„Vermutlich Potenzprobleme“ – Wissenschaftler erforschen James Bonds Trinkgewohnheiten

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LONDON. James Bond trinkt zu viel – Probleme im Bett könnten die Folge sein. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler nach dem Studium aller Bond-Bücher. Auch Erstaunliches über Gelächter und Richard Wagner wird berichtet.

Lässig, charmant, clever – und ein Trunkenbold: Geheimagent James Bond trinkt regelmäßig über den Durst und muss mit massiven Gesundheitsproblemen rechnen, haben Forscher analysiert. Unter anderem habe 007 entgegen seinem Ruf ein hohes Risiko für Potenzprobleme, schreiben sie in der Weihnachtsausgabe des Fachblatts «British Medical Journal» («BMJ»). Bond trinke viermal soviel Alkohol, wie die britischen Gesundheitsbehörden als Obergrenze empfehlen.

Die Wissenschaftler der Universität Nottingham lasen sich durch alle originalen James-Bond-Bücher und zählten die Drinks des Agenten. War er nicht gerade gefangen oder im Krankenhaus, habe er im Schnitt über 900 Milliliter reinen Alkohol pro Woche getrunken. Das entspricht fünf 0,5-Liter-Flaschen Bier am Tag.

James Bond alias Daniel Craig bei der Filmpremiere von "Ein Quantum Trost" in New York 2011. (Foto. NYTrotter/Wikimedia CC BY-SA 3.0)
James Bond alias Daniel Craig bei der Filmpremiere von „Ein Quantum Trost“ in New York 2011. (Foto. NYTrotter/Wikimedia CC BY-SA 3.0)

Die Forscher sehen Bonds Gesundheit dadurch massiv gefährdet. «Sein Risiko, an einer sexuellen Funktionsstörung zu leiden, ist groß. Das könnte seine ständigen Frauengeschichten wesentlich beeinträchtigen», schreiben die Forscher. Außerdem sei 007 stark gefährdet, an Leberzirrhose, Bluthochdruck oder Depressionen zu erkranken. Auch sein Krebsrisiko sei erhöht.

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Das angesehene «BMJ» belässt es in seiner Weihnachtsausgabe nicht bei der 007-Studie: Auch den Gefahren des Lachens und Richard Wagners Migräne widmet das Magazin Fachartikel. Lachen sei mitnichten immer gesund, schreiben Forscher um Robin Ferner von der Uniklinik Birmingham. Es senke zwar das Herzinfarktrisiko, verbrenne kräftig Kalorien und erhöhe bei Frauen unter gewissen Umständen die Fruchtbarkeit. Gleichzeitig könne exzessives Lachen im Extremfall aber auch Herzprobleme verursachen und zu Inkontinenz oder zu einer Asthmaattacke führen. Generell birgt Humor nach Ansicht der Forscher aber ein geringes Risiko und kann zudem heilsam sein.

Lachen hätte vielleicht auch Richard Wagner gut getan: Der Komponist litt an Migräne. Schlecht für Wagner, gut für Klassik-Fans. Nach Ansicht von Wissenschaftlern um den Kieler Schmerzforscher Hartmut Göbel hat Wagner seine schweren Kopfschmerzen kreativ genutzt. Als Beispiel nennen die Forscher Wagners Oper «Siegfried». Sie beginne mit einem sich steigerndem, pulsierendem Trommeln, das in einem «fast schmerzhaften, rhythmischen Schlagen» ende. Am Höhepunkt schreie die Hauptfigur «Zwangvolle Plage! Müh‘ ohne Zweck!»

Wagner hat nach Ansicht der Forscher in dieser Episode eine Migräneattacke verarbeitet. Der Komponist habe über Kopfschmerzen geklagt, während er an «Siegfried» arbeitete. Die Musik habe die Charakteristik eines typischen Migräneanfalls.

Im Gegensatz zu Wagner erfreut sich James Bond trotz seines liederlichen Lebenswandels bester Gesundheit. Selbst nach einem Trinkgelage könne er immer noch sehr komplizierte Aufgaben meistern und sei äußerst vital, schreiben die britischen Forscher. Sie schlussfolgern: «Das ist wahrscheinlich reine Erfindung.» Valentin Frimmer/dpa

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