Fast 200.000 Unterstützer für Online-Petition gegen Homosexualität im Unterricht

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STUTTGART. Schwule und Lesben als zentrales Thema in der Schule? Seit Wochen spaltet diese Frage Deutschland – und sorgt für hitzige Diskussionen in den Foren von News4teachers. Die umstrittene Online-Petition gegen die Aufwertung des Themas im Unterricht ist jetzt beendet worden. Sie hat fast 200.000 Unterstützer mobilisiert.

Die umstrittene Online-Petition gegen die Aufwertung des Themas Homosexualität im Schulunterricht hat mehr als 192 000 Unterstützer mobilisiert. In der Nacht zum Dienstag wurde die Unterschriftensammlung im Internet beendet. Vor allem in den letzten beiden Tagen haben sich laut Statistik auf der Seite openpetition.de noch einmal viele Menschen gegen die Pläne der grün-roten Landesregierung gewendet, verschiedene sexuelle Lebensformen stärker im Schulunterricht zu behandeln. Der Initiator hatte sich selbst das Ziel gesetzt, 100.000 Unterzeichner für seine Petition zu gewinnen. Die beiden Gegenpetitionen hatten allerdings noch mehr Zulauf und kamen bis zum Dienstagmorgen auf gut 221.000 Stimmen.

Die Gegner des Vorhabens von Grün-Rot freuten sich über den Zuspruch für ihre Initative. «Vielen Dank für Ihre Unterschrift und die zahlreichen ermutigenden E-Mails», hieß es auf ihrer Webseite. Nach dem Auslaufen der Frist werde nun alles für die Übergabe der Petition an den Landtag vorbereitet. «Wir blicken voller Erwartung auf die nächsten Tage und Wochen.»

Grün-Rot strebt an, dass Schüler im Unterricht künftig stärker über sexuelle Vielfalt und unterschiedliche Formen des Zusammenlebens informiert werden. Die von einem Realschullehrer eingereichte Petition unter dem Motto «Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens» forderte hingegen ein klares Zeichen «zu einer verantwortungsbewussten Sexualpädagogik und ein „Nein“ zur Überbetonung einzelner Gruppen und ihrer Interessen». Auch kirchliche Kreise schlossen sich der Kritik an.

Kultusminister Andreas Stoch (SPD) hatte die Stärkung des Themas Homosexualität im Unterricht immer wieder verteidigt. Ziel sei nicht die Umerziehung der Kinder. «Wir können nur ein Ziel haben: Wir müssen die Menschen in diesem Land in einem Klima der Offenheit und des Respekts gegenüber allen Merkmalen – und eben auch gegenüber den Merkmalen der sexuellen Orientierung – erziehen», betonte er.

Auch die schwarz-gelbe Opposition im Landtag hatte vehement gegen die Pläne der Landesregierung argumentiert. CDU-Fraktionschef Peter Hauk zeigte sich überzeugt, dass eine Mehrheit der Menschen im Land gegen eine Aufwertung des Themas Homosexualität im Schulunterricht sei. Eine Umfrage des Forschungsinstituts TNS Emnid kommt hingegen zu einem anderen Ergebnis. 60 Prozent der Befragten gaben in einer repräsentativen Umfrage an, dem Plan der Landesregierung zuzustimmen. 35 Prozent lehnten es ab, sexuelle Vielfalt als Unterrichtsthema zu behandeln. Die Umfrage hatte das Kampagnennetzwerk Campact mit Sitz im niedersächsischen Verden in Auftrag gegeben. dpa

So präsentiert sich die Petitionsseite gegen die Aufwertung des Themas Homosexualität im Unterricht im Netz. Screenshot
So präsentiert sich die Petitionsseite gegen die Aufwertung des Themas Homosexualität im Unterricht im Netz. Screenshot

 

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