„Staudamm“: VBE unterstützt Film zum Thema Amok

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BERLIN. „Wir brauchen eine Art Frühwarnsystem, um Probleme rechtzeitig zu erkennen und anzugehen, bevor ein Jugendlicher eine Gewalttat begeht“, betonte VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann heute Abend auf der Berliner Premierenveranstaltung des Films „Staudamm“ von Regisseur Thomas Sieben über die Folgen eines Schulamoklaufes. Der VBE unterstützt den Film, der bundesweit in Kinos zu sehen sein wird.

„Lehrer sind keine Alleskönner“, so Beckmann, „deshalb brauchen sie Unterstützung anderer Professionen. Und dafür müssen Schulen in Netzwerke verschiedenster Professionen eingebettet sein.“

Beckmann weiter: „In Deutschland hat es in den vergangenen Jahren sechs Schulamokläufe gegeben. Wir sind es den Opfern der Amoktäter schuldig, die Ursachen der Taten zu identifizieren und präventiv zu handeln. Jeder Amoklauf bedeutete eine bittere Niederlage für unsere Gesellschaft im Kampf gegen Gewalt. Umso wichtiger ist es, sich dem Thema zu stellen – auf offene und sensible Art und Weise ohne jeden billigen Voyeurismus.“ Mit dem Verbot von Ballerspielen sei es nicht getan. Ein jeder an seinem Platz in der Gesellschaft müsse sich der Verantwortung stellen, sensibel und wachsam gegenüber allen Formen von Gewalt zu sein.

„Schule lebt in ganz besonderem Maße vom gegenseitigen Vertrauen, von der realen Wertschätzung aller an Schule Beteiligten“, so unterstrich der VBE-Bundesvorsitzende. „Lehrerinnen und Lehrer arbeiten dafür, dass heranwachsende Menschen sich liebevoll aufgehoben sehen, Respekt schätzen lernen und Grenzen erfahren. Weder körperliche Angriffe noch kleine alltägliche Gemeinheiten oder subtile Beleidigungen dürfen Akzeptanz finden. Veränderungen in der Persönlichkeitsstruktur müssen sorgsam beobachtet und wahrgenommen werden. Zugleich muss anders sein als normal gelten dürfen.“ Konflikte, so Beckmann, werde es immer wieder geben. Doch dafür müssten Lösungen ausgehandelt und gefundene Kompromisse als Zeichen der Stärke anerkannt werden. Gewalt sei niemals eine Lösung. Gewalt mache alle zu Verlierern.

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