Jeder achten Schule in Nordrhein-Westfalen fehlt ein Leiter

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DÜSSELDORF. Jede achte Schule in Nordrhein-Westfalen hat keinen regulären Direktor. Quer durch alle Schulformen fehlten Ende November 715 Schulleiter. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Antwort von NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) auf eine Anfrage der FDP-Opposition hervor.

Im Ruhrgebiet sei die Lage nicht schlechter als im Landesdurchschnitt, berichtete sie. Hier sind 188 Schulleitungsstellen unbesetzt. Die Fehlquote liegt dort wie im Landesdurchschnitt um zwölf Prozent.

Seit den 90er Jahren spitze sich die Lage zu, kritisierte die FDP in ihrer Anfrage. Hauptgrund für die Misere sei die fehlende Attraktivität: „Eine Lehrkraft erhält bei Übernahme der Leitung einer Grundschule bis zu 500 Euro brutto im Monat zusätzlich, ein Konrektor 157 Euro.” Solche Zulagen reizten nicht, mehr Verantwortung zu übernehmen. Laut Bericht der Ministerin wurden an den Grundschulen mit 350 unbesetzten Leitungsstellen die meisten Rektoren gesucht. Mit rund 30 Prozent ist die Fehlquote an Hauptschulen allerdings wesentlich höher: Hier blieben 160 Chefsessel leer.

Der Landesregierung sei die Belastung der betroffenen Schulen bewusst, teilte Löhrmann mit. Seit 2011 habe sie daher zusätzliche Mittel in den Haushalt eingestellt, um Ressourcen für Leitungszeit zu schaffen. In NRW gibt es rund 5800 öffentliche sowie 510 private Schulen. dpa

Zum Kommentar: „Belastbare Bewerber gesucht“

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