Eltern und Schüler gegen generelles Facebook-Verbot für Lehrer

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DRESDEN. Sachsens Landesregierung strebt eine ressortübergreifende Lösung zur dienstlichen Nutzung der sozialen Netzwerke. Dabei stand auch ein generelles Verbot in Rede. Schüler und Elternverbände aber befürworten die Facebook-Nutzung durch ihre Lehrer.

Nach dem Landesschülerrat hat sich auch der Landeselternrat in Sachsen gegen ein generelles Verbot der dienstlichen Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook für Lehrer ausgesprochen. Solche Entscheidungen sollten demokratisch an den Schulen selbst getroffen werden, erklärte der Elternrat. Dabei müssten dann auch Regeln aufgestellt werden. Sensible Daten wie Beurteilungen, Noten oder Prüfungsfragen gehörten natürlich nicht ins Netz.

Inwieweit dürfen Lehrer die sozialen Netzwerke dienstlich nutzen? Sachsen will das jetzt klären. (Illustration: Birgerking/Flickr CC BY 2.0)
Inwieweit dürfen Lehrer die sozialen Netzwerke dienstlich nutzen? Sachsen will das jetzt klären. (Illustration: Birgerking/Flickr CC BY 2.0)

Bereits einen Tage früher hatte sich der Landesschülerrat zu Wort gemeldet. Auch er lehnt ein generelles Verbot ab. Um die Medienkompetenz von Schülern und Lehrern zu verbessern, brauche es den alltäglichen Umgang und kein Verbot, erklärte die Schülervertretung. Um Klassenveranstaltungen zu planen und Dateien für den Unterricht auszutauschen, böten sich Plattformen wie Facebook an.

Der Schülerrat forderte die Schaffung öffentlicher Alternativangebote im Netz. Außerdem sollten alle Lehrer über dienstliche E-Mail-Adressen verfügen.

Die Landesregierung will die dienstliche Nutzung sozialer Netzwerke durch Staatsbedienstete in einer Handreichung regeln. Im Kultusministerium liegt bereits ein fast fertiger Entwurf für den Umgang der Lehrer mit Facebook und Co. vor. «Wir hatten die Handlungsempfehlung fast fertig, dann kam die Diskussion auf, ob es eine ressortübergreifende Regelung geben sollte», sagte Sprecher Dirk Reelfs.

Das Innenministeriums prüft derzeit eine ressortübergreifende Lösung und trägt die Vorstellungen der verschiedenen Ressorts zusammen. «Es geht nicht darum, etwas neu zu erfinden. Es geht darum, für alle öffentlich Bediensteten in Bezug auf soziale Netzwerke verständlich die Vorgaben für ihre Kommunikation nach außen darzulegen», sagte Ministeriumssprecher Strunden. Für eine zeitliche Abschätzung, wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, sei es aber zu früh. «Wir befinden uns im Stadium des Entwurfs für einen Entwurf.»

Der sächsische Datenschutzbeauftragte kritisierte indes, dass eine Handlungsempfehlung nicht ausreichend sei, da sie hinter geltenden Bestimmungen zurückbleibe. «Eine bloße Empfehlung empfinde ich als Abschwächung der gesetzlichen Bedingungen», sagte sein Sprecher, Andreas Schneider. (News4teachers mit Material der dpa)

zum Bericht: Facebook-Verbot: Nicht alle Bundesländer wollen Lehrer so bevormunden wie Rheinland-Pfalz

zum Bericht: Mein Schüler, mein Facebook-Freund? Eine schwierige Gratwanderung

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