner Tochter besser kontrollieren.“

"Wenn ich groß bin, möchte ich sein wie Mami". Illustration: funnyexam.com
„Wenn ich groß bin, möchte ich sein wie Mami“. Illustration: funnyexam.com

Ein Grundschüler geriet mit seiner Schreibweise des Wortes „Horse“ (Pferd) sehr nah an den Begriff „Whore“ (Hure) – sein  Aufsatz liest sich entsprechend komisch (Fehler im Original): „I like hores. Hores have other hores frinds. Hores like carots. You woudn’t think they coud, but they can put thir legs strait up. Hores make you feel good. My dad wants a hores but my mom says no. When I am 16 or 20 I will buy my own hores.“

 

"Finde X" - "Hier ist es." Illustration: Funnyexam.com
„Finde X“ – „Hier ist es.“ Illustration: Funnyexam.com

Originell auch die folgende Lösung einer Mathematikaufgabe. Gegeben war ein rechtwinkliges Dreieck und zwei Seitenlängen, die dritte – unbekannte – war mit einem „X“ gekennzeichnet. Die Aufgabe: „Finde X“ – was dem Schüler schnell gelang. Er umkreiste das „X“ und schrieb daran: „Here it is“.

Selbst Multiple-Choice-Tests sind nicht vor kreativen Schülern sicher. Auf dem Blatt war eine Zeichnung von einem Jungen zu sehen, der mit seinem Fahrrad gestürzt ist und weint. Ob das Kind a) „sad“ oder b) „glad“ ist, das sollten die Schüler ankreuzen. Judy war ehrlich und setzte eine dritte Kategorie hinzu, die sie dann auch wählte: „ugly“ – hässlich – sei der gezeichnete Junge.

"Das sind Sie, wenn Sie mir eine schlechte Note geben." Illustration: funnyexams.com
„Das sind Sie, wenn Sie mir eine schlechte Note geben.“ Schülerzeichnung zum Schluss einer Klassenarbeit. Illustration: funnyexams.com

Einen bemerkenswerten Aufsatz über den amerikanischen Dichter Walt Whitmann (1819 – 1892) lieferte ein Schüler namens Peter ab, und vermutlich hätte der Text Whitmann sogar selbst gefallen – angesichts des gezeigten Fantasiereichtums. „Ich habe mir Walt Whitman für meinen biografischen Bericht ausgesucht, weil Mr. Farlow mir gesagt hat, dass ich – wenn ich mich nicht ernsthaft beteiligte und einen richtigen Dichter wähle – gar nicht mehr zu dem Kurs erscheinen brauche. Walt Whitman war ein furchtbarer Kinderschänder und wurde im antiken Hongkong geboren. Er ist über 3000 Jahre alt und kennt die Namen aller vergessenen Götter. Walt Whitmans Abenteuer sind legendär. Mit seinem blauen Ochsen Emily Dickenson reiste er durch das junge Amerika und half der Nation, zu diesem wütenden Kraftwerk zu werden, das sie heute ist. Mit seiner mächtigen Axt schuf er den Grand Canyon.“  Der Lehrer schrieb darunter: „Peter, ich möchte mit dir sprechen.“  Ob der Schüler dann tatsächlich zu dem Kurs nicht mehr erscheinen brauchte, ist nicht überliefert.

Biologie-Test. Frage: „Wenn Kinder Putzmittel trinken, gibt man ihnen häufig Milch zu trinken. Warum?“ Anwort: „To make them happy before they die.“ NINA BRAUN
(11. 3.2012)

 

 

 

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3 Kommentare
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klexel
11 Jahre zuvor

Zitat: „Sehr geehrte Misses Jones, ich möchte klarstellen, dass ich keine exotische Tänzerin bin.“ Wenn man schon zu diesem Thema amerikanische Sprüche zitieren muss, obwohl es sicher auch eine Vielzahl deutscher Sprüche gäbe, sollte doch bitte korrekt übersetzt werden: Es geht um eine erotische Tänzerin, keine exotische – sonst ist der Witz weg…. Gruß klexel

Biene
10 Jahre zuvor

Nicht nur SchülerInnen sind in den Klassenarbeiten/Schulaufgaben zu einer erstaunlichen Kreativität fähig auch von Studenten wird ähnliches berichtet. Einfach mal die Dozenten/Innen fragen, die haben sicherlich den ein oder anderen Lacher parat oder die Kollegen an den deutschsprachigen Schulen (D, A, CH) fragen.